Los 636

Inrô mit Kranichdekor
6-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, signiert"Kajikawa saku"

Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)

Abgabe von Vorgeboten möglich

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Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025

Aus dem Katalog
Varia
Auktionsdatum 7.10.2025

Lot 636, Auction  126, Inrô mit Kranichdekor, 6-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, signiert"Kajikawa saku"

Inrô mit Kranichdekor. 6-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, unten signiert "Kajikawa saku" und rot gesiegelt "ei". Holzgefäß mit Kinji-Goldlackgund über Kranichmotiv, umgeben von blühendem Geäst mit applizierten Blattgolddetails. 9 x 5 x 3 cm. Japan, Meiji-Zeit, 19. Jahrhundert.
Von einer Seite zeigt das Inrô zwei stattliche Mandschurenkraniche mit leuchtend roten Fleck auf dem Kopf, aufrecht stehend zwischen stilisierten Pflaumenbaumästen und Kiefernzweigen. Die andere Seite zeigt einen dritten Kranich im Anflug mit weit ausgebreiteten Flügeln. Die Signatur und die rote Hanko-Siegelmarke weisen auf einen Künstler aus einer vielverzweigten Familie hin, die bekannt war für höchste Qualität im Herstellen von Inrô und Netsuke.

Das Inrô (wörtlich "Siegelbehältnis") diente ursprünglich der praktischen Aufbewahrung kleinerer Gegenstände wie Münzen, Arzneien, Salben oder Siegel (hanko), Siegelfarbe und sonstiges Schreibzubehör der Gebildeten japanischen Oberschicht. Es zählt zu den sogenannten Sagemono ("Hängeobjekten"), die - mangels Taschen in der traditionellen japanischen Kleidung - außen am Obi, dem Gürtel des Kimonos, getragen wurden. Die aus mehreren Segmenten (dan) bestehenden Gefäße sind passgenau aufeinander abgestimmt und durch eine durchlaufenden Faden oder eine Kordel miteinander verbunden, die durch seitliche Bohrungen (himotoshi) geführt wird. Am oberen Abschluss befindet sich der Deckel (ten), am unteren Ende der Boden (sokoita); innen sind die Teile oft mit glänzendem Nashiji-Goldlack versehen. Eine verschiebbare Perle (ojime) konnte zum Verschließen zwischen Inrô und dem Gegengewicht - einem Netsuke - sitzen, das den gesamten Komplex sicher am Obi fixierte.
Während die ursprüngliche Funktionalität im Laufe der Edo- und Meiji-Zeit zunehmend in den Hintergrund trat, entwickelte sich das Inrô zu einem Objekt höchster Kunstfertigkeit und zu begehrten Sammlerstücken. Als Statussymbol und representatives Schmuckaccessoir wohlhabender Kaufleute und des Samurai-Standes wurden diese Behältnisse zu aufwendig dekorierten kleinen Kunstwerken, veredelt mit Techniken wie Maki-e (Goldstaublack), Raden (Perlmutteinlage) oder filigranen Gravuren. – Keine Fadenkordel. Blattgold und Lack, insbesondere an den Kanten, etwas abgeplatzt. Kanten berieben, Lack etwas abgeplatzt.


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