Los 637
Inrô mit Kranichrelief
4-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis
Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025
Aus dem Katalog
Varia
Auktionsdatum 7.10.2025
Inrô mit Kranichrelief. 4-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis. Beinernes Inrô mit Reliefdarstellung eines Kranichpaars mit Jungtieren. 8 x 4 x 2,5 cm. Mit violettfarbener Flechtkordel, einer beinernen Ojime-Schmuckperle sowie einem zylindrischen Ring-Netsuke, das einen alten Mann zeigt. Japan, Meiji-Zeit, 19. Jahrhundert.
Vierteiliges Inrô mit passendem Netsuke und Ojime-Perle, die Kanten goldlackiert. Die Schauseite der kleinen Dose ziert eine meisterhafte Schnitzerei: ein Kranichpaar mit ihren zwei Jungtieren inmitten von kleinteilig gearbeiteten Pflanzendekor. Die Rückseite zeigt eine Landschaft mit stufenförmigen Wasserfällen, zerklüfteten Felsen und üppiger Vegetation.
Das Inrô (wörtlich "Siegelbehältnis") diente ursprünglich der praktischen Aufbewahrung kleinerer Gegenstände wie Münzen, Arzneien, Salben oder Siegel (hanko), Siegelfarbe und sonstiges Schreibzubehör der Gebildeten japanischen Oberschicht. Es zählt zu den sogenannten Sagemono ("Hängeobjekten"), die - mangels Taschen in der traditionellen japanischen Kleidung - außen am Obi, dem Gürtel des Kimonos, getragen wurden. Die aus mehreren Segmenten (dan) bestehenden Gefäße sind passgenau aufeinander abgestimmt und durch eine durchlaufenden Faden oder eine Kordel miteinander verbunden, die durch seitliche Bohrungen (himotoshi) geführt wird. Am oberen Abschluss befindet sich der Deckel (ten), am unteren Ende der Boden (sokoita); innen sind die Teile oft mit glänzendem Nashiji-Goldlack versehen. Eine verschiebbare Perle (ojime) konnte zum Verschließen zwischen Inrô und dem Gegengewicht - einem Netsuke - sitzen, das den gesamten Komplex sicher am Obi fixierte.
Während die ursprüngliche Funktionalität im Laufe der Edo- und Meiji-Zeit zunehmend in den Hintergrund trat, entwickelte sich das Inrô zu einem Objekt höchster Kunstfertigkeit und zu begehrten Sammlerstücken. Als Statussymbol und representatives Schmuckaccessoir wohlhabender Kaufleute und des Samurai-Standes wurden diese Behältnisse zu aufwendig dekorierten kleinen Kunstwerken, veredelt mit Techniken wie Maki-e (Goldstaublack), Raden (Perlmutteinlage) oder filigranen Gravuren.
– Innenraum mit leichten Bereibungen. Netsuke etwas gebräunt.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge