Los 634
Inrô mit Flussszene
8-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis. Japanisches Holzgefäß mit Kinji-Goldlackgrund und Hiramakie in Gold, darstellend eine Brücke am Fluss mit einem Ruderer
Schätzung
2.600€ (US$ 2,889)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025
Aus dem Katalog
Varia
Auktionsdatum 7.10.2025
Inrô mit Flussszene. 8-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis. Holzgefäß mit Kinji-Goldlackgrund und Hiramakie in Gold und mit Kupfer- und Silberstiftintarsien, darstellend eine Brücke am Fluss mit einem Ruderer. Innen Nashiji-Streulack in Goldbraun. 10 x 5 x 3 cm. Mit beigefarbener Flecht-Kordel sowie einer orangefarbenen Ojime-Schmuckperle. Japan, Meiji-Zeit, 19. Jahrhundert.
Langgestreckter, leicht bauchig gewölbter Korpus mit einem in acht Segmente unterteilten Innenraum. Die bemerkenswert zahlreichen Fächer sind teils nochmals durch Trennwände gegliedert - in winzige Staufächer oder mit drei herausnehmbaren Miniaturschächtelchen (ein Korpus fehlend) in der Art der Matrjoschka) ineinandergeschachtelt. Ein besonders feingliedrig gearbeitetes, dekoratives Inrô.
Das Dekor zeigt einen Fluss mit üppiger Ufervegetation, Felsen und blühenden Zweigen. Auf der Vorderseite gleitet ein Ruderer mit Kegelhut in einer Barke unter einem geschwungenen Brückenbogen hindurch. Darüber spannen sich stilisierte Wolkenbänder über die Szene.
Das Inrô (wörtlich "Siegelbehältnis") diente ursprünglich der praktischen Aufbewahrung kleinerer Gegenstände wie Münzen, Arzneien, Salben oder Siegel (hanko), Siegelfarbe und sonstiges Schreibzubehör der Gebildeten japanischen Oberschicht. Es zählt zu den sogenannten Sagemono ("Hängeobjekten"), die - mangels Taschen in der traditionellen japanischen Kleidung - außen am Obi, dem Gürtel des Kimonos, getragen wurden. Die aus mehreren Segmenten (dan) bestehenden Gefäße sind passgenau aufeinander abgestimmt und durch eine durchlaufenden Faden oder eine Kordel miteinander verbunden, die durch seitliche Bohrungen (himotoshi) geführt wird. Am oberen Abschluss befindet sich der Deckel (ten), am unteren Ende der Boden (sokoita); innen sind die Teile oft mit glänzendem Nashiji-Goldlack versehen. Eine verschiebbare Perle (ojime) konnte zum Verschließen zwischen Inrô und dem Gegengewicht - einem Netsuke - sitzen, das den gesamten Komplex sicher am Obi fixierte.
Während die ursprüngliche Funktionalität im Laufe der Edo- und Meiji-Zeit zunehmend in den Hintergrund trat, entwickelte sich das Inrô zu einem Objekt höchster Kunstfertigkeit und zu begehrten Sammlerstücken. Als Statussymbol und representatives Schmuckaccessoir wohlhabender Kaufleute und des Samurai-Standes wurden diese Behältnisse zu aufwendig dekorierten kleinen Kunstwerken, veredelt mit Techniken wie Maki-e (Goldstaublack), Raden (Perlmutteinlage) oder filigranen Gravuren. – Kompartimente teils etwas sperrig, von den drei winzigen Innendöschen fehlt möglicherweise ein Korpus (Deckel vorhanden), die Silberstiftintarsien im Dekorum sind oxidiert, sonst kaum Handhabungsspuren oder Lackablösungen.
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