Los 633

Inrô mit Falkendekor
5-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, signiert "Kajikawa"

Schätzung
3.000€ (US$ 3,333)

Abgabe von Vorgeboten möglich

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Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025

Aus dem Katalog
Varia
Auktionsdatum 7.10.2025

Lot 633, Auction  126, Inrô mit Falkendekor, 5-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, signiert "Kajikawa"

Inrô mit Falkendekor. 5-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, unten signiert "Kajikawa". Holzgefäß mit Kinji-Goldlackgrund und Hiramakiedekor mit zwei Falken. Innen Nashiji-Streulack in Kupfer. 8,5 x 6,5 x 1 cm. Mit hellbraunfarbener Flecht-Kordel und orangenfarbener Schmuckperle. Japan, Meiji-Zeit, 19. Jahrhundert.
Auf beiden Seite präsentiert sich zwischen Zierrahmendekor jeweils ein stattlicher Falke in Goldrelief: recto frontal sowie verso abgewandt mit zur Seite gewendetem Blick.

Das Inrô (wörtlich "Siegelbehältnis") diente ursprünglich der praktischen Aufbewahrung kleinerer Gegenstände wie Münzen, Arzneien, Salben oder Siegel (hanko), Siegelfarbe und sonstiges Schreibzubehör der Gebildeten japanischen Oberschicht. Es zählt zu den sogenannten Sagemono ("Hängeobjekten"), die - mangels Taschen in der traditionellen japanischen Kleidung - außen am Obi, dem Gürtel des Kimonos, getragen wurden. Die aus mehreren Segmenten (dan) bestehenden Gefäße sind passgenau aufeinander abgestimmt und durch eine durchlaufenden Faden oder eine Kordel miteinander verbunden, die durch seitliche Bohrungen (himotoshi) geführt wird. Am oberen Abschluss befindet sich der Deckel (ten), am unteren Ende der Boden (sokoita); innen sind die Teile oft mit glänzendem Nashiji-Goldlack versehen. Eine verschiebbare Perle (ojime) konnte zum Verschließen zwischen Inrô und dem Gegengewicht - einem Netsuke - sitzen, das den gesamten Komplex sicher am Obi fixierte.
Während die ursprüngliche Funktionalität im Laufe der Edo- und Meiji-Zeit zunehmend in den Hintergrund trat, entwickelte sich das Inrô zu einem Objekt höchster Kunstfertigkeit und zu begehrten Sammlerstücken. Als Statussymbol und representatives Schmuckaccessoir wohlhabender Kaufleute und des Samurai-Standes wurden diese Behältnisse zu aufwendig dekorierten kleinen Kunstwerken, veredelt mit Techniken wie Maki-e (Goldstaublack), Raden (Perlmutteinlage) oder filigranen Gravuren. – Mit leichten Kratzzern, sonst kaum beschabt und berieben. Segmentteile lassen sich etwas schwerfällig zusammensetzten, insgesamt in schöner Erhaltung.


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