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Lot 482, Auction  126, Bauer, Elvira, Ein Bilderbuch für Groß und Klein

Bauer, Elvira
Ein Bilderbuch für Groß und Klein
Los 482

Schätzung
750€ (US$ 833)

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POLITIK 20. JAHRHUNDERT
Bauer, Elvira. Ein Bilderbuch für Groß und Klein (Deckeltitel: Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid!). 4. Auflage 51. - 60. Tausend. 22 Bl. Mit 21 ganzseitigen Farbillustrationen und Text in Sütterlinschrift in Rot und Schwarz. 20 x 25 cm. Illustrierter OHalbleinenband (gering berieben). Nürnberg, Stürmer, (1936).
Schug 1933. Slg. Hobrecker 445-446. Ziersch 135. Hürlimann 140. – Berüchtigtes Dokument der nationalsozialistisch-antisemitischen Jugendverhetzung. "Das grauenhafteste Dokument, das menschlicher Sadismus je in Bilderbuchform hervorgebracht hat" (Hürlimann). "Auf keinen Fall vermögen die beruhigenden Aussagen mancher Bibliothekare, Erzieher oder Kindergärtnerinnen, die ... versicherten, dieses Buch ... sei nie in die Hände von Kindern gelangt, darüber hinwegtrösten, daß im sogenannten Volk der Dichter und Denker ein derartig monströses Pamphlet für Kinderhand erdacht, geschrieben und illustriert worden ist" (Doderer). Die aus Nürnberg stammende Kindergärtnerin Theodolinde Elvira Bauer (geb. 1915) verfasste diesen "Prototyp nationalsozialistischer Gestaltungsversuche" (Pete Ahley) selbst im noch jugendlichen Alter von nur 18 Jahren, ihre Spur verliert sich 1943. – Wohlerhalten.

Lot 483, Auction  126, Frankl, Viktor E., Ein Psycholog erlebt das Konzentrationslager. Wien 1946

Frankl, Viktor E.
Ein Psycholog erlebt das Konzentrationslager. Wien 1946
Los 483

Schätzung
120€ (US$ 133)

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Frankl, Viktor E. Ein Psycholog erlebt das Konzentrationslager. 130 S. 20 x 14 cm. Illustrierte OBroschur (Knickspuren, oberes Kapital etwas bestoßen). Wien, Verlag für Jugend und Volk, (1946).
Österreichische Dokumente zur Zeitgeschichte, Band 1. Erste Ausgabe. Der Umschlagentwurf stammt von Leo Friedrich. – Papierbedingt gebräunt.

Lot 484, Auction  126, Hadol, Paul, Nouvelle carte d'europe dressée pour 1870

Hadol, Paul
Nouvelle carte d'europe dressée pour 1870
Los 484

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Hadol, Paul. Nouvelle carte d'europe dressée pour 1870. Chromolithographie. 24 x 38 cm (Darstellung) bzw. 40 x 57 cm (Blatt). Paris 1870.
Satirische Karte Europas von dem französischen Karikaturisten Paul Hadol (1835-1875). Die Karte erlangte Bekanntheit durch, die Originalität ihrer anthropomorphen Ausführung und ihres vorausschauenden Charakters in Bezug auf den Deutsch-Französischen Krieg. – Mit Knickspuren, Randläsuren, etwas berieben und minimal fleckig. Selten im Handel.

Lot 485, Auction  126, Hiemer, Ernst, Der Pudelmopsdackelpinscher

Hiemer, Ernst
Der Pudelmopsdackelpinscher
Los 485

Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)

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Hiemer, Ernst. Der Pudelmopsdackelpinscher und andere besinnliche Erzählungen. 95 S. Mit zahlreichen Illustrationen von Willi Hofmann. 21 x 15 cm. Illustrierter OHalbleinenband (leicht fleckig, Kanten etwas berieben, Ecken und Kanten bestoßen). Nürnberg, Der Stürmer, (1940).
Brüggemann II 351 (ausführlich). Schug 1934. Ziersch, Stuck-Villa II, 281. – Dem Giftpilz vergleichbares, in der hetzerischen und üblen Absicht diesem berüchtigten Kinderbuch ebenbürtiges Antisemitikum, das sich an ältere Jugendliche richtete. Der Volksschullehrer Ernst Ludwig Hiemer (1900-1974) war von 1938 bis 1942 Hauptschriftleiter bei Julius Streicher und dessen volksverhetzender Wochenzeitung "Der Stürmer". Nach seiner Entlassung aus der Internierung im Dezember 1948 lebte er noch knapp 30 Jahre unbehelligt in Nürnberg und starb 1974 in Altötting. – Papierbedingt gleichmäßig gebräunt. Fliegendes Vorsatzblatt fehlt.

Lot 486, Auction  126, Meinhof, Ulrike, Rote Armee Fraktion: Das Konzept Stadtguerilla

Meinhof, Ulrike
Rote Armee Fraktion: Das Konzept Stadtguerilla
Los 486

Schätzung
220€ (US$ 244)

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(Meinhof, Ulrike). Rote Armee Fraktion: Das Konzept Stadtguerilla. 7 Bl. 42 x 30 cm. Klammerheftung. Amsterdam, Niemec Verlag, (1971).
Die in der Gründungsphase der RAF wichtigste, von Ulrike Meinhof (nach Vorgaben von A. Baader und G. Ensslin) im Untergrund verfasste Schrift rechtfertigt den bewaffneten Kampf der "Stadtguerilla" aus der Illegalität heraus. Meinhof betont, dass nur die Anwendung von Gewalt ein erfolgversprechendes Mittel zur Umgestaltung der Gesellschaft sein kann. Der "US-Imperialismus" müsse in allen Gegenden der Welt bewaffnet bekämpft werden. In diesem ersten längeren programmatischen Statement taucht zum ersten Mal die Bezeichnung "Rote Armee Fraktion" auf. Das Deckblatt mit dem Symbol der RAF (Maschinenpistole mit RAF-Schriftzug) und einem Zitat von Mao Zedong. – Deckblatt stark fleckig und mit Randläsur, ebenso das nachfolgende Blatt. mittig mit Knickfalte; papierbedingt stärker gebräunt.

Lot 487, Auction  126, Ostendorf Franz und Ostendorf, Johannes, Fünfzig Jahre Kolonie

Ostendorf Franz und Ostendorf, Johannes
Fünfzig Jahre Kolonie
Los 487

Schätzung
150€ (US$ 167)

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Ostendorf Franz und Johannes. Fünfzig Jahre Kolonie: Nova Topola (Windthorst) 1879-1929, Alexandrovac (Rudolfstal) 1880-1930 in Bosnien in Jugoslawien. 272 S. 22,5 x 14 cm. Rote OBroschur (etwas lichtrandig und fleckig) mit DTitel. Vechta in Oldenburg, Vechtaer Druckerei u. Verlags GmbH, 1930.
Genealogisches Werk zu den "Kolonisten-Familien" in Bosnien und Jugoslawien. "Im Norden Bosniens findet man eine Anzahl deutscher Ansiedelungen. Sowohl wirtschaftlich als auch der Zahl nach ist der Kern dieses Deutschtums das Urbastal von Banjaluka bis an die Save, und hier sind es wiederum die beiden ältesten Kolonien Nova Topola (Windthorft) und Alexandrovac (Rudolstal)" (Vorwort). – Titel etwas stockfleckig, insgesamt in der Bindung gelockert, sonst wohlerhaltenes Exemplar. Sehr selten.

Lot 488, Auction  126, Stiefenhofer, Theodor, Konvolut von 5 Büchern aus seiner Bibliothek

Stiefenhofer, Theodor
Konvolut von 5 Büchern aus seiner Bibliothek
Los 488

Schätzung
180€ (US$ 200)

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Stiefenhofer, Theodor. - Konvolut von 5 Büchern aus seiner Bibliothek, darunter 2 Widmungsexemplare des jüdischen Juristen Erich Aron und ein Band mit einem Pistolendurchschuss durch einen Rotarmisten. Verschiedene Orte und Verlage, 1913-1927.
Vgl. Kosch XX, 91. – Vier Exemplare aus der Bibliothek des biographisch nur spärlich nachgewiesenen, am 13. März 1885 in Neu-Ulm geborenen Schriftstellers Theodor Stiefenhofer, der zwischen den Jahren 1937 bis 1943 in Berlin-Charlottenburg lebte und in dieser Zeit als Referent und Redakteur bei der dortigen Reichs-Rundfunk-Gesellschaft angestellt war. Seine Spur verliert sich im Krieg, Todesdatum und -ort sind unbekannt. Während der NS-Diktatur veröffentlichte Stiefenhofer verschiedene Schriften im deutschnationalen Geist der Zeit. Dennoch kann er wohl nicht als Sympathisant der Nazi-Ideologie gelten, wovon u. a. seine Freundschaft zu dem einer jüdischen Familie entstammenden, später zum Protestantismus konvertierten Juristen und Hochschullehrer Erich Aron (1857-1943) zeugt, die beide auch Verehrer von Stefan George waren. Der unter Juristen hoch angesehene Aron wurde in der ostfriesischen Ortschaft Esens geboren und wirkte an den Universitäten von Heidelberg, Berlin, Straßburg und Darmstadt. Zum Schluss lebte er in Stuttgart, wo er am 16. April 1943 zusammen mit 20 anderen jüdischen Mitbürgern in das KZ Theresienstadt deportiert wurde. Dort starb der 86jährige kurze Zeit später am 8. Mai 1943. - I. Stefan George. Drei Gesänge. OBroschur. Berlin, Georg Bondi, 1921. - Mit eigenhändiger Geschenkwidmung von Erich Aron an "Theo Stiefenhofer und sein Frau Tilly zur Jahreswende 1921/22 in Freundschaft Erich Aron". - II. Platon. Gastmahl. OLeinen. Leipzig, Felix Meiner, 1919. - Mit eigenhändigem George-Zitat und Widmung von Erich Aron an Theodor Stiefenhofer: "Eine kleine schar zieht stille bahnen / Stolz entfernt vom wirkenden getriebe / Und als Losung steht auf ihren fahnen: Hellas ewig unsre Liebe. Stefan George. Im Zeichen gemeinsamen Glaubens zum 13.III.1920 Erich Aron". - III. Friedrich Gundolf. Stefan George in unserer Zeit. OBroschur. Heidelberg 1913. - Mit zahlreichen Streichungen und Anstreichungen von Stiefenhofer. - IV. Johann Wolfgang von Goethe. Die Laune des Verliebten. Leinen d. Z. mit goldgeprägtem Deckeltitel. O. O., Dr. u. J. - Stiefenhofers Handexemplar mit dessen Besitzeintrag und zahlreichen Regieanweisungen in Bleistift. - V. Kurt Singer. Platon. OLeinen. München, Beck, 1927. - Mit Stiefenhofers Besitzeintrag und Pistolendurchschuss durch einen Rotarmisten. Bei Kriegsende wurde Stiefenhofers Wohnung in Berlin-Steglitz von russischen Soldaten gestürmt und ihm vorgeworfen, als Rundfunkredakteur für die Radiosendung "Das kulturelle Wort" Propaganda für die Nazis betrieben zu haben. Ein russischer Soldat durchsuchte daraufhin seine Bibliothek und feuerte - wohl wahllos und um sich Respekt zu verschaffen - einen Pistolenschuss ab, der mitten durch den Platonband von Singer ging und das Exemplar so zu einem authentischen musealen Zeugnis der unmittelbaren Nachkriegszeit macht. Stiefenhofer überlebte den dramatischen Vorfall in seiner Bibliothek und wurde von den Russen in sibirische Gefangenschaft geschickt, aus der er erst 1951 zurückkehrte (die Angaben stammen vom Einlieferer des Exemplars, der Stiefenhofer als Jugendlicher gekannt hat).

Lot 489, Auction  126, Vlaanderen, André, L'Europe en Sept. 1939.

Vlaanderen, André
L'Europe en Sept. 1939.
Los 489

Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)

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Vlaanderen, André. L’Europe en Sept. 1939. Signierte, mit Farbcrayon und Aquarell kolorierte Original-Lithographie. 61 x 86 cm. Unter Glas mit einfacher Holzleiste gerahmt. Brügge, Léon Burghgraeve, 1939.
Eines von 150 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage). Seltene satirische Karte, die Europa im September 1939, dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zeigt. Sie wurde von André Vlaanderen (1881-1955) gezeichnet und von Léon Burghgraeve in Brügge gedruckt. Die einzelnen Länder stehen sich kriegerisch oder untätig gegenüber, während der Tod über ihnen folgendes Banner trägt: "Ille terrarum mihi [praeter omnes] angulus ridet" (Dieser Winkel der Erde lächelt mir [mehr als alle anderen] zu). Länder Europas sind nummeriert und in der Legende auf der rechten Seite aufgeführt. – Mit leichten Knickspuren und minimal fleckig, sonst sehr gutes Exemplar mit besonders kräftigen Farben. Unten links signiert "André Vlaanderen Brugge Sep' 39". Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. – Beigegeben: Derselbe. Carte allégorique de l'Europe en Septembre 1930. 1 Bl. 30 x 20 cm. Unter Glas mit Passepartout in goldgeprägter Holzleiste. Brügge, André Vlaanderen, 1939. - Vom Autor mit der Schreibmaschine geschriebenes Blatt, in dem er seine Karte ausführlich erläutert.

Lot 490, Auction  126, Whole Earth Catalog, Whole Earth Catalog - Konvolut von 20 Ausgaben

Whole Earth Catalog
Whole Earth Catalog - Konvolut von 20 Ausgaben
Los 490

Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)

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Whole Earth Catalog. Konvolut von 20 Ausgaben. Mit zahlreichen Illustrationen, Fotografien, Skizzen, Schaubildern etc. 27 x 20 cm bzw. 37 x 22,5 cm. OBroschur und illustr. OKart. Menlo Park, Ca., Portola Institute, 1969-1983. - Eine Ausgabe des WEC doppelt (January 1971).
Umfangreiche Reihe des von 1968-1975 erschienenen legendären Alternativ-Magazins, einer sehr speziellen, vielleicht als signifikant kalifornisch anzusehenden, für die sechziger und siebziger Jahre typischen Mischung aus Artikeln, Essays, Produktinformationen, Rezensionen, Anzeigen mit Bezugsadressen, Anleitungen u. v. m. Auf schlechtem Papier gedruckt hat der WEC gewiss den Reiz eines Counterculture-Fanzines, auch die Erscheinungsweise ist fürs Erste undurchsichtig. Allerdings ist das Magazin bestens dokumentiert, siehe https://archive.org/details/wholeearth und https://www.wholeearth.info/.
Der "WEC" konzentrierte sich hauptsächlich auf Produktrezensionen, wobei der Schwerpunkt auf Selbstversorgung, Ökologie, ("back-to-the-land-movement"), alternativer Bildung, "Do it yourself" und Community lag. Das Motto: "access to tools". WEC listete und rezensierte eine breite Produktpalette (Kleidung, Bücher, Werkzeuge, Maschinen, Saatgut usw.), verkaufte diese jedoch nicht direkt. Stattdessen wurden die Kontaktdaten des Verkäufers (mit dem Datenschutz nahm man es nicht so genau) neben dem Artikel und seiner Rezension genannt.
Steve Jobs verglich den WEC Jahrzehnte später in einer Rede in Stanford ante litteram mit der Suchmaschine Google: "When I was young, there was an amazing publication called The Whole Earth Catalog, which was one of the bibles of my generation ... It was sort of like Google in paperback form, 35 years before Google came along. It was idealistic and overflowing with neat tools and great notions." Und er zitierte die Botschaft, die auf der letzten Ausgabe des WEC (hier vorhanden) ganz am Ende auf dem hinteren Umschlag steht: "Stay hungry. Stay foolish."
Hier vorhanden sind die Ausgaben: 1969. Spring, July (Supplement), Fall, September (Supplement). - 1970. Januar, March, Spring, July, September, October. - 1971. January, March/April (The Last Supplement), Access to tools/June. - 1974. Access to tools/September. - 1975. Last Whole Earth Catalog/Access to tools.
Der Umfang des Magazins schwankte von 128 S. bis zu 447 Seiten. Zu den Illustratoren gehörte Robert Crumb, zu den Ideengebern u. a. S. Fuller, E. F. Schumacher (buddhistsiche Wirtschaftslehre), E. F. Schumacher, P. Calthorpe u. v. a. – Teils geringe Gebrauchsspuren. – Dabei: CoEvolution Quarterly, No. 38, Summer 1983. - The First New England Catalogue. Chester/Conn. 1973. - B.C. Alternative. Vancouver. Winter 1974-75.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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