Los 462

Linike, Johann Georg
Saitenmesser. Drahtstärkenmessgerät für Tasteninstrumentsaiten

Schätzung
300€ (US$ 333)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 462 - Linike, Johann Georg - Saitenmesser. Drahtstärkenmessgerät für Tasteninstrumentsaiten  - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025

Aus dem Katalog
Varia
Auktionsdatum 7.10.2025

Lot 462, Auction  126, Linike, Johann Georg, Saitenmesser. Drahtstärkenmessgerät für Tasteninstrumentsaiten

Der Saitenmesser des Komponisten und Librettisten Georg Friedrich Händels
Linike, Johann Georg. Saitenmesser. Drahtstärkenmessgerät für Tasteninstrumentsaiten (Cembalo etc.). Stahlkorpus ca. 14 x 3,5 x 0,4 cm mit Bohrlöchern und Seitenauslässen in verschiedenen Stärken und an drei Kupferstiften befestigte gravierte Messingskala 12,8 x 1,7 cm. Gravursigniert "J. G. Lienike Anno 1729". (Mecklenburg-Strelitz) 1729.
Ein für den Bau von Saiteninstrumenten, vor allem für vielsaitige Tasteninstrumente wie das Spinett, Cembalo, Hammerklavier, aber auch Zupfinstrumente wie Zither, Harfe, Laute und sogar für mit weniger Saiten ausgestattete Streichinstrumente unverzichtbares Werkzeug, das der Instrumentenbauer immer bei sich hatte und das er an einem Lederband, das durch das obere Loch gezogen werden konnte, an seiner Weste trug. Auch Musiker selbst, Konzertmeister und Hofmusikus brauchten dieses nützliche Instrument, um schnell eine Saite zu ersetzen und Stimmungen zu überprüfen.

Der Saitenmesser des Johann Georg Linike (Lienecke, Linicke etc.; ca. 1680-1762) misst 24 Saitenstärken auf einer handgravierten Messingskala, die recto wie verso aufgebracht wurde und die händisch eingravierten Ziffern "1.", "2.", "3.", "4." bis "24." tragen, recto findet sich zwischen zwei Skalenbalken die Signatur "J. G. Lienike Anno 29".

Johann Georg Linike stammte aus einer bekannten brandenburgischen Musikerfamilie und arbeitete als Komponist, Violinist und Kapellmeister für mehrere Höfe. "Schüler Johann Theile's zu Berlin [trat er] 1711 als Violinist mit 200 Thlr. Gehalt in die Königliche Kapelle zu Berlin. Beim Regierungsantritt des preußischen Soldatenkönigs wurden 1713 sämtliche Kapellmitglieder entlassen und Linike fand am Weißenfelsischen Hofe 1718 als Konzertmeister Unterkunft. Darauf hielt er sich mehrere Jahre in England auf, trat dann 1725 als Vorspieler ins Hamburger Theaterorchester und schrieb dort zu Händels Opern der Wettstreit der Poesie und Julius Caesar die Recitative." (Eitner VI, 182)

Nach seinem Englandaufenthalt wirkte Linike als "stellvertretender Leiter der Hamburger Oper am Gänsemarkt", die von Reinhard Keiser geleitet wurde, unter Georg Philipp Telemann, bis er dann 1728 die Stelle des herzoglichen Kapelldirektors in Mecklenburg-Strelitz antreten konnte. Aus dieser Zeit stammt der Saitenmesser.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge