Bairei, Kôno
Hykuchô gafu zokuhen (japonice: Album der 100 Vögel und Blumen)
Los 601
Schätzung
350€ (US$ 389)
Bairei, Kôno. Hykuchô gafu zokuhen (japonice: Album der 100 Vögel und Blumen). Daraus 1 Band mit 26 Doppelblätter mit kalligraphischem Text in Holzschnitt und 27 (davon 17 doppelseitigen) Holzschnitten im Schablonenkolorit in Schwarz, Grau und Blassorange. 25 x 16,5 cm. Broschur d. Z. mit montiertem TSchild mit Fadenheftung (diese stark gelockert, beinahe lose) in Blockbuchbindung. Tokio, Okura Magobei, um 1884.
Einzelband des Album der Hundert Vögel von dem japanischen Künstler Kôno Bairei (1844-1895), des auf diesem Gebiet führenden Meisters der Ukiyo-e Schule in der Meiji-Periode, das 1881 und 1884 erschien. Kôno Bairei stammte aus Kyoto, der Kaiserstadt des alten Japan, wo er die Kunst der klassischen japanischen Malerei erlernte, sich dann aber den Künstlern des Ukiyo-e zuwandte und die "Kyoto Prefectual School of Painting" gründete. Verlegt wurde sein Hauptwerk, das Album mit Vögeln und Blumen (kacho gafu) in mehreren Ausgaben zwischen 1881 und 1899 bei Okura Magobei; vier verschiedene Holzschneider sind bekannt. – Papierbedingt minimal gebräunt, kaum Gebrauchsspuren. Bindung beinahe lose. Holzschnitte in sehr guter Erhaltung.
Beihóng, Xú
Tintenpferde. Leporello mit Pferdedarstellungen in Mosaikdrucktechnik. China um 1959
Los 602
Schätzung
300€ (US$ 333)
Beihóng, Xú. Tintenpferde. Leporello mit Pferdedarstellungen in Mosaikdrucktechnik in Schwarz, Grau und mit roten Siegelmarken. 8 Doppeltafeln (jeweils 19,8 x 29,6 cm). 19,8 x 15 cm. Besonders starke Deckel mit blaugelbem Brokatseidenbezug und aufmontiertem Titelschild. China um 1959.
Leporello-Album mit acht Pferdedarstellungen von dem berühmten Meister Xú Beihóng (1895-1953), der für seine Bewegungsstudien von Tieren, besonders von Pferden, bekannt wurde und zu den ersten Malern gehörte, die sich in ihrem Oeuvre von Einflüssen der europäischen Malerei inspirieren ließen. Dabei stehen die Pferde symbolisch für die Renaissance der Stärke des chinesischen Volkes nach jahrzehntelanger Demütigung durch die westlichen Mächte und allen voran dem "verwestlichten" Japan. Die hier dargestellten Pferde sind in den 30er Jahren entstanden und gehören zum Hauptwerk Beihóngs.
Druck auf starkem, weißen Siebstrukturkarton in der außergewöhnlich kraftvollen, farbintensiven Mosaiktechnik, bei der die Ergebnisse des Drucks kaum von der originalen Aquarell-Pinseltechnik unterschieden werden können. Das Einsickern und das Verlaufen der Farbe in das Papier sind dabei absichtliche Effekte, die zu der zauberhaften Atmosphäre der galoppierenden, trabenden, springenden und grasenden Pferde beitragen. – In bemerkenswert gutem Zustand, sehr sauber und frisch, aus der Sammlung des Regisseurs und Filmproduzenten Manfred Durniok (1934-2003) mit dessen Blindstempel.
Bijin mit Theatermaske
Japanisches Kakemono-Rollbild einer Schönheit im Kimono
Los 603
Schätzung
160€ (US$ 178)
Bijin mit Nô-Theatermaske. Japanisches Kakemono-Rollbild einer Schönheit im Kimono mit Maske. Farbige Pinselzeichnung auf Leinen, unten signiert sowie mit rotem Künstlerstempel. 188 x 44,5 cm. Mit floral-ornamentiertem Leinenrahmen in Grün. Gerollt auf schwerer Keramikspindel (Durchmesser: 3 cm), oben mit Stift und Aufhängeband. Japan 20. Jahrhundert.
Ganzfigurige Darstellung einer Schönheit (Bijin) in kostbarem Kimono mit floralem Dekor in grellem Türkis. Sie wendet sich nach links zur Seite und trägt über dem Arm eine gelbgrüne Nô-Theatermaske mit weißem Schopfhaar. Gefertigt für den Export- bzw. Touristenmarkt. – Mit Rollspuren, insbesondere an den Rändern leichte Faltenbildung. Kleiner Einriss am Stiftansatz. Vereinzelte Stockflecken. Farben sehr frisch und leuchtend. Wohl aus dem 20. Jahrhundert für den Touristenmarkt geschaffen.
Bijin-ga. Konvolut von 3 Darstellungen von Damen im Kimono. Ukiyo-e Farbholzschnitt teils mit Silberhöhung und auf Japan aufgezogen. Format Chūban tate-e. 20,5 x 18cm (Darstellung). Edo (Tokio) 1840.
Vorhanden sind: I. Totoya Hokkei. Dame im prunkvollen Kimono. -
II. Utagawa Kuniyoshi. Dame am Fenster. III. Yashima Gakutei. Lady Komachi. – Teilweise leicht knickspurig und mit hinterlegtem Wurmgang. Sehr dekorative Holzschnitte.
Blühpflanzen
3 Kakemono-Rollbilder mit Pflanzendarstellungen. -
Los 605
Schätzung
350€ (US$ 389)
Blühpflanzen. 3 Kakemono-Rollbilder mit Pflanzendarstellungen. Farbige Pinselzeichnungen auf Papier. 186 x 47 cm. Mit Brokatleinenrahmen. Gerollt auf Spindel, oben mit Stift und Aufhängeband. Japan 20. Jahrhundert.
Dargestellt sind Pfingstrosen in kräftiger Rosafarbe, eine Hortensie, teilkoloriert in zartem Blau, sowie Chrysanthemen in Schwarz-Weiß. Die Chrysanthemen als Stillleben in einer Vase mit einem Felsgestein. In Japan gelten Chrysanthemen als Nationalblumen und kaiserliches Symbol. Zudem stehen sie für Wohlstand und, aufgrund ihrer langen Blütezeit, für Unsterblichkeit und Vollkommenheit. – Kaum stockfleckig. In guter Erhaltung.
Bodhidharma
Japanisches Kakemono-Rollbild mit der Darstellung eines Mönchs. Schwarze Tusche auf Leinen
Los 606
Schätzung
200€ (US$ 222)
Bodhidharma. Japanisches Kakemono-Rollbild mit der Darstellung eines Bodhidharmas. Schwarze Tusche auf Leinen. Mit Leinenrahmen. Gerollt auf Holzspindel, oben mit Stift und Aufhängeband. 166 x 44,5 cm. Japan Ende 19. Jahrhundert.
Dargestellt ist mit schwungvollem Pinselduktus ein Brustporträt des Bodhidharma mit vollem Bart und runder Brille in lockerem Gewand. Unten mit rotem Hankostempel und Signatur. – Etwas stockfleckig und gebräunt.
Chen, Jinguo. Chinesische Guàzhóu-Schriftrolle mit Kalligraphie. Schwarze Tusche auf goldgesprenkeltem Büttenpapier, verso mit dem Namen des Kalligraphen bezeichnet. 230 x 80 cm. Mit Leinenrahmen. Gerollt auf lackierter Holzspindel (Durchmesser: 3 cm), oben mit Stift und Aufhängeband. China 1990er Jahre.
Mit sicherer Hand geführte Kalligraphie in schwarzer Tusche, mit kräftigem Pinselstrich auf goldgesprenkeltem Papier. Verso mit dem Namen des 1957 geborenen Kalligraphen Chen Jinguo bezeichnet. Inhaltlich handelt es sich um poetische Verse, mit Motiven von Pferden und Fischen. – Wenige Oberflächenbereibungen oder Knickrillen. In sehr guter Erhaltung.
Chikanobu, Toyohara. Nachtangriff der Soga-Brüder. 3 Ukiyo-e Farbholzschnitte im Triptychon. Format ôban tate-e. 1 Blatt: 34,5 x 22,5 cm. Mit Passepartout in einfacher Holzleiste. Edo (Tokio) um 1897.
Dargestellt ist eine eindrucksvolle Kampfszene von Toyohara Chikanobu (1838-1912) mit Samuraikämpfern und fliegenden Feuerfackeln. Das aktionsvolle Schauspiel zeigt die Brüder Soga, die ihren Erzfeind Kudo Sukenari in einer regnerischen Nacht angreifen. – Mit kleinen Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Sehr dekorativ.
Chinesischer Lackeinband mit Perlmutt- und Holzintarsien (Gelenke am Rücken aufgeplatzt). Leeres Fotoalbum mit 9 Kartonblättern, überzogen mit Leinen und Brokatleinen und mit feiner Seidenmalerei um die Ausstanzungen herum. Insgesamt 52 Aussparungen zum Einsetzen von Fotografien. 28 x 35 cm. Ostasien um 1900.
Die aufwendig gestaltete Deckplatte zeigt einen stattlichen Adler, der auf einem Ahornzweig sitzt. Sein Gefieder schimmert blau, umgeben ist er von Blüten, Blättern und stilisierten Wolken; oben ist ein kleinerer Vogel im Flug dargestellt. Innen ist das Album mit feiner Seidenmalerei ausgekleidet, die die vorgefertigten, ausgestanzten Fächer, teils oval, teils eckig, rahmt. Die Seidenmalereien zeigen botanische Motive sowie Seenlandschaften. – Mit Gebrauchsspuren, Bestoßungen, Abschabungen und berieben. Innen in guter Erhaltung.
Duilian. Chinesische Paar-Schriftrolle
Kalligraphie mit poetischen Sinnsprüchen in schwarzer Tusche auf rotem Papier
Los 610
Schätzung
240€ (US$ 267)
Duilian. Chinesische Paar-Schriftrolle. Kalligraphie mit poetischen Sinnsprüchen in schwarzer Tusche auf rotem, goldgesprenkeltem Papier. Je 132 x 37,5 cm. Mit ornamentiertem Brokatleinenrahmen in Hellblau, auf Holzspindel gerollt, oben mit Stift und Aufhängeband. China Ende 20. Jahrhundert.
Elegante, dynamisch geführte Kalligraphie mit den Versen: Jìn jié huán ào shuâng xuě ("Starkes Astwerk trotzt Frost und Schnee", erste Rolle) und Cuì yè piàn piàn cháng zhù chûn ("Grüne Blätter überdauern den Frühling", zweite Rolle). Die Zeilen preisen in metaphorischer Form Standhaftigkeit und Beständigkeit des menschlichen Charakters. Der Name des Kalligraphen lautet vermutlich Hua. – In sehr gutem Zustand. Kaum Handhabungsspuren.
Ehon-Einzelblätter
Umfangreiche Sammlung von über 300 Holzschnitten aus japanischen illustrierten Bilderbüchern, vereinzelt chinesische
Los 611
Schätzung
600€ (US$ 667)
Ehon-Einzelblätter. Umfangreiche Sammlung von über 300 Holzschnitten aus japanischen illustrierten Bilderbüchern, vereinzelt chinesische. Vorwiegend Schwarzdruck, wenige kolorierte. Formate variierend. Ca. 22,5 x 14,5 cm. Lose Blätter. Ca. 1773-1802.
Überaus umfangreiches und vielfältiges Konvolut von Einzelblättern aus japanischen illustrierten Holzschnitt-Alben (Ehon), entstanden in der späten Edo-Zeit - einer Blütezeit des japanischen Buchdrucks. Vertreten sind zahlreiche Künstler, darunter Ôoka Shunboku (1680-1763), Katsushika Hokusai (1760-1849), Okumura Masanobu (1686-1764), Katsukawa Shunshô (1726-1793), Tachibana Morikuni (1679-1748) und Niwa Tôkei (1760-1822).
Die Blätter zeigen eine bemerkenswerte motivische Vielfalt: figürliche Szenen aus dem Alltagsleben - darunter zeremonielle und alltägliche, Dorf- und Arbeiterszenen -, Darstellungen von Gelehrten, Bauern und Bijin, sowie dramatische Episoden aus Heldensagen mit kämpfenden Samurai und mythischen Kreaturen. Hinzu kommen Landschaftsdarstellungen - darunter zahlreiche Berglandschaften -, Architekturszenen von einfachen Hütten bis hin zu imposanten Palästen, Interieurs, Boots-, Fischfang- und Handelsszenen. Daneben finden sich auch schematische Abbildungen von Baum- und Pflanzenarten, Fischen und Meerestieren sowie dekorativen Elementen und kunsthandwerklichen Objekten, darunter Fächer und Lampenschirme. – Zustand variierend. Teils gut erhaltene Blätter, teils mit deutlichen Alters- und Gebrauchsspuren. Vereinzelte Exemplare mit Knickfalten, Randläsuren, Stockflecken, leichten Bräunungen oder Montagespuren. Insgesamt dem Alter entsprechend in gutem Zustand.
Fächerblätter
4 japanische Fächerblätter mit Naturmotiven. Holzschnitt und Aquarell auf Papier
Los 612
Schätzung
500€ (US$ 556)
Fächerblätter. 4 japanische Fächerblätter mit Naturmotiven. Mischtecknik mit farbigem Holzschnitt und Aquarell auf Papier. Je ca. 57,5 x 18,5 cm. Japan frühes 20. Jahrhundert.
Fächermalerei mit filigranem Dekor, vorwiegend mit Naturmotiven: bewegte Wellen mit Schaumkronen, Bootsszenerien, Pflanzenornamente und atmosphärische Landschaftsansichten. – In sehr guter Erhaltung.
Fisch- und Vogelmotive. 6 Kakemono-Rollbilder. Farbige Pinselzeichnung auf Leinen. Verschiedene Formate. Ca. 187 x 54,5 cm. Mit ornamentiertem, verschieden-farbigen Leinenrahmen. Gerollt auf Spindel, oben mit Stift und Aufhängeband. Japan frühes 20. Jahrhundert.
Dekorative, für den Touristenmarkt gefertigte Hängerollen mit Tierdarstellungen. Dargestellt sind u. a. Kois im Wasser sowie Vögel, darunter ein stattlicher Greifvogel, ein Kranichpaar und kleine Entlein, teils in Uferszenen, teils im Flug vor imposanter Berglandschaft. – Kaum Rollspuren.Teils verso minimal fleckig, insgesamt in sehr gutem Zustand.
Folteralbum
Chinesisches Album mit 12 aquarell kolorierte Holzschnitt-Tafeln auf Reispapier
Los 614
Schätzung
600€ (US$ 667)
Folteralbum. Chinesisches Album mit 12 aquarell kolorierte Holzschnitt-Tafeln montiert auf Reispapier. 25 x 32,5 cm. Roter Seidenband (leicht berieben und bestoßen sowie Rücken mit Einrissen) mit vier Verschlussbändchen. China um 1900.
Die zwölf Darstellungen zeigen verschiedene Foltermethoden, die an Sklaven und Kulis, sogenannte Tagelöhner, durchgeführt wurden. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden meist junge Männer und Frauen aus asiatsichen Gebieten verschleppt oder unter falschen Versprechungen gelockt und später in den weltweiten Handel verkauft. Seit dem Wiener Kongress 1814 war der Sklavenhandel weltweit verboten, wodurch besonders Europa und Amerika günstige Arbeiskräfte fehlten, sodass sich der neue Handel mit den "Kulis" etablieren konnte. Die Folterdarstellungen zeigen eindrucksvoll unter welchen Bedingungen und in welchem Stand diese "Arbeiter" leben mussten und zugleich welch grausamer und langwieriger Prozess die Abschaffung der Sklaverei war und immer noch ist. – Etwas stockfleckig, Tafeln teils etwas gelöst und vereinzelt etwas berieben (kein Darstellungsverlust). Mit Besitzstempel verso dem Vorsatz.
Gekko, Ogata
Kyubi no kitsune (japonice: der neunschwänzige Fuchs)
Los 615
Schätzung
240€ (US$ 267)
Gekko, Ogata. Kyubi no kitsune (japonice: der neunschwänzige Fuchs) aus der Folge Gekko Zuihitsu (Gekkos Essay). Format ôban tate-e. 35,5 x 23,5 cm. Edo (Tokio, Matsuki Heikichi, ca. 1897.
Die Fuchskreatur erscheint in einem überlangen Kimono, schwebend vor grauschwarzem Grund; im unteren Bildbereich angedeutete Gräser.
Kitsune (jap. "Fuchs") sind Fuchsgeister der japanischen Folklore, bekannt für Intelligenz, Verwandlungskunst und magische Kräfte. Mächtige Exemplare, wie dieser, besitzen bis zu neun Schwänze (kyûbi no kitsune - Neunschweif). Sie können menschliche Gestalt annehmen, häufig in der Form einer schönen Frau, und erscheinen sowohl als wohlwollende Schutzgeister als auch als listige Gestaltwandler und erotische Verführerinnen. – Vereinzelte Verschmutzungen in der Blattoberfläche, leicht papierbedingt gebräunt und braunfleckig.
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