153050

Lose pro Seite


Deutsch - Umkreis
um 1520. Christus als Schmerzensmann
Los 6000

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,545)

Details

Los merken

um 1520. Christus als Schmerzensmann.
Öl auf Holz, teils parkettiert. 112 x 43 cm.



Provenienz: Lempertz, Köln, Auktion am 25. Mai 2017, Los 1013 (als "Bartholomäus Bruyn d. Ä. zugeschrieben").
Deutsche Privatsammlung.

Deutsch
Um 1550. Der hl. Hieronymus im Gehäus
Los 6003 [*]

Nachverkaufspreis
18.000€ (US$ 20,455)

Details

Los merken

um 1550. Der hl. Hieronymus im Gehäus.
Öl auf Holz. 94 x 69,5 cm.

Das Motiv des in der Studierstube schreibenden Hieronymus läßt sich in der Kunst bereits seit dem Mittelalter nachweisen. In Nordeuropa wird die Darstellung vor allem durch Jan van Eyck und später durch Albrecht Dürers Kupferstich maßgeblich verbreitet. Spätestens bei Dürer wird die Raumdarstellung zu einem Hauptthema des Bildes. So widmet sich auch der Künstler des vorliegenden Gemäldes detailliert der Raumsituation und den zahlreichen, die Stube füllenden Details und Gegenständen. Der Heilige sitzt in einer durch eine dünne Holzwand abgetrennten Nische in Klausur. Rechts gibt ein Torbogen den Blick auf einen Flur mit einer kunstvoll geschnitzten Bank frei, und oberhalb der Trennwand sind mit wertvollem Marmor verkleidete Säulen zu erkennen. Das Innere der Kammer ist im Kontrast zur Außenwelt bewusst schlicht gehalten und mit Gegenständen ausgestattet, die Hieronymus als Kirchenvater und Übersetzer des Evangeliums ausweisen. Dabei bleibt das für die Schriften des Hieronymus theologisch prägende - und dem humanistischen Fortschrittsglauben zugleich entgegenlaufende - Thema der inneren Einkehr und der Mahnung an die Vergänglichkeit irdischen Lebens zentral. Neben der titelgebenden Schrifttafel mit dem Sinnspruch „Homo bulla”, was auf Lateinisch „der Mensch ist eine Seifenblase” bedeutet, verweisen zahlreiche Details auf die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins: die halb abgebrannte, gelöschte Kerze, die Dochtschere und der markant vor dem Schreibpult positionierte Totenschädel. Hieronymus selbst schreibt auf einem Zettel die Worte „cogita mori et in (a)eternum non morietur”, also etwa „Gedenke des Todes und du wirst nie sterben”. Damit ist gemeint, dass derjenige, der sich zu Lebzeiten seiner Vergänglichkeit bewusst ist und sich der inneren Einkehr sowie den christlichen Idealen verschreibt, das ewige Leben erlangen kann. Die Darstellung folgt somit ganz dem frühneuzeitlichen Verständnis der Hieronymus-Ikonografie. Der Künstler zeigt zugleich in vielen Details sein künstlerisches Können, so zum Beispiel in der gekonnt wiedergegebenen Perspektive und den Spiegelungen des Raumes auf dem glänzenden Metall des Kerzenständers. Die künstlerische Ausführung und die dargestellten Gegenstände wie die markante Brille oder die Flaschen auf dem Regal lassen sich in Form und Stil einem deutschen Meister aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zuordnen.


Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
Koller, Zürich, Auktion 182 am 22. September 2017, Los 3019.
The Jack Daulton Collection, Los Altos, Kalifornien, USA.

Meister der Nürnberger Madonna
Maria Magdalena mit dem Salbgefäß
Los 6005

Nachverkaufspreis
15.000€ (US$ 17,045)

Details

Los merken

Maria Magdalena mit dem Salbgefäß.
Lindenholz, ungefasst. Höhe ca. 73,5 cm. Um 1505/15.

Die hier kniend mit dem Salbgefäß dargestellte und wohl einst für eine Kreuzigungsgruppe entworfene Maria Magdalena zeichnet sich durch die für ihre Rolle als "heilige Sünderin" passende, offen gestaltete und luxuriöse Kleidung aus. Ihr Ausschnitt ist ungewöhnlich tief und ihr Haar fällt unter der nur locker aufgesetzten Haube luftig um ihre Schultern, wie es sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts ansonsten nicht geziemt hätte. Der geschlitzte Ärmel ist ein weiteres Detail, das in dieser Zeit als besonders modisch galt, aber von Sittenwächtern auch oft als dekadent empfunden wurde. Stilistisch weisen der kantig aufgereihte Faltenwurf und das locker fallende Haar auf einen süddeutschen Künstler der ersten beiden Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts hin. Die im Kontrast zu den großen, plastisch gewölbten Partien gestalteten scharfkantigen Falten und das eher rundliche Antlitz mit den leicht schräg stehenden Augen lassen nach Einschätzung des Experten Dr. Markus Hörsch die Skulptur als Werk des Schöpfers der bekannten Nürnberger Madonna im Germanischen Nationalmuseums identifizieren. - Mit einer schriftlichen Expertise von Dr. Markus Hörsch, Bamberg, vom 20. Juli 2010 (in Kopie), in welcher dieser abschließend feststellt: "Die Magdalena erweitert unsere Kenntnis von der Tätigkeit dieses bemerkenswerten Schnitzers um ein entscheidendes Werk."

Provenienz: Kunsthandel Wenzel, Bamberg 2010.
Privatsammlung Berlin.

Gertner, Peter
Bildnis Ottheinrich von der Pfalz
Los 6006

Nachverkaufspreis
70.000€ (US$ 79,545)

Details

Los merken

Bildnis Ottheinrich von der Pfalz.
Öl auf Holz. 50,7 x 39,8 cm. Um 1535.

Dieses bislang unbekannte Porträt zeigt unverkennbar den Wittelsbacher Ottheinrich, Herzog von Pfalz-Neuburg (1502-1559) und seit 1556 Kurfürst von der Pfalz. Sein Äußeres ist durch mehrere gesicherte Bildnisse, beispielsweise von Barthel Beham, überliefert, die ihn zudem in vergleichbarer Aufmachung festhalten. In stattlicher Pose erscheint Ottheinrich im Dreiviertelprofil vor monochromen Grund. Sein bärtiges Haupt bedeckt ein schräg aufgesetztes, rotsamtenes Barett, das mit einer weißen Feder und einer goldenen Agraffe geziert ist, die zeigt, wie Samson oder Herkules den Löwen tötet - ein Sinnbild für die Stärke des Fürsten. An Schmuck trägt er zudem eine Goldkette mit einem reich mit Juwelen und Perlen besetzten Anhänger. Der Mantel besteht aus kostbarem Goldbrokat mit Granatapfelmuster. Darunter trägt er ein mit Goldfäden besticktes rotes Wams sowie ein feines weißes Hemd, das mit aufwendiger Gold- und Perlenstickerei verziert ist: Zwei Hände fassen ein rotes Herz, in das mit Goldfäden ein „S“ eingeschrieben ist. Dieses verweist auf seine Gemahlin Susanna von Bayern, Witwe des Markgrafen Kasimir von Brandenburg-Ansbach und Burggräfin von Nürnberg, die Ottheinrich 1529 geehelicht hatte.
Wahrscheinlich war sie es, die den vormals in Nürnberg tätigen Maler Peter Gertner als Hofmaler für Neuburg empfahl und der auch Schöpfer des vorliegenden Bildnisses ist. Zwar hat es der Künstler nicht wie viele seiner bürgerlichen Porträts signiert, doch stilistisch lässt es sich sehr gut in sein Œuvre in die Jahre um 1535 einfügen. Susanna von Bayern war bereits zuvor auf Peter Gertner aufmerksam geworden, denn dieser schuf 1527 ein Bildnisepitaph von ihr und dem im selben Jahr verstorbenen Kasimir von Brandenburg-Ansbach, eine Kopie hat sich in der Heilsbronner Klosterkirche erhalten. In Neuburg ist er als „maister Petern, hofmaler“ erstmals 1535/36 in den Hofrechnungen greifbar.
Gertner war in Nürnberg schon früh zum gefragten Porträtisten geworden, wie etwa die Bildnisse des Wolfgang Eisen von 1523 (ehemals Berlin, Gemäldegalerie) und das Bildnis von Hans Geyer (Raleigh, North Carolina Museum of Art, Inv. Nr. 52.9.138) von 1524 belegen. Beide tragen sein Monogramm PG und das sprechende Zeichen, einen Spaten. Sein anfänglicher Bildnisstil ist mit dem des zeitgleich in Nürnberg tätigen Hans Brosamer vergleichbar. Die Silhouette der Figuren bestimmt das Bildfeld großflächig. Die hart modellierten Gesichter sind merkwürdig überzeichnet und wirken blass, die Augen, deren Iris meist keine weitere Modellierung aufweist, erscheinen ausdruckslos und starr. So besitzen seine frühen Männerbildnisse einen eher dokumentarischen Charakter, eine atmosphärische Auffassung fehlt dagegen.
Doch die künstlerische Bandbreite Peter Gertners war weitaus größer, wie ein Frauenbildnis von etwa 1525 (Karlsruhe, Kunsthalle Karlsruhe, Inv. Nr. 129) mit seiner malerischen Auffassung des Inkarnats zeigt, das eine Brücke zu dem feinmalerisch modellierten Gesicht Ottheinrichs im vorliegenden Bildnis schlägt. Hier sind die Licht- und Schattenpartien sorgfältig abgestuft, die Linearität ist zugunsten des Volumens verschwunden. Den Höhepunkt der feinmalerischen Ausprägung begegnet uns jedoch in Gertners aufwendigen, auf Pergament ausgeführten und partiell in Deckfarben kolorierten Bildnissen. Diese dienten ihm als Vorstudien für die Porträtserie der Wittelsbacher, den Verwandten Ottheinrichs, aber auch für die Darstellungen des Pfalzgrafen selbst. Sie alle zeigen eine atmosphärische Lebendigkeit des Inkarnats, auf die sich der Künstler offenbar konzentrierte, denn Kopfschmuck und Kleidung sind nur mit flüchtigen Strichen angedeutet; auch die Augen behalten ihren starren Ausdruck. So dürfte Gertner diese Bildnisstudien jeweils für unterschiedliche Porträtaufträge gedient haben, die jeweils nach Bedarf abgewandelt werden konnten. Für das vorliegende Bildnis hat der Maler wahrscheinlich seine Kopfstudie Ottheinrichs (Sammlung Würth, Inv. Nr. 9326) als Vorlage genutzt, die er allerdings seitenverkehrt verwendete. Die schematische Auffassung des Körpers bleibt bestehen, die prunkvoll verzierte Kleidung geht fast ins Ornamentale über.
Im Vergleich mit anderen Bildnissen von Peter Gertner fällt auf, dass die vorliegende Tafel kein schmales Hochformat aufweist, sondern ein nahezu quadratisches Format, und dass die Hände fehlen, was untypisch ist. Dies lässt sich leicht erklären, denn die untere Bildkante ist beschnitten. Das ursprüngliche Aussehen des Gemäldes ist durch zwei recht getreue, doch sicherlich später, von fremder Hand entstandene Kopien überliefert, die Ottheinrich im erweiterten Bruststück zeigen (Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. L. 87, Leihgabe des Bayerischen Nationalmuseums München; München, Bayerisches Nationalmuseum München, Inv. Nr. R 66). Dort hat er die Hände vor den Körper geführt und hält in seiner beringten linken Hand einen Brief.
In diesem sehr fein ausgeführten, bisher unpublizierten Gemälde zeigt sich einmal mehr die Bildniskunst des Hofmalers Peter Gertner, deren malerischen Qualitäten dabei höchstes Niveau erreichen.
Dr. Katrin Dyballa
Ein undatiertes Gutachten (ca. 1937) von Ernst Buchner, München, in Kopie vorhanden. Ernst Buchner war der Schwiegersohn des Sammlers Gustav Hobraeck. Wir danken Dr. Stephan Klingen, München, für wertvolle Hinweise zur Provenienz.

Provenienz: Hugo Helbing, München, Auktion vom 3.-4. Mai 1932, Los 13 (als "Deutscher Maler des 16. Jh."), erworben durch die Galerie Wwe. Heinemann, Wiesbaden.
Sammlung Gustav Hobraeck (1867-1939), Neuwied am Rhein (dieser nachweislich ein Kunde der Galerie Wwe. Heinemann).
Seither in Familienbesitz.

Anglo-flämische Schule
1598. Bildnis eines Knaben im lachsfarbenen Wams mit Laute
Los 6007

Nachverkaufspreis
15.000€ (US$ 17,045)

Details

Los merken

1598. Bildnis eines Knaben im geknöpften lachsfarbenen Wams mit Goldstickerei und weißem Batistkragen, in den Händen eine Laute.
Öl auf Leinwand. 56 x 46,5 cm. Oben links bez. und datiert "Aetatis 7. 1598".



Provenienz: Norddeutsche Privatsammlung.

Lot 6009, Auction  126, Pourbus II., Franz - Schule, Bildnis Henri IV., König von Frankreich und Navarra

Pourbus II., Franz - Schule
Bildnis Henri IV., König von Frankreich und Navarra
Los 6009

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 682)

Details

Los merken

Schule. Bildnis Henri IV, König von Frankreich und Navarra.
Öl auf Holz. 5 x 3,6 cm (im Oval). Um 1610.

Die Miniatur zeigt den König, wie ihn Franz Pourbus II in der Zeit um 1610 in Gemälden darstellte: Brustbildnis nach links mit Schnurr- und Kinnbart, dazu das schwarze Wams mit der weißen Halskrause und dem blauen Band zum Orden vom Heiligen Geist.

Procaccini, Giulio Cesare
Kopf eines Engels
Los 6011

Nachverkaufspreis
5.000€ (US$ 5,682)

Details

Los merken

Kopf eines Engels.
Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 31 x 26 cm. Um 1616.

Roberto Longhi war der Erste, der die Bedeutung der Ölskizze im Werk Giulio Procaccinis herausstellte. In seinem grundlegenden Aufsatz "L'inizio dell'abbozzo autonomo" (in: Paragone 195, 1966) geht er auf Procaccinis Ölstudien als eigenständige Kunstwerke ein. Bei unserer Studie eines Engelkopfes handelt es sich jedoch um eine der viel seltener vorkommenden, vorbereitenden Studien, die im Hinblick auf ein Gemälde entstanden sind. Hugh Brigstocke erkennt in dem vorliegenden Werk eine Vorstudie zu dem Kopf des links von Maria stehenden Engels im Altarbild "Madonna mit Kind und Heiligen" in S. Afra in Brescia (mdl. gegenüber dem Vorbesitzer), das um 1616 entstanden ist. Dieser zweifellos nach einem Modell entstandene Engelskopf zeigt stilistisch deutlich den Einfluss von Correggio und Leonardo, denen Procaccini künstlerisch verpflichtet war. Der kräftige Pinselduktus im Bereich der Locken, das volle, rötliche Haar und das cherubenhafte Gesicht mit den rötlichen Wangen sind charakteristisch für Procaccini. Derartige Engelsköpfe kommen in vielen Altarbildern des Künstlers vor, etwa in der Vision der hl. Teresa in Santa Maria della Grazia in Pavia, der Mystischen Vermählung der hl. Katharina in der Pinacoteca di Brera in Mailand oder etwa in der Hl. Familie im Kunsthistorischen Museum in Wien.

Rottenhammer, Johann
Schule. Eva am Baum der Erkenntnis
Los 6012

Nachverkaufspreis
3.500€ (US$ 3,977)

Details

Los merken

Schule. Eva am Baum der Erkenntnis.
Öl auf Kupfer. 29 x 17 cm. Um 1600.


Hofmann, Samuel
Die Anbetung der Könige
Los 6016

Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,818)

Details

Los merken

Die Anbetung der Könige.
Öl auf Leinwand. 116 x 86 cm. Unten links signiert und datiert "S. Hoffmann pinxit 1640", verso auf dem Keilrahmen ein altes Etikett in Feder bez. "236 / S. Hoffmann 1640 / bezeichnet".

Samuel Hoffmann wurde in Sax im sanktgallischen Rheintal geboren und erhielt seine künstlerische Ausbildung - nach Angaben von Joachim von Sandrart - bei Gotthard Ringgli, einem der führenden Maler Zürichs seiner Zeit. Bereits in jungen Jahren zog es ihn in die aufstrebenden Kunstzentren Antwerpen und Amsterdam, die zu den dynamischsten Orten barocker Malerei zählten. Ein direkter Kontakt zu Peter Paul Rubens, wie gelegentlich vermutet, bleibt ungesichert. Wahrscheinlicher ist, dass Hoffmann in Amsterdam in verschiedenen Werkstätten tätig war, bevor er um 1617/18 als freier Künstler arbeitete - ohne sich allerdings der Lukasgilde anzuschließen. Werke aus dieser frühen Schaffensphase sind nicht überliefert.
In den 1620er Jahren fand Hoffmann in Zürich als Porträtmaler große Anerkennung. Seine Bildnisse bestechen durch fein nuancierte Farbgebung, gezielte Lichtsetzung und eine bemerkenswerte psychologische Präsenz. Besonders im reformierten Milieu, wo religiöse Kunst kaum gefragt war, stießen seine weltlichen Darstellungen auf breite Zustimmung. Sein Kundenkreis umfasste nicht nur das gebildete Zürcher Bürgertum, sondern auch Adlige und katholische Auftraggeber - darunter etwa die Franziskanermönche im aargauischen Baden, für die er das Gemälde Der Zinsgroschen schuf (heute im Kunsthaus Zürich).
Neben seinen Porträts widmete sich Hoffmann auch dem Stillleben - insbesondere großformatigen Küchenstücken, die als wegweisend für die Entwicklung dieser Gattung in der Schweiz gelten. In diesen Arbeiten verschmelzen niederländischer Einfluss, barocke Fülle und die sachliche Klarheit protestantischer Bildauffassung zu einer ausdrucksstarken Einheit, die Hoffmann mit technischer Präzision umzusetzen wusste.
Sein Wirkungskreis ging weit über Zürich hinaus: Aufträge führten ihn nach Breisach, Mailand und Baden-Baden. Zwischen 1640-41 erhielt er von Pietro Dolce, dem venezianischen Gesandten in Zürich, Aufträge - in diese Zeit datiert auch vorliegendes Werk. Ab 1643 war er in Basel tätig und pflegte enge Beziehungen zu den Markgrafen von Baden. 1644 ließ er sich in Frankfurt am Main nieder, wo er 1649 verstarb.
Hoffmann gilt als herausragender Porträtist der deutschsprachigen Schweiz des 17. Jahrhunderts. Durch seine Prägung in Amsterdam wurde er zu einem bedeutenden Vermittler zwischen der niederländischen und der süddeutschen Malerei. Besonders in seinen sorgfältig aufgebauten Stillleben - inspiriert von Künstlern wie Frans Snyders - zeigt sich seine stilistische Nähe zur flämischen Kunst. Mit seinen Küchen- und Jagdszenen, die in der Schweizer Kunstlandschaft damals neuartig waren, verband er meisterhaft seine beiden zentralen Themenbereiche: das Porträt und das Stillleben. Für seine wenigen Historienbilder dienten Rubens und Jacob Jordaens als stilistische Bezugspunkte.

Lot 6017, Auction  126, Italienisch, 17. Jh. Das Haupt Christi

Italienisch
17. Jh. Das Haupt Christi
Los 6017

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)

Details

Los merken

17. Jh. Das Haupt Christi.
Öl auf loser Leinwand. 42,2 x 31,5 cm.


Schönfeld, Johann Heinrich
Diana und Aktäon
Los 6018

Nachverkaufspreis
10.000€ (US$ 11,364)

Details

Los merken

Diana und Aktäon.
Öl auf Leinwand, doubliert. 59 x 82 cm. Unten links signiert "JH [ligiert] Schönfeld Fecit". Um 1662/63.

Das Gemälde schließt an die von Schönfeld zu Beginn der 1660er Jahre gemalten "arkadischen Szenen" an, wobei vorliegende Arbeit in der weichen, tonalen Wirkung noch über sie hinausgeht (vgl. Herbert Pée in: Ausst. Kat. Johann Heinrich Schönfeld, Ulm 1967, Nrn. 68-70 mit Abb. 70-72). Bei den Frauengestalten orientiert sich der Künstler eher an seinen eigenen, in den Gemälden der italienischen Zeit entwickelten Typus. Eine zweite, nahezu identische Fassung mit geringen Abweichungen in der Foliage wurde in unserem Hause versteigert (Bassenge Berlin, Auktion 84: Kunst in Augsburg von 1500-1800, 3. Dezember 2004, Los 5627).

Provenienz: Privatsammlung München (bis 1957).
Sammlung Luitpold Dussler, München.
Privatsammlung Süddeutschland.

Ausstellung: Ausst. Kat. Johann Heinrich Schönfeld - Bilder Zeichnungen, Graphik, Museum der Stadt Ulm 1967, Nr. 71.

Literatur: Hermann Voss: Johann Heinrich Schönfeld, ein schwäbischer Maler des 17. Jahrhunderts, Biberach 1964, S. 33 (als "Schönfeld").
Bruno Bushart: "Die Johann Heinrich Schönfeld-Ausstellung in Ulm", in: Kunstchronik 20, 1967, S. 372 (ohne Angabe von Gründen abgeschrieben).
Herbert Pée: Johann Heinrich Schönfeld. Die Gemälde, Berlin 1971, S. 161, Nr. 97, Abb. 110 (von "Schönfeld, vielleicht unter Mitwirkung eines Gehilfen um 1662/63").

Niederländisch
17. Jh. Circe verwandelt die Gefährten des Odysseus in Tiere
Los 6019

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,273)

Details

Los merken

17. Jh. Circe verwandelt die Gefährten des Odysseus in Tiere.
Öl auf Leinwand, doubliert. 66,5 x 70 cm. Unten rechts monogrammiert "MC".


Deutsch
um 1730/40. Ideale Rheinlandschaft
Los 6020

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

Details

Los merken

um 1730/40. Ideale Rheinlandschaft im Abendrot.
Öl auf Leinwand, doubliert. 96,5 x 122 cm.


Niederländisch
um 1630. Fröhliche Gesellschaft im Freien
Los 6025

Nachverkaufspreis
900€ (US$ 1,023)

Details

Los merken

um 1630. Fröhliche Gesellschaft im Freien.
Öl auf Holz. 15,5 x 31,1 cm.


Fromantiou, Hendrik de
Jagdstillleben mit Rebhuhn und Singvögeln
Los 6027

Nachverkaufspreis
8.000€ (US$ 9,091)

Details

Los merken

Jagdstillleben mit Rebhuhn und Singvögeln.
Öl auf Leinwand, alt doubliert. 51,5 x 44,5 cm. Verso auf der Leinwand in einer Schrift des 20. Jh. bez. "Weeninx", mit geprägter Inschrift im Holz des Spannrahmens "F Leeatham Liner".

In einer gemalten steinernen Wandnische erblickt man mehrere Vögel, die bei der Jagd erlegt wurden, darunter drei kleinere Singvögel und ein Rebhuhn, das mit einem Fuß an einer Schnur aufgehängt ist. Die Flügel des Rebhuhns sind zur Seite ausgebreitet und geben den Blick auf das raffiniert gemalte Gefieder frei, das die Kunstfertigkeit des Künstlers in der Wiedergabe unterschiedlicher Stofflichkeiten erkennen lässt. An der Rückwand der Nische hängen Jagdflöten, wie sie üblicherweise für die Vogeljagd verwendet wurden.
Der in Maastricht geborene Maler Hendrik de Fromantiou gehörte zu den bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten, die am Hofe des Großen Kurfürsten tätig waren. Seit 1670 als Stilllebenmaler in Berlin tätig, arbeitete er für den Kurfürsten zudem als Kunstagent, Sachverständiger, Restaurator und hatte seit 1687 die Aufsicht über die kurfürstliche Gemäldesammlung. Als Stilllebenmaler schuf er für den Kurfürsten vor allem Tierdarstellungen und Stillleben mit Früchten und Blumen. Ein vergleichbares Jagdstillleben des Künstlers mit den gleichen Requisiten und der gleichen Raumdisposition befindet sich in der Gemäldesammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Wouwermann, Pieter
Pferdemarkt vor einem Dorf
Los 6028

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,273)

Details

Los merken

Pferdemarkt vor einem Dorf.
Öl auf Holz. 37,1 x 55,9 cm. Unten rechts auf dem Baumstamm monogrammiert "W.", unten links ein kleines Nummernetikett alt bez. "4.".

Das Gemälde ist unter der Nummer 213862 registriert in der Datenbank des RKD - Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis. Für eine Variante des Motivs vgl. Walther Bernt: Die Niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts, Bd. 3, München 1948, Nr. 1024.

Provenienz: Privatsammlung Wien.
Im Kinsky, Wien, Auktion am 21. April 2010, Los 50.
Privatsammlung Norddeutschland.

Querfurt, August
Soldatenlager mit Marketenderin
Los 6029

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

Details

Los merken

Soldatenlager mit Marketenderin.
Öl auf Leinwand, doubliert. 42 x 55 cm. Um 1700.

Die Zuschreibung an August Querfurt stammt von Dr. Gode Krämer, Augsburg (mdl. gegenüber dem Vorbesitzer).

Provenienz: Privatsammlung Augsburg.
Bassenge, Berlin, Auktion 99 am 31. Mai 2012, Los 6070.
Privatsammlung Norddeutschland.

Querfurt, August
Die Einkehr zweier Jäger
Los 6030

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

Details

Los merken

Die Einkehr zweier Jäger.
Öl auf Leinwand, randdoubliert. 44,5 x 34 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert "A.Q. 1756".



Provenienz: Dorotheum, Wien, Auktion am 24. April 2007, Los 225.
Privatsammlung Wien.
Dorotheum, Wien, Auktion am 11. Juni 2013, Los 153.
Privatsammlung Norddeutschland.

Italienisch
18. Jh. Südliche Küstenszene mit Kastell
Los 6032

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)

Details

Los merken

18. Jh. Südliche Küstenszene mit Kastell.
Öl auf Leinwand, doubliert. 71,5 x 85 cm. Unten auf dem Abhang unter dem sitzenden Hirten monogrammiert "F. A. fec.".


Venezianisch
um 1740. Zwei Szenen mit Motiven der Commedia dell'Arte
Los 6033

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 568)

Details

Los merken

um 1740. Szene aus der Commedia dell'Arte; Szene aus dem venezianischen Karneval mit zwei maskierten Figuren.
2 Gouachen wohl auf Pergament. Je ca. 4,5 x 7 cm. In Goldrähmchen. (Unausgerahmt beschrieben).


Minderhout, Hendrik van
Orientalischer Seehafen
Los 6036

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,545)

Details

Los merken

Orientalischer Seehafen.
Öl auf Leinwand, doubliert. 67,5 x 79 cm.

Das Werk ist unter der Nummer 540941 in der Datenbank des RKD - Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis verzeichnet (https://rkd.nl/imageslite/540941).

Provenienz: Österreichischer Adelsbesitz.
Im Kinsky, Wien, Auktion am 24. Juni 2014, Los 416 (lt. Angabe im Katalog hat Marijke C. de Kinkelder vom Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag, das Gemälde als ein Werk Hendrik van Minderhouts identifiziert).
Norddeutsche Privatsammlung.

Österreichisch
um 1730. Kaiser Karl VI. von Österreich und seine Gemahlin Elisabeth Christine von Österreich
Los 6038

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)

Details

Los merken

um 1730. Kaiser Karl VI. von Österreich und seine Gemahlin Elisabeth Christine von Österreich.
Pendants, je Öl auf Karton, Originalrahmen. Je ca 8,1 x 5,2 cm.

Karl, Erzherzog von Österreich, König von Spanien 1703-1714, römisch deutscher Kaiser 1711, wurde am 1. Oktober 1685 in Wien geboren. Seine Eltern waren Kaiser Leopold I. und Eleonore Magdalene, Tochter des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz-Neuburg. Am 1. August 1708 Hochzeit mit Elisabeth Christine, der Tochter des Herzogs Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Ehe entstammten vier Kinder: Leopold, Maria Theresia (spätere Kaiserin von Österreich), Maria Anna und Maria Amalie.

Literatur: Jörg Nimmergut und Anna-Maria Wager: Miniaturen - Dosen, München 1982, S. 211 mit Farbabbildung F41.

Lot 6039, Auction  126, Englisch, um 1710. Bildnis wohl Georg I., König von England

Englisch
um 1710. Bildnis wohl Georg I., König von England
Los 6039

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 682)

Details

Los merken

um 1710. Bildnis wohl Georg I., König von England, im blauen Rock, weißer Halsbinde und rostrotem Mantel, mit Allongeperücke.
Öl auf Kupfer. 7,2 x 5,6 cm (im Oval). Im Silberrahmen mit Spiralaufsatz.



Provenienz: Cabinet Eric Turquin, Paris.

Lancret, Nicolas - Umkreis
Galante Festgesellschaft im Park
Los 6040

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

Details

Los merken

Umkreis. Galante Festgesellschaft im Park.
Öl auf Leinwand, doubliert. 50 x 65 cm. Verso auf dem Keilrahmen ein Lacksiegel mit einem wohl polnischen Topór-Wappen.


Pesne, Antoine
Portrait
Los 6041

Nachverkaufspreis
8.000€ (US$ 9,091)

Details

Los merken

Knabe mit Samtbarett, einen Singvogel haltend.
Öl auf Leinwand, doubliert. 80 x 64 cm.

Bei dem Werk handelt es sich um ein genrehaftes Gemälde wohl aus der Frühzeit des Künstlers vor seiner italienischen Zeit (vor 1710). Der Knabe trägt ein rotes Samtbarett, an dem eine Feder befestigt ist: ein Zeichen des Genies. Er hebt zum Sprechen an und wie die erhobene Hand signalisiert, erbittet der Knabe die Aufmerksamkeit des Betrachters. Das Werk gehört zu einer Gruppe meist früher Genrebilder mit nur einer Figur. Besonders vergleichbar ist das 1706 datierte Gemälde in Schloss Sanssouci "Bauernmädchen im Fenster", bei dem ein sehr ähnlicher Vogelbauer oben rechts aufgehängt ist. Das weiße Hemd des Mädchens zeigt die gleiche lockere Modellierung. Ebenfalls eng verwandt sind zwei signierte und 1712 datierte Pendants in Schloss Mosigkau bei Dessau "Mädchen mit Blumen und Früchten" und "Klarinettenbläser". In einem Gutachten vom 31. Mai 2009 bestätigt Prof. Helmut Börsch-Supan die Autorschaft Antoine Pesnes (Gutachten in Kopie vorhanden).

Provenienz: Norddeutsche Privatsammlung.

Italienisch
18. Jh. Kleiner Tamburinspieler mit tanzendem Hund
Los 6042

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)

Details

Los merken

18. Jh. Kleiner Tamburinspieler mit tanzendem Hund.
Öl auf Leinwand, doubliert. 39,5 x 31,5 cm. Verso auf dem Keilrahmen mit altem Klebeetikett mit gestochener Schrift "Mr. Rohde" (wohl Besitzervermerk).


Beck, Jacob Samuel
Küchenstillleben mit Schinken, Herringen, Knoblauch ... Butter
Los 6044

Nachverkaufspreis
2.500€ (US$ 2,841)

Details

Los merken

Küchenstillleben mit Lammkeule, Heringen, Knoblauch, Kohlkopf und einem Keramikkrug mit einem Teller Butter.
Öl auf Leinwand. 56 x 73 cm.

Der Thüringer Jacob Samuel Beck war der bedeutendste Erfurter Maler seiner Zeit. Im erstaunlich vielseitigen Gesamtwerk dieses biographisch schwer fassbaren Künstlers finden sich alle Gattungen vertreten: neben seiner Tätigkeit als gefragter Portraitist sowie Historien- und Landschaftsmaler, stechen zweifellos seine Stillleben in ganz besonderer Weise hervor. All seinen Stillleben gemein ist die Inszenierung in einer Hell-Dunkel-Malerei, bei der sich Beck an niederländischen Vorbildern des 17. Jahrhunderts orientiert. Der Hintergrund verbleibt stets im Dunkeln, die drapierten Gegenstände kommen so effekvoll zur Geltung. Bei unserem Gemälde handelt es sich um die Variante eines in Privatbesitz befindlichen Stilllebens; das Arrangement ist überwiegend identisch, lediglich die Zwiebeln wurden in unserer Version gegen kleine Knoblauchknollen getauscht (vgl. Ausst. Kat. Jacob Samuel Beck (1715-1778). Zum 300. Geburtstag des Erfurter Malers, hrsg. von Thomas von Taschitzki, Kai Uwe Schierz, Erfurt 2016, S. 244, Nr. 47, mit Abb. S. 199).

Heinsius, Johann Ernst
Bildnis des Johann Poppo von Greiner
Los 6046

Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,818)

Details

Los merken

Bildnis des Geheimen Rates und Bibliothekars der Herzogin-Anna Amalia-Bibliothek in Weimar Johann Poppo von Greiner.
Öl auf Leinwand, doubliert. 92 x 72,5 cm. Um 1772.

Johann Poppo von Greiners (1708-1772) Hauptverdienst besteht darin, dass er sich als Bibliothekar der rund 11.000 Bände umfassenden Büchersammlung des von 1683-1724 regierenden Herzogs Wilhelm Ernst von Sachsen Weimar, die im sogenannten Grünen Schloss lagerte, angenommen hat und den Umbau dieses Hauses zur Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek angeregt hat. Der Umbau nach Plänen von August Friedrich Straßburger erfolgte 1761-1766. Poppo von Greiner gewann durch seine Klugheit und charakterlichen Eigenschaften das Vertrauen Anna Amalias, die 1758 bereits als 19-jährige die Regierungsgeschäfte des Landes übernehmen musste und erst 1775 an ihren Sohn Karl August abgeben konnte. Als "väterlicher Freund" geschätzt, wurde Poppo von Greiner 1763 in den Adelsstand erhoben.
Johann Ernst Heinsius erhielt im Jahr 1772 die Stelle als Hofmaler in Weimar. Es ist das Jahr, in dem auch Poppo von Greiner starb. Die lebensvolle Darstellung des Portraitierten lässt darauf schließen, dass es sich nicht um ein posthumes Bildnis handelt, sondern um ein Portrait des Bibliothekars kurz vor dessen Tod. Zwei weitere Fassungen dieses Gemäldes, die ebenfalls unsigniert und undatiert sind, befinden sich in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek und im Wittumspalais in Weimar. Bei unserem Werk handelt es sich nach Einschätzung von Prof. Helmut Börsch-Supan um eine dritte eigenhändige Fassung. Ein schriftliches Gutachten von Prof. Helmut Börsch-Supan liegt in Kopie vor.

Radl, Anton
Felslandschaft mit Wasserfall und Einsiedler bei einer Grotte
Los 6047

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,545)

Details

Los merken

Felslandschaft mit Wasserfall und Einsiedler bei einer Grotte.
Öl auf Leinwand. 97 x 133 cm.

Obwohl Anton Radl zunächst als Zeichner und Radierer bei Johann Gottlieb Prestel in die Lehre gegangen war, wurde er nach 1800 vor allem als Landschaftsmaler bekannt. Er widmete sich in seinen an der Malerei der niederländischen Meister orientierten Landschaften gerne Gegenden aus der Umgebung von Frankfurt oder dem Taunus, griff aber zuweilen auch auf Landschaftseindrücke zurück, die er auf seinen Studienreisen nach Norddeutschland, in den Schwarzwald, die Schweiz und entlang der Donau besucht hatte. Das vorliegende Gemälde wiederholt ein Motiv seines bekannten Bildes im Historischen Museum Frankfurt aus dem Jahre 1812, das schon auf der großen Ausstellung 1827 prominent präsentiert wurde (vgl. Ausst. Kat. Anton Radl, Historisches Museum Frankfurt a.M. 2008, S. 64, Nr. 12). Wir danken Dr. Anke Fröhlich-Schauseil für wertvolle Hinweise.

Provenienz: Privatsammlung Hessen.

Rieter, Heinrich
Alpenlandschaft mit Hirten an einer Tränke
Los 6049

Nachverkaufspreis
7.000€ (US$ 7,955)

Details

Los merken

Alpenlandschaft mit Hirten an einer Tränke.
Öl auf Holz. 28 x 23,5 cm. Verso mit altem Klebeetikett, dieses in einer Hand des 19. Jh. in brauner Feder bez. "Gemalt von Heinrich Rieter geb. 1751 in Winterthur, gestorben in Bern 1818 nach einem Entwurf von L. Aberli... Neujahrsstück der Künstlergesellschaft in Zürich No. XIII von 1817. pag. 11 ... H. Rieter... Neujahrstück No. XV von 1819", sowie einem weiteren Klebeetikett mit den Initialen "MR.".

Trotz seiner Ausbildung zum Bildnismaler bei Johann Ulrich Schellenberg in Winterthur und Anton Graff in Dresden, entschloss sich Heinrich Rieter, bestärkt durch Salomon Gessner, Landschaftsmaler zu werden. Seit 1777 war er Gehilfe und Mitarbeiter von Johann Ludwig Aberli in Bern und übernahm nach dem Tod seines Lehrers dessen druckgraphische Werkstatt. Rieter war einer der führenden Berner Meister in dessen Nachfolge. Das vorliegende Gemälde entstand nach einer Invention von Ludwig Aberli, zu deren vollständigen Ausführung es jedoch nicht mehr kam, da Aberli über den Arbeiten verstarb. Aberli hatte aber Heinrich Rieter vorher instruiert, wie das Werk zu vollenden sei. 1817 verfasste Rieter im "Neujahrsstück herausgegeben von der Künstler-Gesellschaft in Zürich" eine Abhandlung über Aberli, die auch eine Radierung nach dieser letzten Komposition von Aberli enthielt und somit auch das vorliegende Werk dokumentiert.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge