Devanagari-Leporello
Illuminierte indische Handschrift. Wohl Nordindien 19. Jahrhundert. Mit 9 Götterdarstellungen
Los 1091
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 313)
Devanagari-Leporello. Illuminierte indische Handschrift in Devanagari-Schrift (Sanskrit). Schwarze Federhandschrift auf Kartonpapier zu je 4 Zeilen. 17 Bl., beidseitig beschrieben, als Leporello gebunden. Schriftraum 3 x 9 cm. Format 4,5 x 11,5 cm. Mit 3 Miniaturen mit zusammen 9 Götterdarstellungen in Deckfarbenmalereien. In moderner Leinendecke. Wohl Nordindien 19. Jahrhundert.
Die Miniaturen dieses Manuskripts zeigen in kräftigen Farben neun hinduistische Gottheiten, darunter Vishnu, der kosmische Erhalter, und Ganesha, den elefantenköpfigen Gott der Weisheit und des Erfolgs. Die Gestalten sind auf roten Thronen im Lotussitz dargestellt und von ornamentalen Rahmen sowie einem unteren Palmettenfries eingefasst. Sie lassen auf ein Andachts- und Gebetsbuch schließen, das zur Verehrung der göttlichen Mächte diente. – Teils mit stärkeren Gebrauchspuren, Flecken, Knickspuren, teils etwas ausgebunden (letzte Blatt beinahe lose), teils stärker angstaubt, einige Blätter gegen Anfang und Ende teils mit geringfügigen Fehlstellen, allem Anschein nach aber weitgehend komplette Handschrift.
Arabisches Taschengebetbuch
Arabisches Manuskript auf Papier. Istanbul um 1860
Los 1092
Zuschlag
200€ (US$ 208)
Arabisches Taschengebetbuch. Fragment einer arabische Handschrift mit Koranversen und Gebeten auf gelatiniertem Büttenpapier. 63 (statt ?) Bl. Schriftraum: 11,8 x 6 cm. Format: 17 x 10,8 cm. Mit 2 ganzseitigen Miniaturen in Gold und Farben, Goldpunkten für die Vers- und Gebetanfänge sowie 3 Seiten mit interlinearen Goldwolken. Lederklappeneinband d. Z. (neu aufgebunden, altes Material auf neuen Korpus aufgezogen, Vorsätze neu) mit etwas Goldprägung. Istanbul um 1830.
Fragment eines kleinen Taschengebetbuch, das üblicherweise als Begleiter für den muslimischen Pilger auf seinem Haddsch nach Mekka diente. Enthalten sind neben den individuell angeordneten (also nicht dem Kanon eines vollständigen Korans entsprechenden) Suren, die wohl um einige Gebete erweitert und ergänzt wurden. So ist der Schriftraum durch drei schwarze Federlinien und einen leuchtenden Goldrahmen auf jeder Seite begrenzt.
Die besonders schönen beiden Miniaturen zeigen die als Heiligtümer geltenden stilisierten Einrichtungen der Moscheen zu Mekka, den Mihrab, die islamische Gebetsnische, die die Gebetsrichtung (Qibla) angibt mit der charakteristischen Lampe, die sich auch auf der Minatur vis-à-vis auf dem vorhergehenden Blatt verso wiederholt, auf der die Minbar, die Predigtkanzel für die Chutba, die mit der charakteristischen steilen Treppe, Spitzhelm und Halbmond dargestellt ist.
Bemerkenswert sind die entzückenden roten Rosen mit grünem Blattwerk auf Goldgrund in den Zwickeln, die zeigen, dass hier ein sehr geübter Miniaturist am Werke war. Zu der Zeit der Entstehung des Gebetbuchs war die größte Produktionsstätte Istanbul, vielleicht handelt es sich um eine Arbeit des "Gülustase", des Rosenmeisters, dem mehrere Gebetbücher dieser hohen Qualität zuzuordnen sind. – Es fehlen die ’Unwan und einige Blätter am Anfang sowie zahlreiche am Schluss (meist haben die Gebetbücher um die 100-120 Blätter). Teils stärkere Gebrauchsspuren, fleckig, abgegriffen, mit kleinen Restaurierungen,die Miniaturen aber ordentlich erhalten.
Äthiopische Handschrift
Ge'ez Handschrift auf Pergament. Äthiopien 19. Jahrhundert
Los 1093
Zuschlag
280€ (US$ 292)
Äthiopische Handschrift. - Ge’ez Handschrift auf Pergament. 140 nn., Bl. 19 Zeilen. Text in Schwarz und Rot. Schriftraum: Ca. 11,5 x 14 cm. Format: 17,5 x 16,5 cm. Mit Rubrizierung. Holzdeckelband (Rücken stark lädiert). Äthiopien 19. Jahrhundert.
Das vorliegende Manuskript, in einer auffallend klaren und gleichmäßigen Handschrift verfasst, lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit als Gebetbuch einordnen und dürfte wohl auf die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts datieren. – Teilweise etwas (finger-)fleckig und wie üblich etwas gebräunt, insbesondere die Ränder. Die beiden weißen Vorsatzblätter lose. Wenige Blätter mit kleinen Löchern oder Randeinrissen.
Nizami, Ganjavi
Khamsa Panj Ganj Farsi-Handschrift im Nastaliq-Duktus mit schwarzer und roter Tinte auf leicht gelatiniertes Büttenpapier
Los 1094
Zuschlag
1.500€ (US$ 1,563)
Nizami Ganjavi. Khamsa (Panj Ganj). Farsi-Handschrift im Nastaliq-Duktus mit schwarzer und roter Tinte auf leicht gelatiniertes Büttenpapier. 328 S. Schriftraum: 21 x 12,5 cm. Format: 27,4 x 17,5 cm. Mit 5 ’Unwan-Zierseiten in Gold und Farben sowie 25 großen Miniaturen in Deckfarben und teils mit Goldhöhung. Schwarzgefärbtes Kalbsleder d. Z. (Gelenke brüchig, Deckel gewölbt, mit Knickspuren und Bezugsfehlstellen, stärker beschabt und bestoßen). Persien AH 1271 (d. i. AD 1854).
Hauptwerk des aus Gandscha im heutigen Aserbaidschan stammenden Dichters Ganjavi Nizami (1141-1209), der als der prominenteste Vertreter des sog. "romantischen Epos" in der persischen Literatur gilt. Sein "Chamsa", "Hamse" oder "Khamsa", bekannt unter dem Titel die "Die fünf Schätze", enthält fünf Epen. Die "Hamse" ist ein "Sammelwerk, enthaltend fünf epische Dichtungen von Mohammad Elyas ebn-e Yusof Nezam. Die in dieser Sammlung vereinigten fünf Werke sind voneinander völlig unabhängige Schöpfungen, was schon daraus hervorgeht, daß jedes Epos sein charakteristisches Versmaß hat [...]. Der Epiker Nezami, der in der persischen Literatur als einer ihrer bedeutendsten Dichter einen Ehrenplatz einnimmt, fesselt den Leser auch heute noch durch die Frische seiner Gedanken, die Lebendigkeit seiner Sprache und sein plastisches Darstellungsvermögen. Seine fünf Epoen gelten als Höhepunkt in der Kunst der romantischen Dichtuing" (KLL 1426f.).
Prachtvolle Farsi-Handschrift in fünf Teilen, die jeweils mit einer hübschen ’Unwan-Zierseite beginnen und mit einer Art Kolophon enden, in dem eine Jahreszahl "1271" lesbar ist. Das Jahr "Anno Hegirae Solaris" der arabischen Zeitrechnung entspricht dabei dem Jahr "Anno Domini" 1854 unserer christlichen Zeitrechnung. Die bemerkenswert detailreichen, hübschen Miniaturen zeigen zahlreiche Lustbarkeiten des Hofes und Palastszenen, wobei die Farbgebung hier besonders auffällt. So sind die Szenen mit Audienzen, Gastmälern etc. jeweils einmal in den Nachttönen Schwarz und Blau, dann in goldgehöhten Rottönen, dann in Weiß, dann in Zartrosé gehalten, wodurch eine einheitlich künstlerisch Virtuosität erreicht wird. – Gegen Anfang und Ende teils etwas stärkere Gebrauchsspuren und Feuchtränder, mit Randläsuren und Rissen, die meist alt hinterlegt oder überklebend geschlossen wurden (kaum Buchstabenverlust), fingerfleckig und hier und da mit Anschmutzungen und Braunflecken, wenige Tintenflecken. Insgesamt für eine Gebrauchshandschrift in guter Gesamterhaltung, augenscheinlich vollständig, kaum Oberflächenabrieb, Gold in den Zierseiten teils minimal blasser oder leicht berieben, die Miniaturen durchgehend in ausgezeichneter, frischer und leuchtender Farbigkeit.
Indopersische Miniaturen
Arabische Handschrift auf Papier mit 10 figürlichen Miniaturen in Deckfarben und Silberhöhung. Indopersischer Raum Ende 19. Jahrhundert
Los 1095
Zuschlag
260€ (US$ 271)
Indopersische Miniaturen. Arabische Handschrift auf Papier mit 10 figürlichen Miniaturen in Deckfarben und Silberhöhung. 31 Bl. 18-19 Zeilen. mit roten Hervorhebungen und Vokalisierungen. Jede Textseite gerahmt mit zweifachen Lineament in Rot als Kastenlinie, die Miniatureiten kupfergolden umrahmt und mit floralem Schmuckzierat. Schriftraum: 19 x 11 cm. Format: 23,5 x 16 cm. Moderner strukturgeprägter Pappband (am Fuß bestoßen und leicht fleckig). Indopersischer Raum Ende 19. Jahrhundert.
Die Miniaturen umfassen Darstellungen von Jagdszenen, Kriegsmotiven und Szenen aus dem gesellschaftlichen Leben adliger Herren; Frauenfiguren sind in diesen Darstellungen nicht vertreten. – Durchgehend leicht wurmspurig. Vorsätze und Einband modern. Miniaturen schön farbkräftig erhalten.
Firdousi, Abu l-Qasim
Schahnameh. Persische Miniaturenhandschrift. Farsi im Nasta’liq-Duktus auf festem Schöpfpapier
Los 1096
Zuschlag
500€ (US$ 521)
Farsi im Nasta’liq-Duktus auf Schöpfpapier. 3 Spalten in Registerlineament zu 17 Zeilen. 32 nn. Bl. Mit 10 farbigen Miniaturen mit Gold- und Silberhöhung, Text in Schwarz und Rot. 29 x 17 cm. Reich blindgeprägtes, rotes Ziegenleder d. Z. (mit ergänztem Leinenrücken). Indopersischer Raum 13. Jahrhundert AH (19. Jahrhundert n. Chr.).
Teilepisoden wohl aus aus dem "Schahname", dem "Buch der Könige" mit 10 großen, vielfigurigen-szenischen Miniaturen in Gold und Farben, teils auch mit Pinselgold und -silber gehöht, die bis zu 17 x 9,5 cm messen und jeweils mit dreiseitigen breiten ornamentalen Rahmen in Schwarz und Orange umgeben sind (zwei Miniaturen als prachtvolle Doppelseite), am Ende ein Schlussornament ’Unwan in Federzeichnung, Blau und Gold. Dargestellt ist das Leben am Hofe, die Jagdpartien, Reiterkämpfe, Zeremonien und alle möglichen Lustbarkeiten in den Palästen und Gärten.
Der persische Dichter Abu l-Qasim Firdousi (940-1020) schuf mit seinem monumentalen, etwa 60.000 Verse umfassenden Epos "Schahname", dem "Buch der Könige", das Nationalepos der persischsprachigen Welt und damit das weltgrößte Epos eines Einzeldichters überhaupt. Es wurde - und wird - in zahlreichen Handschriften und Drucken überliefert. Die einzelnen Szenen boten eine unendliche Möglichkeit zur Illustration.
Hier könnte es sich um die Geschichte des Yussuf handeln, der von seinen Brüdern verkauft und in einen Brunnen geworfen wurde, worauf einige rote Überschriften hindeuten. – Nur hier und da wenige winzige Gebrauchsspuren, kaum Risse oder Wasserränder, alle Blätter am äußeren Rande angesetzt, insgesamt papierbedingt etwas gebräunt und gedunkelt, aber die Schrift allenthalben sehr gut erhalten, die Miniaturen in ebenso minutiöser wie leuchtender Farbigkeit mit schimmernder Pinselgoldhöhung, teils mit etwas Farbabrieb und Oberflächenbeschabung, meist aber sehr schön, wie üblich teils wohl etwas später eingemalt, möglicherweise auch über den Text.
Firdousi, Abu l-Qasim
Schahname. Indo-Persische Miniatur. Indopersischer Raum wohl Mitte 19. Jahrhundert
Los 1097
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 208)
Firdousi, Abu l-Qasim. Schah-Name. Der Prinz hält Hof unter dem Baumdach. Indopersische Miniatur. Größe 31,5 x 18 cm. Mit Rahmen 35 x 21 cm. Mit Goldblumenbordüre auf Karton montiert 40,8 x 27 cm. Indopersischer Raum wohl Mitte 19. Jahrhundert.
Hübsche Szenen wohl aus dem Firdousi oder anderen indo-persischen Erzählungen. Dargestellt ist der Prinz unter einem großen Dach, in dessen Mitte ein mächtiger Baum wächst. Höflinge huldigen ihm, während eine Kapelle mit sechs Musikern eine Tänzerin begleiten, die um einen kleinen Springbrunnen tanzt. – Kleine Knickspuren. Nur wenige Gebrauchsspuren, kaum Farbabrieb. Sehr dekorativ.
Hindu-Manuskript
Sanskrit-Verse in Devanagari-Schrift. Mit doppelblattgroßem Ziertitel in Gold und Farben sowie 3 einmontierten Miniaturen. Nordwestindien um 1880
Los 1098
Zuschlag
900€ (US$ 938)
Hindu-Manuskript mit Sanskrit -Versen in Devanagari-Schrift. Indische Handschrift auf Schöpfpapier. Ca. 200 nn. S. Schriftraum ca. 7,5 x 12 cm. Format 11,8 x 17 cm. Mit doppelblattgroßem Ziertitel in Gold und Farben sowie 3 einmontierten Miniaturen auf festem Papier in Pinselmalerei auf gelatinierten Orangegrund teils mit Silberhöhungen. Pappdeckelband mit Leinenbezug (vom Block gelöst, mit Bezugsfehlern, roter Überbezug teils fehlerhaft, stärkere Gebrauchsspuren). Nordwestindien um 1880.
Das Buch beginnt mit einer prachtvollen Doppelzierseite, links mit orientalischen Kartuschen-Ornamenten in Pinselgold auf Blaugrund, die Tabula mit Schrift in Rot und Pinselgold, gerahmt von eine Palmettenfries-Bordüre, die auch den Textanfang rechts umfasst. Der Text in Schwarz, Rot und Gold mit roten Konturen (Gold meist etwas abgerieben).
Mit drei Miniaturen zeigen Krishna auf seinem Zweispänner-Wagen mit dem Babyelefanten als Führer, Krishna mit den verschiedenen Göttern der Lotus-Blume sowie Krishna mit der Schlange und den Schlangenmädchen. – Block mehrfach gebrochen, Lagen teils lose, Schrift und Miniaturen teils mit kleinem Oberflächenabrieb, meist jedoch sehr gut erhalten, die Miniaturen in prachtvoller, überzeugender Farbigkeit (Gold und Silber stellenweise etwas oxidiert). Vereinzelte Marginalien.
Hindu-Manuskript
Mit 5 doppelblattgroßen Ziertiteln in Gold und Farben sowie 5 Miniaturen. Nordwestindien um 1900.
Los 1099
Zuschlag
1.500€ (US$ 1,563)
Hindu-Manuskript mit Sanskrit -Versen in Devanagari-Schrift. Indische Handschrift auf Schöpfpapier. Ca. 200 nn. S. Schriftraum ca. 7 x 12 cm. Format 9,4 x 15 cm. Mit 5 doppelblattgroßen Ziertiteln in Gold und Farben sowie 5 Miniaturen in Deckfarbenmalerei, teils mit Gold- oder Silberhöhungen. Modernes rotes Kalbsleder mit schwarzgeprägter Ornamentvignette und Goldfileten (leicht beschabt). Nordwestindien um 1900.
Wohl vollständiger Text in fünf Teilen, die jeweils mit einer prachtvollen Doppelzierseite beginnen, Schrift in Schwarz, Rot und Gold, Ornamentzier in Blau, Rot und Gold, Palmettenfries-Bordüre in Rot und Violett etc. Die Miniaturen zeigen meist Szenen mit Krishna, dem achten Avatar von Vishnu am Hofe, auf seinem Wagen, im Gespräch mit einer Frau, vor den hinduistischen Göttern, mit dem heiligen Elefanten etc. – Gold und Silber stellenweise etwas oxidiert, sont kaum bedeutende Gebrauchsspuren, sehr schön erhalten, die Miniaturen in prachvoller Farbigkeit.
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