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Lot 8122, Auction  124, Hubbuch, Karl, Auf der Piazza Bologna (Rom)

Hubbuch, Karl
Auf der Piazza Bologna (Rom)
Los 8122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)

Details

"Auf der Piazza Bologna (Rom)"
Rohrfeder in Schwarz, Filz- und Farbstift auf Fabriano-Velin. 1965.
48,3 x 66,3 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Hubbuch", verso erneut signiert, datiert, betitelt und bezeichnet.

"Die späten Zeichnungen: Im Strom des Lebens - Das verbindende Element in der Vielzahl der Formentwürfe und bildnerischen Ideen des Spätwerks blieben bis zuletzt die Zeichnungen. Die Leistung der späten, entfalteten Zeichnungskunst Hubbuchs ist erstaunlich. Sie trägt Züge von Besessenheit, von überfließender Produktion. Vor allem auf den großen Reisen u. a. nach Frankreich oder Holland stürzt sich Hubbuch in den Strom des Lebens, der den Chronisten mit fortreißt. Diese unaufhaltsame Bewegung wird zum Generalthema der späten Blätter.... Die Kompositionen, die Architekturen, beginnen zu wanken, durcheinander zu wirbeln. Der zeichnerische Strich selbst hat dieses rastlose Gejagte der Passanten. Alles ist in Fluß geraten und Hubbuch in diesen Strom des Lebens eingetaucht, der sich äußert als der Aufbruch der Massen, als die eigentliche geschichtliche Bewegung." (Richard Hiepe, in: Karl Hubbuch 1891-1979, Ausst.-Kat. Badischer Kunstverein, Karlsruhe, Berlin, Hamburg 1981 u. 1982, S. 78).

Provenienz: Bassenge, Berlin, Auktion 108, 26.11.2016, Lot 8114
Privatbesitz Berlin

Lot 8123, Auction  124, Hubbuch, Karl, Buttes Chaumont

Hubbuch, Karl
Buttes Chaumont
Los 8123

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)

Details

Buttes Chaumont
Feder in Schwarz, Filzstifte, farbige Kreiden und Graphit, teils laviert, auf Velinkarton. 1966.
51 x 66,7 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "Hubbuch".

Neugierig sehen sich die karikaturhaft-skurril in Rotbraun gezeichneten Parkbesucher um, während sie eine der zahlreichen Treppen im Parc der Buttes Chaumont emporsteigen. Wolkiges Grün umgibt sie; im Hintergrund ragen Kräne und ein Sendeturm hoch in den dramatisch strukturierten Himmel. Der Park im Nordosten von Paris ist eine der größten und originellsten Pariser Grünflächen. Als Landschaftsgarten im englischen Stil wurde er 1867 zur Weltausstellung unter Napoleon III. eröffnet, eine Kunstlandschaft auf dem steilen Gelände eines Steinbruchs im Areal ehemaliger Müllkippen, Abwassergruben und Abdeckereien von Paris.

Provenienz: Sammlung Rolf Deyhle, Stuttgart
Bassenge, Berlin, Auktion 107, 26.11.2016, Lot 8108
Privatbesitz Berlin

Lot 8124, Auction  124, Hawel, Alfred, Zylindermann, Kaktus &  rote Hunde

Hawel, Alfred
Zylindermann, Kaktus & rote Hunde
Los 8124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,208)

Details

Zylindermann, Kaktus & rote Hunde
Öl auf Leinwand. 1930 (?).
100 x 72 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun (undeutlich) zweifach signiert "Alfred Hawel" und schwer lesbar datiert.

Eine Spielzeugwelt für Erwachsene. Mit tänzerischem Schritt bewegt sich der Zylindermann mit seinen Begleitern, zwei roten Hunden und einem grünen Kaktus, durch die surreale Umgebung. Stilisiert wie radikal moderne Spielzeugfiguren aus lackiertem Holz oder glänzendem Plastik, kommen sie einen überlangen Gang entlangspaziert, dessen Seiten an die rostigen Eisenwände eines Hafens denken lassen, und die Masten rechts bestätigen diesen Eindruck. Ein helles Licht fällt von rechts ein, das jedoch allein für die Figuren Schatten erzeugt. Mit hyperrealistischer Genauigkeit, sorgsamem Duktus und strahlendem Kontrastreichtum gestaltet der Künstler die Komposition. Alfred Hawel, Wiener Maler der Neuen Sachlichkeit, imaginiert mit Humor und großem kompositorischen Geschick die skurrile, rätselhafte Szene.

Lot 8125, Auction  124, Hofman, Wlastimil, Blindes Mädchen mit Bibel

Hofman, Wlastimil
Blindes Mädchen mit Bibel
Los 8125

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,115)

Details

Blindes Mädchen mit Bibel
Öl auf Mapappe. 1933.
55 x 35 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz signiert "Wlastimil Hofman" und datiert.

Die leeren Augen im schönen Antlitz wenden sich mit ihrem weißen Leuchten irritierend direkt und groß frontal zum Betrachter, scheinen aber zugleich in die Ewigkeit zu schauen. Im vereinfachenden, klaren Stil der Neuen Sachlichkeit malt Hofman das junge Mädchen im roten Kleid, dessen Ton sich in den ebenso roten Lippen spiegelt. Mit beiden Händen hält sie das heilige Objekt vor ihre Brust und setzt es damit in der Mittelachse in Korrespondenz zur Herausforderung des Gesichtes mit all seiner Schönheit und dem leeren Blick. Der polnische Maler, geboren als Vlastimil Hofmann, ausgebildet ab 1896 an der Akademie der bildenden Künste in Krakau unter Jacek Malczewski und nach 1899 in Paris an der Ecole des Beaux-Arts, hatte seine erste Ausstellung 1902 in der Künstlervereinigung Sztuka, weitere Ausstellungen folgten in großen europäischen Metropolen. 1907 trat er als erster Pole der Wiener Sezession bei. Um 1921 änderte er seinen Namen in die polnische Version Wlastimil Hofman. Der Künstler, Vertreter des jungpolnischen Symbolismus, widmete sich vornehmlich religiösen und mythologischen Themen. Populär wurde er durch Madonnen-, Kinder- und Engeldarstellungen in ländlicher Umgebung.

Overbeck, Gerta
Menschenfresser; Industriearchitektur
Los 8126

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,208)

Details

Menschenfresser; Industriearchitektur
2 Zeichnungen, recto/verso. Aquarell, Gouache, Kugelschreiber und Bleistift bzw. Gouache, Kohle und Bleistift auf Skizzenblockpapier. 1922 (recto) / 1924 (verso).
20 x 27 cm.
Beide Seiten unten links mit Bleistift signiert "G. OVERBECK" und datiert.

Overbecks künstlerisches Hauptaugenmerk lag auf der Industrie- und Arbeitswelt des Ruhrgebiets und Hannovers. Für sie besaßen Industrieanlagen und Baustellen eine visuelle Anziehungskraft und gaben der jungen, als Kunsterzieherin arbeitenden Malerin das Gefühl, einen dichten Kontakt zur Welt der proletarischen Arbeit zu halten. Sie hatte das Ziel, ihre Sujets auch für den einfachen Menschen verständlich und zugänglich darzustellen. In ihrer Ausbildung bei Fritz Burger-Mühlfeld hatte Overbeck neben Grethe Jürgens auch Ernst Thoms, Friedrich Busack, Ernst Wegner, Hans Mertens und Karl Rüter kennengelernt, die zusammen in Hannover die Gruppe der Neuen Sachlichkeit bildeten. "Gerta Overbeck schreibt in dem Aufsatz 'Industriebilder' von 1932: 'Der Mensch ist nur ein ganz unbedeutendes Etwas, auf das keine Rücksicht genommen zu werden braucht.'" (Heike Scholz, Am Rande des Blickfeldes. Grethe Jürgens - eine Künstlerin der zwanziger Jahre in Hannover, Köln 1999, S. 53f.). Dementsprechend wird der Mensch in ihrer Zeichnung verschlungen vom Monster bzw. findet in der Industrieanlage überhaupt keinen Platz.

Provenienz: Privatbesitz Rheinland

Ausstellung: Der stärkste Auszug unserer Tage. Neue Sachlichkeit in Hannover, Sprengel Museum, Hannover 2001 (Kat.-Nr. 304, mit Abb.)

Literatur: Doris Müller, Gerta Overbeck. Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik der 1920er Jahre, Münster 2002 (Kat.-Nr. 8, mit Abb.)

Lot 8127, Auction  124, Overbeck, Gerta, Eiswagen

Overbeck, Gerta
Eiswagen
Los 8127

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,208)

Details

"Eiswagen"
Aquarell auf Velin. 1924.
34,4 x 25,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "G. OVERBECK" und unten rechts datiert, auf dem Unterlagekarton mit Bleistift nochmals datiert und betitelt.

Ohne Kundschaft, ohne lärmende Kinder oder sonstige Sommerfreuden stehen die zwei Frauen mit ihrem Eiswagen am Rand der städtischen Straße, unbeachtet von den starr und dunkel im Hintergrund stehenden Passanten. Gerta Overbecks "Anliegen war es, die Zeit, in der sie lebten, über das Bild ins Bewußtsein zu bringen; ohne Anklage zwar, ohne Mitleid, ohne Appell oder Schuldzuweisung, aber auch nicht rein dokumentarisch, 'neutral' im Sinne von unbeteiligt, sondern mit Wohlwollen, Sympathie und Verständnis für die kleinen Leute, so, als wolle man eher beruhigend als resignierend zum Ausdruck bringen: Das ist das Leben, Euer Leben." (Heike Scholz, Am Rande des Blickfeldes. Grethe Jürgens - eine Künstlerin der zwanziger Jahre in Hannover, Köln 1999, S. 62).

Provenienz: Galerie Krokodil, Hamburg
Privatbesitz Schleswig-Holstein
Privatbesitz Rheinland

Literatur: Doris Müller, Gerta Overbeck. Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik der 1920er Jahre, Münster 2002 (Kat.-Nr. 16, mit Abb.)

Lot 8129, Auction  124, Maetzel-Johannsen, Dorothea, Zwei Ball spielende Akte

Maetzel-Johannsen, Dorothea
Zwei Ball spielende Akte
Los 8129

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,693)

Details

Zwei Ball spielende Akte
Aquarell und Bleistift auf JW Zanders-Bütten. Ca. 1924.
40,5 x 26,5 cm.

Dorothea Maetzel-Johannsen, von 1907 bis 1909 in Hamburg zur Zeichenlehrerin ausgebildet, war als Lehrerin tätig und heiratete 1910 Emil Maetzel. Ihre Beschäftigung musste sie jedoch als verheiratete Frau im wilhelminischen Kaiserreich wieder aufgeben. Sie reiste zwischen 1911-1918 mehrfach nach Berlin und lernte dort bei Lovis Corinth. Ab 1919 entstand in Hamburg ihr expressionistisches Hauptwerk. Attraktive Zeichnung zweier Ball spielender Akte von etwa 1924, in harmonischer Farbigkeit gehalten.

Lot 8130, Auction  124, Maetzel-Johannsen, Dorothea, Zwei Akte im Mondschein

Maetzel-Johannsen, Dorothea
Zwei Akte im Mondschein
Los 8130

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.500€ (US$ 5,729)

Details

Zwei Akte im Mondschein
Aquarell und Feder in Schwarz auf Velin. Um 1924.
34,5 x 24,4 cm.

Zumeist weibliche Akte mit schmalen Gesichtern und langen Gliedmaßen finden sich in den Gemälden und Zeichnungen der hamburgischen Künstlerin. Ein weiteres ihrer Kennzeichen sind die eckigen Konturen bei der Darstellung von Figuren und Stilleben. Unsere Zeichnung zweier Akte im Mondschein ist geprägt von einer kontemplativen, innigen Ausstrahlung.

Lot 8131, Auction  124, Maetzel-Johannsen, Dorothea, Sitzende Figur vor dem Fenster

Maetzel-Johannsen, Dorothea
Sitzende Figur vor dem Fenster
Los 8131

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,302)

Details

Sitzende Figur vor dem Fenster
Mischtechnik auf festem Velin. Wohl 1915-20.
34,5 x 26,4 cm.
Oben links mit Bleistift signiert "D. Maetzel-Johannsen".

Gemeinsam mit ihrem Mann Emil Maetzel war Dorothea Maetzel-Johannsen Mitbegründerin der Hamburgischen Sezession und entwickelte zwischen 1919 und 1921 eine eigene expressive Bildsprache. Inspiration zog sie dabei u.a. aus dem Kubismus, der Künstlergemeinschaft Brücke und der afrikanischen Skulptur. So weist die graue weibliche Figur auf dem Fensterbrett in unserer Zeichnung mit ihren mandelförmigen Augen und der schmalen, langen Kopfform ebenfalls Züge einer afrikanischen Maske auf.

Lot 8132, Auction  124, Maetzel-Johannsen, Dorothea, Freundinnen

Maetzel-Johannsen, Dorothea
Freundinnen
Los 8132

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,865)

Details

"Freundinnen"
Radierung mit Kaltnadel auf Kupferdruckpapier. 1919.
22,9 x 18 cm (29,9 x 25 cm).
Signiert "D. Maetzel-Johannsen", datiert und betitelt.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8133, Auction  124, Maetzel-Johannsen, Dorothea, Zwei sitzende weibliche Akte

Maetzel-Johannsen, Dorothea
Zwei sitzende weibliche Akte
Los 8133

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)

Details

Zwei sitzende weibliche Akte
Radierung mit Kaltnadel auf Kupferdruckpapier. 1919.
18,9 x 11,9 cm (29,9 x 24,9 cm).
Signiert "D. Maetzel-Johannsen", datiert und bezeichnet "No 12".

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8134, Auction  124, Maetzel-Johannsen, Dorothea, Weiblicher Akt vor Sonnenuntergang

Maetzel-Johannsen, Dorothea
Weiblicher Akt vor Sonnenuntergang
Los 8134

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,865)

Details

Weiblicher Akt vor Sonnenuntergang
Radierung mit Kaltnadel auf Velin. 1920.
23,7 x 32 cm (35,4 x 47,9 cm).
Signiert "D. Maetzel-Johannsen" und datiert.

Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit schönem Plattenton und breitem Rand.

Lot 8135, Auction  124, Maetzel-Johannsen, Dorothea, Mutter und Kind unter der Sonne

Maetzel-Johannsen, Dorothea
Mutter und Kind unter der Sonne
Los 8135

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,172)

Details

Mutter und Kind unter der Sonne
Radierung mit Kaltnadel auf Velin. 1921.
32,8 x 23,5 cm (50 x 35,4 cm).
Signiert "D. Maetzel-Johannsen" und datiert.

Prachtvoller, differenzierter Druck mit schönem Plattenton und breitem Rand.

Lot 8137, Auction  124, Hofer, Karl, Weiblicher Akt mit verschränkten Armen

Hofer, Karl
Weiblicher Akt mit verschränkten Armen
Los 8137

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,646)

Details

Weiblicher Halbakt mit verschränkten Armen
Kohle und Bleistift, teils gewischt, auf Velin. Um 1927.
49,5 x 43 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "CH" (ligiert).

Die für Hofers Antlitze charakteristischen, mandelförmigen Augen und der sanfte, ruhige Blick des Mädchens legen einen zarten Hauch von Beseeltheit über die Zeichnung. Die angeschnittenen Hüften der Halbfigur bleiben in der bloßen Andeutung, während der ins Halbprofil nach rechts gedrehte Kopf und der entblößte Oberkörper von eleganten, sicher geführten Konturen umrissen sind. Zarte Wischungen und mit der breit gelegten Kohle markant strukturierte Schraffuren ergänzen die geschwungenen Linien und verleihen dem Mädchenkörper Plastizität ebenso wie dem Hintergrund Räumlichkeit. Karl Hofer konnte seine ersten Erfolge in den 1920er Jahren mit Ausstellungen bei Paul Cassirer und Alfred Flechtheim in Berlin verzeichnen. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus seinem Professorenamt an der Hochschule der Künste entlassen. Nach dem Krieg wurde er ihr Direktor. Verso eine weitere, vom Künstler verworfene Komposition, "Stehender weiblicher Akt, den Arm aufgestützt".

Provenienz: Bassenge, Berlin, Auktion 82, 29.11.2003, Lot 6776
Privatbesitz Bayern

Lot 8138, Auction  124, Hofer, Karl, Jüngling mit Kopftuch

Hofer, Karl
Jüngling mit Kopftuch
Los 8138

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)

Details

Jüngling mit Kopftuch
Kreide in Braun und Schwarz auf glattem Velin. 1925.
40 x 30 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz monogrammiert "CH".

Expressive Kreidezeichnung mit effektvoll gewischten Partien, entstanden in Hofers bester Schaffenszeit. Um 1924 entstand sein ikonisches Gemälde gleichen Titels, das den Jüngling in der Halbfigur zeigt, mit etwas erhobenerem Kopf, offenen Augen und weiter herabhängenden Tuchenden. Im Ausdruck erscheint der Jüngling in der vorliegenden Zeichnung etwas zurückgenommener und in sich versunken, mit der stillen Melancholie, die Hofers eindrucksvollste Arbeiten auszeichnet. Beigegeben: Eine signierte Lithographie von Karl Hofer, "Säufer", 1945-48 (Rathenau 116 II (von III)), verso mit der Skizze eines Frauenkopfes.

Provenienz: Galerie Kornfeld, Bern, Auktion 18.06.2015, Lot 364
Privatbesitz Rheinland

Lot 8140, Auction  124, Hofer, Karl, Männerkopf mit offenem Mund

Hofer, Karl
Männerkopf mit offenem Mund
Los 8140

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,208)

Details

Männerkopf mit offenem Mund
Aquarell, Gouache und Feder in Schwarz auf festem braunen Velin. 1950.
48,5 x 40,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "CH" (ligiert).

Hofer trat 1945 seine Position als Direktor der Hochschule für Bildende Künste in Berlin an. In dieser Zeit schuf er eine Vielzahl von Zeichnungen, die sich durch ihre expressiven Linien und ihre introspektive Darstellung auszeichnen. Seine Blätter aus diesen Jahren sind geprägt von einer starken emotionalen Intensität und einer tiefen menschlichen Empathie. Sie zeigen die Verletzlichkeit, die Sorgen und die Hoffnungen der Menschen in einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit. Verso eine verworfene Zeichnung Hofers, vermutlich mit gleichem Motiv.

Provenienz: Kunsthandel Gerd Köhrmann, Köln (Nachlass Karl Hofer) (mit dessen Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort typographisch bezeichnet)
Lempertz, Köln, Auktion 847, 26.11.2003, Lot 734
Privatbesitz Rheinland

Lot 8142, Auction  124, Dressler, August Wilhelm, Mutter und Säugling

Dressler, August Wilhelm
Mutter und Säugling
Los 8142

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)

Details

"Mutter und Säugling"
Öl auf Leinwand. Wohl um 1923/25.
61 x 50 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grau signiert "DRESSLER" und mit dem Künstlersignet, verso mit Pinsel in Schwarz signiert "A.W. Dressler", betitelt, bezeichnet "ÖLTEM. WA.FIR." und mit Farbstift in Rot "12,4II".

In ihrer Stille, liebevollen Zartheit und Intimität überstrahlt diese Darstellung einer Mutter mit ihrem Säugling Dresslers andere, um dieselbe Zeit herum entstandene Gemälde desselben Sujets, nämlich wohl seiner eigenen kleinen Tochter. Weich sind die Figuren und das Kissen in ihrem Rücken, die Farben, das Licht ebenso wie die Formen. "Dresslers inniges Mitgefühl mit dem Kreatürlichen äußert sich in einem völlig unprätentiösen Stil, der die äußere Form als innere Ästhetik spiegelt." (Gerhard Leistner, in: August Wilhelm Dressler, Ausst.-Kat. Galerie Nierendorf, Berlin 2007, S. 2).


Provenienz: Privatbesitz Rheinland

Lot 8143, Auction  124, Dressler, August Wilhelm, Zwei Frauen am Meer

Dressler, August Wilhelm
Zwei Frauen am Meer
Los 8143

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,385)

Details

"Zwei Frauen am Meer"
Öl auf Hartfaser. 1937.
39,5 x 49 cm (Rahmenausschnitt).
Unten rechts mit Pinsel in Dunkelbraun mit dem Künstlersignet, verso mit Pinsel in Braun signiert "AW Dressler", betitelt, mit Bleistift (von fremder Hand?) datiert und zweifach mit Pinsel in Rot bzw. Blau bezeichnet "6".

Eine leise Melancholie prägt die Strandszene mit den beiden anmutigen Frauen. Durch den dichten Farbauftrag erhält die Szene eine großartige Stofflichkeit, die durch die formstrenge und die Plastizität betonende Modellierung noch gesteigert wird. Dressler, einer der stilprägenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit, studierte 1906-1913 an den Akademien in Dresden und Leipzig. Anschließend zog er als freischaffender Künstler nach Berlin und schloss sich der Novembergruppe an. 1924 wurde Dressler Mitglied der Berliner Sezession. Max Osborn nennt Dressler 1927 "einen der besten und redlichsten der Neurealisten" (zit. nach Gerhard Leistner, s.u.). "Sparsam geht Dressler auch mit seiner Farbpalette um, wenn er die Figuren in stumpfen, weichen und abgestuften Tonwerten mit wenigen Aufhellungen malt, was zur Entstofflichung der Gegenstände führt, die die Welt noch stärker anorganisch macht." (Gerhard Leistner, in: August Wilhelm Dressler, Ausst.-Kat. Galerie Nierendorf, Berlin 2007, S. 2).


Provenienz: Leo Spik, Berlin, Auktion 20.10.2005, Lot 73
Privatbesitz Rheinland

Lot 8144, Auction  124, Dressler, August Wilhelm, Forum Romanum

Dressler, August Wilhelm
Forum Romanum
Los 8144

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 1,953)

Details

"Forum Romanum"
Öl auf Leinwand. 1930.
60 x 70 cm.
Verso mit Feder in Schwarz signiert "AW Dressler", betitelt und mit Pinsel in Rot bezeichnet "37".

In harmonischer, lebendiger Farbgebung und aus leicht erhöhter Perspektive schildert Dressler liebevoll den Blick auf einen der prominentesten Orte Roms. In zahlreichen Gemälden "dokumentiert der 1930 nach Rom ausschwärmende Künstler mit panoramaartigen Reportagen die Architekturgeschichte der Ewigen Stadt." (Gerhard Leistner, in: August Wilhelm Dressler, Ausst.-Kat. Galerie Nierendorf, Berlin 2007, S. 3).

Provenienz: Leo Spik, Berlin, Auktion 26.06.2003, Lot 61
Galerie Nierendorf, Berlin 2007
Privatbesitz Rheinland

Literatur: August Wilhelm Dressler, Ausst.-Kat. Galerie Nierendorf, Berlin 2007, Nr. 28, Abb. S. 21

Lot 8145, Auction  124, Dressler, August Wilhelm, Revuegirls

Dressler, August Wilhelm
Revuegirls
Los 8145

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,385)

Details

"Revuegirls"
Öl auf Leinwand. Wohl um 1950.
88 x 69 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz mit dem Künstlersignet, verso mit Farbstift in Schwarz signiert "Aug. Wilh. Dressler", betitelt und mit Pinsel in Rot bezeichnet "26".

Die graziösen Revuegirls scheinen inmitten der Bewegung erstarrt, mit erhobenen Armen verharrend im Moment. Die blassen, langgestreckten Körper stellt der Künstler nicht wie reale, lebensvolle junger Frauen dar, sondern sie wirken starr wie Schaufensterpuppen, geschildert in makelloser Plastizität. Ein helles Licht, die mit Weiß abgetönten Farben und die Palmwedel ebenso wie die angeschnittene Architektur versetzen die Szene in eine südliche Umgebung. In Dresslers Spätwerk finden sich zunehmend Sujets aus Randgruppen der Gesellschaft wie Revuegirls, aber auch Gaukler, Balletteusen und Artisten.

Provenienz: Leo Spik, Berlin, Auktion 26.06.2003, Lot 65
Privatbesitz Rheinland

Lot 8149, Auction  124, Mappenwerke, Europäische Graphik II

Mappenwerke
Europäische Graphik II
Los 8149

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.750€ (US$ 5,990)

Details

Europäische Graphik II
9 Bl. Druckgraphik, 1 Bl. Impressum und Inhalt auf Japan bzw. Velin. Lose in Orig.-Leinenmappe. 1964.
Bis 75 x 53 cm (Blattgröße).
Die Druckgraphiken jeweils signiert, im Impressum vom Verleger signiert "Felix H. Man". Auflage 35 röm. num. Ex.

Die komplette Mappe der Ausgabe A, herausgegeben von Felix H. Man und verlegt von der Galerie Wolfgang Ketterer, Stuttgart 1964. Enthält Graphiken von Julius Bissier, Komposition (Lithographie), Hap Grieshaber, Paar (Holzschnitt, Gabler 64/91), E.W. Nay (2), Dominant-Blau und Rot aus Blau (Lithographien, Gabler 72 und Gabler 71), K.R.H. Sonderborg (2), Komposition I und Komposition II (Lithographien), Hans Uhlmann, Erregt (Lithographie) und Fritz Winter, Vor Horizontalen (Lithographie, Gabler 45). Zusätzlich als Sonderedition nur in Ausgabe A enthalten: Rolf Nesch, Der Zopf (Metallprägedruck, Helliesen/Sørensen 774). Neben der Auflage von 35 Exemplaren in Ausgabe A existiert zusätzlich eine Auflage von 65 Exemplaren der Ausgabe B. Prachtvolle Drucke mit dem vollen Rand, teils mit dem Schöpfrand. Sehr selten.

Provenienz: Ehemals Sammlung Friedrich und Ingeborg Spengelin, Hamburg (mit deren Sammlerstempel verso, nicht bei Lugt)

Gilles, Werner
Mythologische Szene / Mythologische Szene bei Nacht
Los 8150

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 1,953)

Details

Mythologische Szene / Mythologische Szene bei Nacht
2 Kompositionen, recto/verso. Öltempera auf festem Velin. Um 1945-50.
48 x 36,2 cm.
Unten links mit Pinsel in Hellgrau signiert "Gilles".
Nicht bei Schwengers.

Unsere Arbeit entstand möglicherweise in zeitlichem Zusammenhang mit dem "Orpheus-Zyklus" um 1947. Farblich differenziert und äußerst dekorativ zeigt Gilles hier wohl eine mythologische Szene mit zwei menschlichen Figuren, davon eine mit einem Schwert vor einem Zelt und ornamental gestaltetem Hintergrund. Um sie herum bewegen sich prächtige Vögel und ein kleines weißes Lamm. Möglicherweise handelt es sich hierbei auch um ein biblisches Sujet, aber wie so häufig in Gilles' Werk der Nachkriegszeit bleibt die Deutung der Szene letztlich offen. Verso eine weitere, in Farbgebung und Komposition von der Vorderseite etwas abweichende Darstellung derselben Szene in Tempera.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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