Eyb, Albrecht von
Ob einem man sey zu nemen ein eelich weib (Ehebüchlein)
Los 2471
Zuschlag
12.000€ (US$ 12,500)
INKUNABELN
Die Ablösung handschriftlicher Überlieferung durch den Buchdruck
Eyb, Albrecht von. Ehebüchlein. 60 (statt 61) nn. Bl. 32-35 Zeilen. Got. Type. Schriftraum: 20 x 12,2 cm. Format: 28,7 x 19,5 cm. Mit 17 3-6zeiligen roten Initialen. Moderner Wildlederband mit Streicheisenlinien im Stil d. Z. in Halblederschuber. Augsburg, Günther Zainer, um 1473.
Hain 6827. 6830. GW 09522. Goff E-181. Proctor 1562. Pellechet 4709A. Klebs 385.3. Borm 989. Deckert 298. Gamper 104. Günther 171. Hubay 778. Schlechter-Ries 31. BMC II, 320. BSB-Ink E-148. CBB 1452. ISTC ie00181000. – Sehr seltener Druck des berühmten Ehebüchleins, dritte Ausgabe. Da vorliegende Ausgabe des Ehebüchleins in mehreren Fällen mit Meister Ingolds "Goldenem Spiel", Augsburg, Günther Zainer, 1. August 1472 (GW M12087) bzw. Jacobus de Theramos "Belial", Augsburg, Günther Zainer, 26. Juni 1472 (GW M11082) im Textverbund existiert, erscheint es nicht unplausibel, als Druckjahr von Zainers Ausgabe von Eybs Ehebüchlein ebenfalls noch das Jahr 1472 anzunehmen.
Albrecht von Eybs Ehebüchlein ist ein gutes Beispiel für die Ablösung handschriftlicher Überlieferung durch den Buchdruck. Der Handschriftencensus verzeichnet neun Codices mit dem Text, davon sechs in Deutschland. Die Zahl der erhaltenen Drucke des Ehebüchleins aus dem 15. Jahrhunderts ist rund zehnmal so hoch. Wurden bisher geschriebene Texte gedruckt, wurde nun umgekehrt der gedruckte Text abgeschrieben, wie zum Beispiel in MRFH (Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus) 10590 (Cgm 311 München BSB) oder MRFH 10870 (Cod. VI Fc 26, Roudnice, CZ, Lobkowitzsche Bibliothek).
Der GW verzeichnet 20 Exemplare und Fragmente unserer Ausgabe. Zuerst ist Eybs Ehebüchlein 1472 in Nürnberg bei Koberger (GW 09520, 19 Ex.), kurz danach, ebenfalls 1472, bei Creussner (GW 09521, 11 Ex.) erschienen. Weitere Ausgaben in den 1470er Jahren sind GW 09523 (Augsburg, Bämler, 1474, 12 Ex.) sowie GW 09524 (Blaubeuren, Mancz, 1475, 4 Ex.). Bis ins 16. Jahrhundert wurde das Werk immer wieder aufgelegt.
Eybs Ehebüchlein löste nach Erscheinen eine Diskussion um die Misogynie (Ehehass, Frauen von Männern entgegengebrachte Verachtung) aus. – Gut erhaltenes, breitrandiges Exemplar. Auf Blatt 1b und 61a zeitgenössische Federproben, Blatt 1a mit kleinen Anmerkungen jüngeren Datums in blauer Tinte. Durchgehend etwas fleckig. Acht Blätter mit winziger Wurmspur im Unterrand. Eines von nur zwei bekannten Exemplaren der Druckvariante ohne Holzschnittwinkelleiste zum Textbeginn (wie Paris, BN, 1. Ex.).
GW 09522 (Anm. 4). ISTC ie00181000. MRFH 20850 (Verzeichnet nur zwei Exemplare in Privatbesitz, darunter das hier vorliegende). Sehr selten, über den ISTC sind lediglich 19 Exemplare bzw. teils nur Fragmente in öffentlichen Einrichtungen verfügbar, keines in Frankreich und nur ein einziges in den USA (Bethesda MD, National Library of Medicine). Auch im Handel ist der Druck ausserordentlich selten: Kein Exemplar im Jahrbuch der Auktionspreise, ebenfalls kein Exemplar in Max Sander, Inkunabelpreise. Nach 1945 nur ein weiteres Exemplar (mit Holzschnittranke) versteigert bei Christie´s New York, 29. Oktober 1992, lot 15 (USD 17.000), dieses später bei Jürgen Dinter, Katalog 7, Nr. 45, ca. 1994/95 (DM 48.000.-). Provenienz: Swann Galleries, New York, 1. Dezember 1983, lot 140. - Antiquariat Dr. Jörn Günther, Katalog 7 (2002), Nr. 10. (I0001).
Voragine, Jacobus de
Legenda aurea. Strassburg, Georg Husner, um 1476
Los 2472
Zuschlag
3.400€ (US$ 3,542)
Sehr seltene Ausgabe der Legenda Aurea von dem ersten Straßburger Drucker
Voragine, Jacobus de. Legenda aurea. 2 nn., CCCCXX num. Bl. 38 Zeilen. Got. Rotunda. Schriftraum: 19,3 x 11,6 cm. Format: 27,6 x 20,3 cm. Mit Rubrizierung, roter Kapitalstrichelung zu Anfang und Hunderten von roten Lombarden sowie einer 7-zeiligen Initiale in Rot und Blau. Blindgeprägtes Schweinsleder um 1500 (fleckig, beschabt und berieben, kleine Fehlstellen, wurmstichig) über schweren abgefasten Holzdeckeln mit 2 intakten punzierten Messingschließen. Strassburg, Georg Husner, um 1476.
Copinger 6388. GW 13979. Goff J-88. BMC I, 84. BSB-Ink I-72. Borm 1458. Collijn 772. Hubay 1161. Hummel-Wilhelmi 361. Kind 1023. Madsen 2198. Nolden 1559. Pellechet, Voragine, 84. Renner-Herrmann-Zwink 3659. 3660. Sack 1972. Schlechter-Ries 1014. Spandowski 513. Zedler 393. CBB 2183. CBS 2114. IBP 2979. IDL 2556. ISTC ij00088000. – Sehr seltene frühe Straßburger Ausgabe der berühmten Heiligenlegenden, von denen bis 1500 mehr als 70 verschiedene Ausgaben erschienen waren. Den Druckort Straßburg konnte man einzig durch Typenvergleich feststellen. Vermutlich handelt es sich um Georg Husner, den frühesten Straßburger Drucker überhaupt (lt. Benzing, Drucker, 410): "Seine Haupttätigkeit war im 15. Jahrhundert. Der sogenannte Drucker des Jordanus von Quedlinburg wird mit ihm identifiziert. Einmal erscheint auch ein anderer fingierter Name (Joannes Strosack) für ihn". Die ersten Drucke von Husner sind um 1573 zu datieren, gestorben ist er am 16. August 1505. – Hs. Titel und Besitzvermerk auf der ersten leeren Seite, vereinzelte Wurmspuren, zu Beginn und zum Ende stärker, meist aber im weißen Rand, teils kleiner Buchstabenverlust, Papier hier und da brüchig. Die letzen 30 Blätter stärker fleckig, hier und da mit Feuchträndern, etwas gebräunt und leicht angestaubt oder etwas angeschmutzt, fleckig, Marginalien von alter Hand, bemerkenswert breitrandig. Selten: von den etwa 54, teils inkompletten nachgewiesenen Exemplaren befinden sich lediglich drei auf dem nordamerikanischen Kontinent, in Chicago (The Newberry Library), in Philadelphia (Copinger-Widener Collection) und in Washington (Library of Congress).
Johannes Carthusiensis. De immensa charitate dei. Teil III (von 5). 11 (von 12) nn. Bl. (ohne das erste w. Bl.). 26 Zeilen. Rom. Typ. Schriftraum: 14,4 x 8,9 cm. Format: 21,1 x 14 cm. Mit Initialspatien. Modernes Pergament im modernem Papp-Schuber. Venedig, Nicolaus Jenson, 7. Juli 1580 (recte 1480).
Hain-Copinger-Reichling 9389. Copinger-Reichling 3357. GW 13476.3. Goff J-274. Proctor 4127. Pellechet 6557. Oates 1646. BMC V, 181. BSB-Ink I-338. CIBN J-175. IBE 3209. IBP 3110. IGI 4311. ISTC ij00274000. – Dritter Teil der erste Ausgabe der unter dem Titel "Nosce te" versammelten Traktate des auch Johannes Gallicus genannten Karthäusermönchs Johannes Carthusiensis (1415-1474 ), mit dem Titel "De immensa charitate dei".
Die Offizin von Nicolaus Jenson druckte die Reihe von fünf Traktaten zwischen dem 28. Juni und dem 19. Juli 1480 zusammen als ein Werk. Sie besitzen jeweils eine eigene Überschrift: "Nosce te", "Corona senum", "De immensa charitate dei", "De humilitate interiori: & pacientia vera", "Libellus in praeparatione infirmorum: & in dispositione morientium: qui flos vitae interpretatur". – Es fehlt das erste weiße Blatt. Das Erscheinungsdatum ist falsch gedruckt worden, anstatt "mcccclxxx" steht auf dem letzen Blatt "mccccclxxx". Kaum fleckig, wenige Randausbesserungen, winziges, teils geschlossenes Wurmlöchlein, teils im Steg verstärkt, vereinzelte hs. Annotationen der Zeit. Insgesamt sehr schönes, bemerkenswert breitrandiges Exemplar.
Meder, Johannes
Quadragesimale de filio prodigo. Erste illustrierte Ausgabe
Los 2474
Zuschlag
6.000€ (US$ 6,250)
Meder, Johannes. Quadragesimale de filio prodigo. 232 nn. Bl. 2 Spalten. 26 bzw. 34 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 10,8 x 7,5 cm. Format: 16,5 x 11,2 cm. Mit 18 (2 wdhl.) ganzseitigen Textholzschnitten und großer Druckermarke am Schluss, sowie durchgehender Rubrizierung und zahlreichen roten Lombarden. Blindgeprägtes Pergament d. Z. (Rücken leicht abgerieben und brüchig, wenige Bezugsfehlstellen, beschabt und berieben, kaum fleckig) über kantigen Holzdeckeln mit 2 intakten, reich gezierten Messingschließen und Schnitttitel. Basel, Michael Furter, 1495.
Hain-Copinger 13628. GW 22498. Goff M-421. Proctor 7728. Pellechet 7732. Schreiber 4604. Schramm XXII, 43ff. Kaufmann-Nabholz 635. Bodleian M-166. Günther 319. Hummel-Wilhelmi 427. Schäfer 231. Madsen 2704. Oates 2830. Ohly-Sack 1949. 1950. Sheehan M-209. Walsh 1245. BMC III, 783. BSB-Ink M-300. CIBN M-264. CBB 2650. CIH 2239. IBE 3893. IBP 3676. IDL 3184. IGI 6319. ISTC im00421000. – Erste illustrierte Ausgabe des "Quadragesimale", einer Predigtsammlung zur Fastenzeit, hier mit Predigten zum Gleichnis des Verlorenen Sohnes ("de filio prodigo"). Der Terminus "Quadragesimale" kommt von dem während der 40-tägigen Fastenzeit von Aschermittwoch bis Karsamstag im Chor der mittelalterlichen Kirchen hängenden Fastentuch, dem "velum quadragesimale", das ein Symbol für den Vorhang des Salomonischen Tempels war.
Johannes Meder, ein 1495-1502 in Basel wirkender Franziskaner, war ein Freund Sebastian Brants, dessen Lobgedicht auf Meders Predigten auf der Titelrückseite abgedruckt ist. Die schönen ganzseitigen Holzschnitte teils mit Darstellungen aus der Geschichte des verlorenen Sohnes, teils mit Szenen aus der Passion Christi. Winkler (Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff, 1951) diskutiert im Detail die Illustrationen des Quadragesimale und hält diese für die besten des Künstlerkreises um Dürer, angefertigt vom wichtigsten Mitarbeiter der Narrenschiffillustration, dem "Meister des Haintz-Narren".
"Sehr schöne erste Ausgabe dieser Geschichte vom verlorenen Sohn, durch Holzschnitte illustriert. Der Verfasser des Buches ist Johannes Meder, ein Franziskaner aus der Mitte des 15. Jahrhunderts" (Neufforge). "Auch die Holzschnitte des Quadragesimale sind wie die im 'Ritter von Thurn' sehr bedeutend" (Muther). In seinem grundlegenden Werk "Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff", 1951, diskutiert F. Winkler im Detail die Holzschnitte des "Quadragesimale", die er für die besten dieses Küntlerkreises hält und die er dem wichtigsten Mitarbeiter Dürers bei der Narrenschiff-Illustration, dem 'Meister des Haintz-Narren' zuschreibt. Gegenüber dessen Anteil an der Narrenschiff-Illustration hätte dieser Künstler Winkler zufolge hier noch an Feinheit und Kraft der Darstellung gewonnen. Wie in dem bei Neufforge beschriebenen Exemplar, sind die Holzschnitte "Alle unkoloriert in ursprünglicher Frische erhalten'. – Nur ganz leicht gebräuntes, kaum fleckiges (nur am Beginn minimale Fingerfleckchen), sehr schönes Exemplar, das bemerkenswert breitrandig ist. Im Vergleich zu dem im British Museum vorhandenen (Blattgröße 15,1 x 10,8 cm), misst das vorliegende deutlich mehr (16,4 x 10,9 cm). Die Holzschnitte in durchgehend bestem, hervorragendem Abdruck (je ca. 10,2 x 7,2 cm), Titelblatt mit winziger Wurmspur in der unteren Ecke, Fol. A1 im weißen Rand unwesentlich eingerissen, das letzte weiße Blatt in der Außenkante beschnitten. Wunderschön rubriziert (Titel mit kalligraphischer Schlaufe) und in zeitgenössischen Einband, der zahlreiche interessante Stempel zeigt, darunter eine Raute mit Adler, kleine Blüten und Schriftbänder "Maria".
Provenienz: Verso Druckermarke mit zeitgenössischem, besonders sauberem Besitzvermerk in grauer Sepia: "Wolfgangus Peischel est possesor huius libri". Dann Tenner, Heidelberg (1970), Sammlung Gerhard Eis, Heidelberg.
Anghiera, Petrus Martyr von. De rebus oceanicis et novo orbe, decades tres. Item eiusdem de Babylonica legatione, libri III. et item de rebus Aethiopicis. 24 Bl., 655 S., 15 Bl. 16,5 x 10 cm. Flexibler Pergamentband d. Z. (etwas fleckig und berieben, mit hs. RTitel). Köln, Gerwin Calenius und Erben Johann Quentel, 1574.
VD16 A 2844. Adams, M 755. STC S. 33. Sabin 1558. Palau I, 12595. Borba de Moraes II, 31. – Oktavdruck des wichtigen Quellenwerks zur Entdeckungsgeschichte der Neuen Welt, nach der Basler Folioausgabe De insulis nuper inventis von 1533. Die Ausgabe enthält drei von insgesamt acht Dekaden, ferner den Bericht über eine Gesandschaftsreise nach Ägypten sowie die Beschreibung Äthiopiens durch Damianus von Goes, beide jeweils in Erstdrucken. Der italienische Geschichtsschreiber Petrus Martyr von Anghiera (1457-1526) gilt als der erste Historiker Amerikas. "The friend or contemporary of Columbus, Vasco da Gama, Cortes, Magellan, Cabot and Vespuccius, a member of the council of the Indies, he was enabled to obtain valuable information in regard to the great oceanic discoveries" (Harrisse S. 124). – Vorsatz mit montiertem Exlibris sowie altem hs. Besitzeintrag, letzte zwei Lagen mit gestauchter Ecke. Sonst wohlerhalten. Mit Schnitttitel.
Aristoteles. Organi, sive instrumenti instrumentorum, aut philosophiae manus, pars prior und pars posterior. Ed. Johannes Hospinianus. 2 Bände. 16 Bl., 803 S.; S. 805-1433, 60 Bl. Mit zahlreichen Holzschnitt-Initialien und Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel von Band II. 16 x 9 cm. Flexibles Pergament d. Z. (etwas berieben und fleckig) mit spanischen Kanten (ohne Bindebändchen). Basel, Johannes Oporinus, 1573.
VD16 A 3523. IA 108.580. Hieronymus, Griech. Geist, 120. Nicht bei Schweiger. – Seltene, zweite Ausgabe aus der Offizin von Johannes Oporinus. Die erste Ausgabe der Offizin erschien im Jahre1555, eine zweite bei Oporinus wurde 1583 von einem anderen Herausgeber betreut. Das "Organon" ist eine Sammlung von sechs philosophischen Schriften zur Logik als Werkzeug der Wissenschaft. In griechisch-lateinischem Paralleltext. – Vereinzelt minimal fingerfleckig und durchgehend mit hs. Notizen, sonst wohlerhaltenes Exemplar. Mit Exlibris auf dem Vorsatz.
Aristoteles. De virtutibus libellus plane aureus, nuper quidem Greace inventus, iam vero primum per S. Grynaeum latinitate donatus. 40 S., 4 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 15 x 10 cm. Pergament unter Verwendung eines Makulaturblattes d. Z. Basel, (Robert Winter, 1539).
VD16 A 3635. IA 107.981. Hieronymus Griechischer Geist aus Basler Pressen, 125. – Die erste deutsche Textausgabe. – Namen des Verfasser, Bearbeiters und Ortes durchgestrichen. Hs. Ziffer im vorderen Innenspiegel. Leicht gebräunt. Vorletztes Blatt mit Stempel des germanistischen Mediävist und Medizinhistorikers Gerhard Eis.
Aristoteles. Philosophorum omnium facile principis, opera, quae in hunc usque diem extant omnia, latimis donata ... recognita. 3 Bände. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 34 x 21 cm. Flexibles Pergament d. Z. (beschabt, bestoßen, fleckig, teils mit kleinen Fehlstellen und etwas geworfen) mit spanischen Kanten und 1 (von 12) Verschlussbändchen. Basel, Johannes Oporinus, 1548.
VD16 A 3284. Adams A 1743. – Frühe Ausgabe aus der Offizin Johannes Oporinus (1507-1568). – Vorderer Innenspiegel im Band I mit fehlender rechter Ecke, wohl hs. Besitzvermerk. Band II mit leichtem Feuchtrand am Fußsteg auf den letzten fünfzehn Blatt. Insgesamt etwas gewellt und teils etwas stock- und fingerfleckig (meist Titel und erstes Blatt). Exlibris auf dem Vorsatz.
Schegk, Jakob
Organi Aristotelei pars prima eaq. analytica VII. tractatib.
Los 2480
Zuschlag
1.900€ (US$ 1,979)
Aristoteles. - Schegk, Jakob. Organi Aristotelei pars prima eaq. analytica VII. tractatib. ea brevitate & facilitate exposita. 8 Bl., 720 S. 17 x 11 cm. Flexibler Pergament d. Z. (schwach geworfen, ohne Schließbänder). Basel, Eusebius Episcopius, 1577.
VD16 S 2483. – Erste Ausgabe des in sieben Traktaten verfassten Kommentars zur Analytik des Aristoteles durch den seinerzeit hoch angesehenen Tübinger Philosophen und bedeutenden Vertreter der protestantischen Neuscholastik Jakob Schegk (1511-1587)."One of the most prominent sixteenth-century spokesmen for German Scholasticism, Schegk approached natural philosophy through a strong emphasis on a return to a study of the Greek text of Aristotle. Thus he followed in large measure the humanistic tradition of Renaissance Aristotelianism" (DSB XII, 151). "Er hat sich durch seine Schriften den Ruhm des ersten Aristotelikers in Deutschland erworben" (C. Sigwart, Kleine Schriften I. Freiburg 1889. S. 268ff.) – Fl. Vorsatz mit Randeinriss und hs. Exlibris sowie montiertem Exlibrisschildchen auf dem Innenspiegel. Sonst wohlerhalten. Mit Schnitttitel.
Thomas von Aquin
In metaphysicorum Arist. libros praeclarissima commentaria
Los 2481
Zuschlag
460€ (US$ 479)
Aristoteles. - Thomas von Aquin. In metaphysicorum Arist. libros praeclarissima commentaria. 10 nn., 213 num. Bl. Mit Holzschnittdrucker-Marke auf dem Titel und dem letzten Blatt. 32 x 21,5 cm. Flexibles Pergament d. Z. (berieben, fleckig, mit kleineren Fehlstellen und geworfen) mit spanischen Kanten und 3 (von 4) Verschlussbändchen. Venedig, Luca Antonio Giunta d. J., 1560.
Adams A 1462. – Erste Ausgabe des Kommentarbandes zur Metaphysik des Aristoteles von Thomas von Aquin (1225-1274). – Etwas stockfleckig und vereinzelt mit Knickspuren sowie hs. Notizen. Exlibris und hs. Besitzvermerk auf dem Vorsatz.
Thomas von Aquin und Aristoteles
In octo physicorum Aristotelis libros commentaria
Los 2482
Zuschlag
260€ (US$ 271)
Aristoteles. - Thomas von Aquin. In octo physicorum Aristotelis libros commentaria ... Ad haec accessit Roberti Linconniensis in eosdem summa. 8 nn., 130, 27 num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und am Schluss sowie mehreren Text-Holzschnitten. 32 x 22 cm. Flexibles Pergament d. Z. (sehr stark lädiert) mit hs. RTitel und 1 (von 8) Bindeband. Venedig, Hieronymus Scotus, 1552 (d. i. 1551).
Edit16 CNCE 31885. Nicht bei Adams. – Zweite Ausgabe mit der Zusammenfassung Robert Grosseteste und bei Hieronymus Scotus (1505-1572) erschienen Kommentare des Thomas von Aquin (1225-1274) zu Aristoteles: "Seine Kommentare sind durchweg klarsichtig, intelligent und von großer Einfühlungsgabe. Allein schon der Metaphysik-Kommentar, der eine halbe Million Wörter umfasst, verdient es, als philosophischer Klassiker betrachtet zu werden" (Anthony Kenny). – Titel und erste Blatt mit Tintensprenkeln, gelegentlich größere Wasserflecken. Exlibris und hs. Besitzvermerk im Vorsatz, meist recht frisch.
Aristoteles. - Thomas von Aquin. In tres libros Aristotelis de anima praeclarißima expositio. Cum duplici textus translatione. 6 Bl., 380 Sp. 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Portät auf dem Titel und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 31 x 21,5 cm. Pergament d. Z. (lädiert, große Fehlstelle, geworfen) mit 4 defekten Bindebändern und hs. Schnitttitel. Venedig, Hieronymus Scotus, 1570.
Edit16 CNCE 32464. Adams A 1456. – Früher und seltener Kommentar. – Exlibris, kleinerer Wasserfleck, innen recht frisch. – Beigebunden: Derselbe. Commentaria quae extant, in eos, qui parua naturalia Aristotelis dicuntur libros, diligentissime castigata. 4 Bl., 166 S., 1 Bl. Mit Holzschnitt-Portät auf dem Titel und Holzschnitt-Druckermarke auf dem letzten Blatt. Ebenda 1566. - Edit16 CNCE 32285.
Thomas von Aquin und Aristoteles
Praeclarissima commentaria, in libros Aristotelis perihermen
Los 2484
Zuschlag
300€ (US$ 313)
Aristoteles. - Thomas von Aquin. Praeclarissima commentaria, in libros Aristotelis perihermenias et posteriorum analyticorum, cum antiqua textus translatione. 4 Bl., 542 Sp. Mit Porträt-Vignette in Holzschnitt, Holzschnitt-Druckermarke am Schluss und mehreren Textholzschnitten. 32 x 21 cm. Flexibles Pergament (fleckig, gelblich,geworfen und etwas lädiert) mit 1 (von 4) Bindebändern und Schnitttitel. Venedig, Hieronymus Scotus, 1570.
Edit16 CNCE 32465. Nicht bei Adams. – Späte Ausgabe aus der venezianischen Offizin Hieronymus Scotus (1505-1572) mit Holzschnitten im Text und der hübschen Druckermarke Scotus’. – Exlibris, kaum lädiert, etwas gebräunt. Innen gut erhalten.
Augsburger Drucke. Sammelband mit 30 Drucken. 20,7 x 15 cm. Holzdeckelband d. Z. mit blindgeprägtem Schweinslederrücken (fleckig, wenig lädiert) mit hs. RSchild (starker Abrieb) und 2 intakten Messingschließen. Meist Augsburg oder Straßburg, verschiedene Drucker, 1520-1524.
Große Sammlung an frühen Schriften, viele in Augsburg gedruckt und mit Holzschnitten auf dem Titel illustriert, darunter verschiedene Motive von Adam und Eva, die Kreuzigung Christi, Darstellungen Gottes, die Symbole der vier Evangelisten und ein Porträt des Humanisten Ulrich von Hutten. Viele Drucke beinhalten reformatorische Predigten, darunter auch die Wichtigkeit einer Gattin für Priester, die Leere des St. Pauli, angepriesen auf dem Titel mit: "Kauff und liß, es wirt dir gefallen". Vorhanden sind:
I. Andreas Karlstadt. Ain frage ob auch yemant müge selig werden on die fürbit Marie. 7, 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Jörg Nadler), 1524. - VD16 B 6164. - II. Beclagung Tütscher Nation. Diß zeychen bedüt den text des propheten Hieremie. 13, 1 w. Bl. (Schlettstadt, Nikolaus Küffer), 1526 (recte: 1521?). - Vgl. VD16 L 170. - III. Caspar Güthel. Schützrede wider etzliche ungezemte freche Clamanten welche die Evangelische leer schuldige. 16 Bl. Mit zweifarbig in Schwarz und Rot gedruckter Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Heinrich Steiner), 1522. - VD16 G 3987. - IV. Der Schlüssel David. Ich schleüß auff die finsterniß Egypt. 12 Bl. (Basel, Adam Petri, 1523). - VD16 S 3025. - V. Heinrich von Kettenbach. Ain sermon oder predig von der Christlichen kirchen. 12 Bl. (Augsburg, Otmar Silvan), 1522. - VD16 K 820. - VI. Heinrich Spelt. Der Ainfeltig glaub. 30 Bl. Mit fast ganzseitigem Holzschnitt auf dem Titel. (Augsburg, Heinrich Steiner), 1524. - VD16 S 8207. - Unscheinbarer Wurmgang durch den Text und Darstellung. - VII. (Heinrich Vogtherr). Ain Fruchtbar büchlin wie ain Christen mensch in Got widerumb neüw geporen. 8 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Melchior Ramminger), 1523. - VD16 V 2185. - Hs. Vermerk auf dem Titel. - VIII. Jakob Strauß. Ain trostliche verstendige leer über das wort santi Pauli. 14 Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Silvan Otmar), 1522. - VD16 S 9504. - Hs. Vermerk auf dem Titel. - IX. Johann Diepold. Ain Nützliche Sermon zu allen Christen menschen. 6 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Heinrich Steiner), 1522. - VD16 D 1434. - X. (Derselbe). Drey gut und nutzlich Sermon gepredigt am Ostertag, Montag und Afftermontag. 9, 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Heinrich Steiner), 1523. - VD16 D 1429. - XI. Derselbe. Ein nützlicher Sermon von dem wort Gottes. 10 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Erhard Oeglin Erben), 1522. - VD16 D 1430. - XII. Johann Eberlin von Günzburg. Ain Biechlin darin auff iii Fragen geantwurt wirt. 10 Bl. Mit Holzschnitt-Titellbordüre und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. (Augsburg, Melchior Ramminger, 1523. - VD16 E 93. - XIII. Derselbe. Ain fraintlich trostliche Vermanung an alle frummen Christen zu Augspurg am Leech darinn auch angezaygt würt wazu der Doc. Martini Luther von Gott gesandt sey. 8 Bl. Mit Holzschnitt auf dem Titel. (Augsburg, Erhard Oeglin Erben, 1522). - VD16 E 123. - XIV. (Derselbe). Wie gar gfarlich sey. So Ain Priester kain Eeweyb hat. 10 Bl. Mit großem Holzschnitt auf dem Titel. (Augsburg, Melchior Ramminger), 1522. - VD16 E 156. - XV. (Johannes Raidbach von Feldtkirch). Ain Christenliche Maynung, von den wercken der menschen, wie man die vor Got nutzlich und verdienstlich machen soll. 4 Bl. Mit großer, figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Melchior Ramminger, 1523). - VD16 R 127. - XVI. Johann Speiser. Ain. Sermon. Kutzs begryffs. jx. haylsamer leer inhalten auß Paulo. 8 Bl. Mit breiter, in Rot teilkolorierter Holzschnitt-Titelbordüre und Holzschnitt verso Titel. (Augsburg, Melchior Ramminger), 1523. - VD16 S 8205. - Titel mit Loch in der Bordüre, Blatt A3 mit hinterlegtem Einriss. Hs. Vermerk auf Titel und letztem Blatt. - XVII. (Lazarus Spengler). Die Hauptartickel durch welche gemaine Christenhait bißher verfürt worden ist. 26 Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Silvan Otmar), 1523. - VD16 S 8231. - Hs. Vermerk auf dem Titel, 2 Blatt mit Einrissen. - XVIII. (Derselbe). Verantwurtung unnd Aufflösung etlicher vermaynter Argument unnd ursachen. 20 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Philipp Ulhart), 1524. - VD 16 S 8263. Köhler 4247. - XIX. Martin Bucer. Das ym selbs niemant sonder anderen leben soll. und wie der mensch da hyn kummen mög. 16 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Straßburg, Johann Schott, 1523). - VD16 B 8862. - XX. Derselbe. Nit urteylen vor der zeyt. 20 Bl. Mit breiter, figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. (Straßburg, Johann Schott, 1523). - VD16 B 8931. - Blatt e3 mit hinterlegtem Einriss (minimaler Textverlust). - XXI. Matthäus Zell. Ein Collation auff die einfuerung M. Anthonii Pfarrherrs zu S. Thomans zu Straßburg. 16 Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. (Straßburg, Wolfgang Köpfel), 1523. - VD16 Z 354. - Blatt D2 mit Hinterlegung (ohne Textverlust), Lage D gebräunt. - XXII. Otto Brunfels. Allein Gott die eer. 16 Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. (Straßburg, Johann Schott, 1523). - VD16 B 8574. -XXIII. Stephan Stör. Von der Priester Ee disputation. 33, 1 w. Bl. Basel, (Andreas Cratander), 1524. - VD16 S 9210. - XXIV. Ulrich von Hutten. Clag und vormanung gegen dem über mässigen unchristelichem gewalt des Bapstes zu Rom. 25, 1 w. Bl. (Straßburg, Johann Knobloch, 1520). - VD16 H 6371. - XXV. Derselbe. Gespräch büchlin. 90 Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre, ganzseitigem Holzschnittportät Huttens und 2 kleineren Holzschnitten am Schluß. (Straßburg, Johann Schott, 1521). - VD16 H 6342. - Blatt o4 und q4 mit Hinterlegung. - XXVI. Urbanus Rhegius. Ain Salmon von dem dritten Gebot. Wie Man Christlich feyren sol. 12 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Melchior Ramminger), 1522. - VD16 R 1968. - Titel mit hs. Vermerk. - XXVII. Derselbe. Ain Sermon. Von der kyrch. 7, 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Melchior Ramminger), 1522. - VD16 R 1976. - XXVIII. Derselbe. Underricht wie sich ain Christen mensch halten sol. 6 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Sigmund Grimm und Marx Wirsung, 1522). - VD16 R 1994. - XXIX. Derselbe. Vom hochwürdigen Sacrament des Altars: underricht. 16 Bl. (Augsburg, Philipp Ulhart), 1523. - VD16 ZV 13195. - XXX. Derselbe. Von Rew. Beicht. Büß. Beschluß. Von ReuW Beicht. Büß. kurtzer beschluß auß gegrünter schrift nit auß menschen leer. 7, 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. (Augsburg, Melchior Ramminger), 1523. - VD16 R 2004. – Wenige Blätter unbeschnitten oder fleckig, ein größerer Wasserfleck bei wenigen Drucken. Besondere Gebrauchsspuren angegeben. Alle vollständig. Vorsatz mit hs. Aufzählung der Drucke und Exlibris.
Augustinus, Aurelius. De civitate dei libri XXII. ad priscae venerandaeque vetustatis exemplaria denuo collati, eruditissimisque insuper commentarijs per undequaque Ioann. Lodovicum Vivem illustrati et recogniti. 1398 Sp., 24 Bl. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 35 x 24 cm. Kalbsleder d. Z. (stark berieben, beschabt und bestoßen, Kapitale mit Fehlstellen) mit Eckfleurons und kleinen gekrönten Delphinen als Deckelvignette. Basel, Hieronymus Froben d. Ä. und Nikolaus Episkopius d. Ä., 1555.
VD 16 A 4183. – Zweispaltiger Druck des zuerst 1522 erschienenen Kommentars zu Augustinus Vom Gottesstaat. Frühes Hauptwerk des spanischen Humanisten und Erasmusschülers Juan Luis Vives (1492-1540), das während seiner Wirkungszeit an der Universität Löwen entstand. – Etwas stock- und fingerfleckig, letzte Blatt mit Quetschfalten im Seitenschnitt.
Bara, Jérôme de. Le blason des armoiries, auquel est monstrée la manière de laquelle les anciens & modernes ont usé en icelles. 6 Bl., 119 S. Mit Holzschnitt-Wappen auf dem Titel, verso Titel mit Holzschnitt-Kartusche, mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem letzen Blatt und zahlreichen Holzschnitt-Wappen im Text. 25,5 x 18 cm. Flexibles Pergament d. Z. (etwas berieben, leicht fleckig und mit Knickspuren sowie ohne die Verschlussbändchen) mit hs. RTitel. Lyon, Claude Rauot, 1579.
Vgl. STC 41. Brunet I, 642. Graesse 287. – Erste Ausgabe eines imaginären heraldischen Werkes von Jérôme de Bara (geb. 1540). Es wurde während des Bürgerkriegs und der Krise der Monarchie veröffentlicht und war Teil der kritischen Strömung gegenüber dem Adel, der nicht mehr zu seinen Idealen stand und die symbolischen Tugenden, die durch das Wappen verkörpert wurden, vernachlässigte. Bara beklagte in seinen Kommentaren den unverantwortlichen Gebrauch des Wappens durch die arrivierten Bürgerlichen: "Et comme le temps a amené (en plusieurs choses) une forme d’ignorance, et aux hommes une volonté de faire selon leur désir, lesquels ayant trouvé aucuns obtempérants à leur vouloir, se sont ensemble donné licence, selon que l’on voit aujourd’hui, de faire ce que bon leur semble en armoiries ... Ce que l’on voit en une infinité d’armoiries qui sont malfaites, et pirement armoyées de plusieurs sortes... [Quelqu’un, le] surnom étant Charpiot, portera d’azur, à un char à quatre roues de gueules, chargée d’une pie, ou agache, de sable, tenant en son bec un os d’argent..." (Commentaire de Bara 1579). – Mit größerem Feuchtrand am Fußsteg. Mit Exlibris auf dem Vorsatz sowie kleinen Wurmgängen. Titel etwas braun- und fingerfleckig.
Bargagli, Girolamo. Dialogo de i givochi Senesi, che nelle veggie si usano di fare. 288 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 14,5 x 9,5 cm. Flexibler Pergamentband d. Z. (Deckel etwas geworfen; alt restauriert). Venedig, Daniele Zanetti, 1598.
Vg. STC 426. – Venetianische Ausgabe der zuerst 1572 in Siena erschienenen Intronati in Dialogform, wie sie während Sieneser Karnevalsgesellschaften im Wechselspiel zwischen Mann und Frau vorgetragen wurden. – Etwas gebräunt, Vorsätze alt erneuert, Innenspiegel mit neuerem, etwas lädiertem Exlibris.
Bèze, Theodore de. Les vrais pourtraits des hommes illustres en pieté et doctrine ... 4 Bl., 284 S., 2 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, 11 Holzschnittkartuschen, mit 49 Holzschnittporträts und 44 halbseitigen Text-Holzschnitten. 19 x 13,5 cm. Kalbsleder des 17. Jahhrunderts (etwas berieben und bestoßen sowie RDeckel mit Wurmlöchern) mit goldgeprägtem RSchild. (Genf), Jean de Lion, 1581.
Landwehr VI, 159. Praz 270. Adams B921. – Erste französische Ausgabe. Dargestellt sind Erasmus, Luther, Melanchton, Joachim Camerarius, Wolfgang Musculus, Zwingli, Sebastian Münster, Conrad Gesner, etc. – Leicht stock- und fingerfleckig, teils mit kleinem Feuchtrand am Kopfsteg. Mit Exlibris auf dem Vorsatz. Sehr schöne, kräftige Darstellungen.
Biblia germanica
Biblia beyder Allt und Newen Testaments Teutsch
Los 2494
Zuschlag
7.000€ (US$ 7,292)
Biblia germanica. - (Biblia beyder Allt und Newen Testaments Teutsch). Teil II (von 2) mit dem Neuen Testament. LXXVI num. Bl. Mit zahlreichen, 5-14-zeiligen Holzschnitt-Iniitialen und 46 großen, spaltenbreiten Textholzschnitten von Anton Wönsam von Worms. Ca. 30 x 18 cm. Worms, Peter Schöffer d. J., 1529. - Als Durchschuss eingebunden in: Novum Iesu Christi Testamentum. Sebastiano Castellione Interprete. 1 Bl., 404 Sp., 32 nn. Bl. Mit großer wdhl. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und am Schluss. 34 x 21,5 cm. Reich blindgeprätes Schweinsleder (leicht geworfen, gewellt, fleckig, abgegriffen und etwas angeschmutzt, beschabt und bestoßen) über 4 Bünden mit oxidiertem Monogramm und Jahreszahl "IVZ 1623", Rotschnitt. Basel, Peter Perna, 1573.
1) VD16 B 2681. STC 89. Drescher-Pietsch 140. Muther, Bilderbibeln, 99 bzw. 2) VD 16 B 2638. Darlow & Moule 6159. Adams B1083. Strohm D 814. Lüthi 4. – 1) Das vollständige, eigens foliierte Neue Testament mit den Büchern aller Vier Evangelisten bis zur Offenbarung in Peter Schöffers Wormser Bibel, eingeschossen an den entsprechenden Stellen in die Bibel als sog. "Kombinierte Bibel". Die bemerkenswert seltene Wormser Bibel in zweispaltigem Druck der Schöfferschen Offizin ist mit großen kalligraphischen Kanzlei-Initialen und den prachtvollen Holzschnitten des Anton Wönsam von Worms (ca. 1476-1541) illustriert, "welche jedoch größtentheils schon in der bei Peter Quentel in Cöln 1527 erschienenen lateinischen Bibel, sowie in der von 1528 bei ihm erschienenen Octavausgabe der Emser'schen Übersetzung des Neuen Testaments verwendet" worden waren (Muther). Panzer wiederum weist auf die reiche Literatur über die Wormser Bibel hin, widerlegt die gegenteiligen Behauptungen und führt den Nachweis, daß ihr Text eine Umformung des alemannischen Textes der Zürcher Ausgabe in 'gemeyne Teutsche sprach' darstelle. Sie enthalte also wie diese A1-3 und N in Luthers Übersetzung, die Propheten dagegen in der Überragung der Prädikanten zu Zürich, die Apokryphen in der Leo Juds. Panzer beansprucht auf grund dessen für die Wormser Bibel mit Recht einen Platz in der Bibliographie der deutschen Bibeln Martin Luthers" (Panzer 274, II).
Das Neue Testament folgt, ohne ein eigenes Titelblatt oder einen Zwischentitel direkt nach Blatt CCLXXXVII der Propheten des Alten Testaments - mit einer neuen römischen Foliierung Blatt I und durchgehend bis Blatt LXXVI (Lagen Aa1-Mm6). Das umfasst die hier für den Einschuss gebrauchten ersten fünf Bücher des Neuen Testaments (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, -Apostelgeschichte), ferner die Briefe bis zur Apokalypse. Gegenüber der Gesamtpublikation der Bibel fehlen somit das Alte Testament mit den Propheten (Titel, CCLXXXVII Bl.) sowie die letzten nn. 12 Bl. mit der "Auslegung der Dunklen Wörter".
Das erste Blatt mit mehreren zeitgenössischen und wenig späteren Einträgen, teils in Rot, hin und wieder Unterstreichungen in Schwarz und Grün, Durchstreichungen und Bearbeitungsspuren, Fingerflecken. Einige Braunfleckchen, teils etwas gebräunt, Gebrauchsspuren. Das letzte Blatt im unteren weißen Drittel abgeschnitten und alt auf ein weißes Blatt montiert (ohne Textverlust). Das Schöffer-NT wurde Anfang des 17. Jahrhunderts zu einer Studienausgabe, zu einer sogenannten kombinierten Bibel zusammengebunden, indem sie in den NT-Korpus einer von Sebastian Castellio (1515-1563) kommentierten lateinischen Bibel zwischengebunden wurde. So konnte der Text parallel deutsch-lateinisch studiert werden.
2) (Biblia sacra, ex Sebastiani Castalionis postrema recognitione. Cum annotationibus eiusdem, & historiae supplemento ab Esdra ad Machabæos, inde usque ad Christum, ex Iosepho. Index præterea novus, & is quidem locupletissimus). Teil II (von 2) mit dem "Novum Iesu Christi Testamentum". Nicht vorhanden ist hier also der erste Teil mit dem Alten Testament (8 nn. Bl., 1446 Sp.). Es handelt sich um die vierte Ausgabe der Castalionis-Bibel. Dieser, auch unter Châteillon geführt, war ein Saint-Martin-du-Frêne geborener Humanist, der als Philosoph und protestantischer Theologe sich jedoch gegen Johann Calvin gerichtet hatte. - Titelblatt mit Randabschnitt zu einem Sechstel (ohne Textverlust), einige ältere Anmerkungen, Unterstreichungen, Durchstreichungen und sonstige Gebrauchsspuren, allerdings nur ganz vereinzelt fleckig oder fingerfleckig, wenige alte Rissklebungen auf dem letzen Blatt, das verso auch etwas stärker angestaubt ist. – Am Schluss sind 84 Blätter kostbarstes, unbeschriebenes Büttenpapier einer Mühle vom Anfang des 17. Jahrhunderts eingebunden mit Wasserzeichen "HPS" sowie ein riesig großes Allianzwappen mit Delphin und Pelikan.
Biblia germanica. - Das gantz neüw Testament recht grundtlich verteütschet. Hiezuo sind kommen nutzliche und vollkommne Sumarien oder Jnnhalt aller Bücheren dess neüwen Testaments, dessgleychen aller unnd yeder Capitlen in Sonderheit, sampt den nodtwendigen Concordantzen. 12, 398 num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 15 x 10 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (stärker berieben, etwas bestoßen und mit größeren Wurmgängen am RDeckel sowie ohne die Schließen) über Holzdeckeln. Zürich, Christoph Froschauer, 1557.
VD16 B 4451. Vischer C 526. – Frühe Ausgabe des neuen Testaments nach einer Übersetzung von Martin Luther (1483-1546). Ein Exemplar in der Zentralbibliothek Zürich nachgewiesen. – Stock- und fingerfleckig und etwas angestaubt. Mit Exlibris und hs. Besitzvermerk auf dem Vorsatz sowie weitere hs. Bemerke auf dem zweiten und vorletzten Blatt. Selten.
Biblia germanica. - Biblia, Das ist: die gantze heilige Schrift teudtsch. D. Martin Luther. Teil I-III in 1 Band. 18 Bl., 251 num.; 1 nn., 170 num.; 120 num., 2 Bl. Mit 3 (1 teilkoloriert) großen, vierschenkligen, figürlichen Holzschnitt-Bordüren auf den Titeln, 2 Holzschnitt-Druckermarke am Schluss des II. und III. Teils, ganzseitiges Holzschnitt-Porträt vom Herzog zu Wittenberg sowie 141, teils ganzseitigen Textholzschnitten von Jost Amman. 35,5 x 25,5 cm. Braunes, blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, teils mit Fehlstellen und oberes Kapital mit Einriss) über Holzdeckel und 6 Bünden mit Messingbeschlägen (leicht oxidiert) und 2 Messingschließen. Frankfurt, Johann Feyerabend, 1582.
VD16, B 2795. Vgl. Bibelsammlung Württ. Landesbibl. E 519. Schmidt S. 264 f. Oertel S. 81f. Reinitzer 160. Adams 1180. STC 90. – Frühe Ausgabe aus der Offizin von Johann Feyerabend (1550-1599) als großformatigen Druck. Mit den bemerkenswerten und hier teils sehr gratigen Drucken von Jost Amman (1539-1591). Darstellt sind zahlreiche Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie "Die Propheten". – Titel lose, papierbedingt gebräunt, etwas stock-, braun- und fingerfleckig, vereinzelt leichte Knickspuren und Randläsuren. Exlibris auf dem Vorsatz. Mit hübschen und gratigen, teils etwas beriebenen Drucken. Im schönem Schweinslederband.
Biblia latina. - Biblia Sacrosancta ad Hebraicam veritatem, & probatissimorum ac manuscriptorum exemplarium fidem diligenter recognita & restituta. 8 nn., 500 (recte 503) num., 25 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke, breiter Holzschnitt-TBordüre und initialem Textholzschnitt. 19 x 12 cm. Reich blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Kanten, Kapitale, Bünde etwas stärker beschabt und berieben, Ecken leicht offen, Gelenk etwas eingerissen, kleine Bezugsfehler und leicht fleckig) über abgefasten Holzdeckeln mit 2 Messingschließen. Basel, Nikolaus Brylinger, 1557.
VD16 B 2630. – Die besonders hübsch gedruckte, kompakte Brylinger-Bibel, die zu den seltensten, gesuchtesten Bibelausgabe der Mitte des 16. Jahrhunderts zählt. Sie wurde aus den teils neuentdeckten hebräischen, lateinischen und griechischen Manuskripten herausgegeben und gilt Theologen heute noch als Referenzwerk. – Titel mit mehreren zeitgenössischen und alten, teils ausgestrichenen Besitzvermerken, etwa "Exlibris Rudolphi de Juvaltis Rheti" und "Ex libris Theodolfij a Juvaltis 94". Nur vereinzelt etwas stärker, sonst nur leicht stock- und fingerfleckig sowie gebräunt, einige Eckknicke als alte Lesezeichen, Innnengelenke teils offen, insgesamt aber gutes Exemplar in bemerkenswertem Einband: Der Vorderdeckel mit einer Verkündigungsplatte, wiederholt hinten und umgeben von einer hübschen Tugendrolle.
Tes tu hyiu theu kaines diathekes hapanta (graece)
Novum testamentum Iesu Christi
Los 2499
Zuschlag
500€ (US$ 521)
Biblia latina. - Tes tu hyiu theu kaines diathekes hapanta (graece). Novum testamentum Iesu Christi, filii Dei, ex versione Erasmi, innumeris in locis ad Graecam veritatem, genuinumque sensum emendata. Glossa compendaria Matthiae Flacij Illyrici. 26 Bl., 1394 (recte: 1398) S., 53 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 33,5 x 21,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit 2 intakten Messingschließen. Basel, Peter Perna und Theobald Dietrich, 1570.
VD16 B 4214. Adams B 1702. STC 108. Van der Haeghen 11, 63. – Exegetisches Hauptwerk des protestantischen Theologen Matthias Flacius (1520-1575) mit dem Urtext sowohl in griechischer wie lateinischer Sprache, wobei Flacius sich auf die lateinische Übersetzung des Erasmus von Rotterdam (1469-1536) stützt. – Fl. Vorsatz mit altem Besitzeintrag, Innenspiegel mit Exlibris. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.
Lefèvre d'Étaples, Jacques und Biblia latina
Quincuplex psalterium
Los 2500
Zuschlag
6.000€ (US$ 6,250)
Biblia latina. - Lefèvre d'Étaples, Jacques. Quincuplex psalterium. Gallicum, Romanum, Hebraicum, Vetus, Conciliatum. 2, 292 num. Bl. Mit Holzschnitt-Kartusche auf dem Titel und mit zahlreichen Holzschnitt-Initialien. 28,5 x 20,5 cm. Kalbsleder d. Z. (beschabt, bestoßen, mit Fehlstellen und Rückengelenke geöffnet) über Holzdeckeln mit blindgeprägten Deckeln und 1 (von 2) Messingschließen. Paris, Henrik Stephan, 1509.
STC 58. Adams 1394. – Erste Ausgabe der Psalm-Bibel von Jacques Lefèvre d'Étaples (1450-1536) in lateinischer Sprache. Text in Schwarz und Rot. Jacques Lefèvre d’Étaples, auch Jacobus Faber Stapulensis, war ein französischer katholischer Theologe, Philosoph, Mathematiker und Humanist und verfasste unter anderem die erste vollständige französische Bibelübersetzung. – Titel etwas fleckig und mit Fehlstelle sowie hs. Notiz der Zeit über der Titelkartusche. Innengelenke geöffnet, leicht fingerfleckig, vereinzelt mit kleinen Randläsuren und Papier leicht gewellt, sonst gutes Exemplar.
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