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Los 2146Poelzig, Hans
2 Notizhefte mit 11 Bleistift-Skizzen. 1918
Auktion 125
Nachverkaufspreis
1.200€(US$ 1,333)
Poelzig, Hans, Architekt, Maler, Bühnenbildner, führender Vertreter der Neuen Sachlichkeit, Professor in Breslau und Berlin (1869-1936). 2 eigh. Notizhefte und 1 loses Doppelblatt. (Tinte und Bleistift). Zus. 39 Bl., einseitig beschrieben, und 1 loses Doppelblatt. Mit insges. 11 Bleistift-Skizzen. Kl. 4to und gr. 8vo. Kartonagen d. Z. (Wohl Berlin, nach 1918).
Wohl Stichwörter und Notizen für Vorlesungen an der Technischen Hochschule Berlin, wo Poelzig ab 1923 als Professor lehrte. Große Themen wie die Geschichte der Bauformen in ihrem Verhältnis zu Kirche und Politik werden stichwortartig und kritisch abgehandelt. Das mit Tinte beschriebene Heft beginnt mit "Form der kath. Kirche / der protest. Kirche. hier ursprünglich Lithurgie, deutsche Sprache, Kirchengesang, Luther - Künstler. - Form stets irgendwie Tradition - traditionsloser Impressionismus u. mit Tradition (franz.) ... Tradition darf nicht äußerlich formalistisch sein, sondern innerlich vererbt im Blut liegen. - Empire, Schinkel, am besten hier die einfachsten Sachen. Sprache der Naturalistik ... Form der Phrase, wirkungsvolles Schlagwort. - Form des Liedes, Marseillaise, Wacht am Rhein. - Stücke der Form des Monarchismus, der sichtbaren Spitze, des Symbols" (etc.). Viel Raum widmet Poelzig dem Vergleich in der Form-Entwicklung europäischer Völker: "... Form der Engländer und Römer. Manchmal genügt alter Wein in neuen Schläuchen. Wandelbarkeit Englands in Formen der Herrschaft. Starrheit des Preußentums. Form des Civis Romanus. Form der Gentlemen. Nicht an Kriegeskasse geknüpft wie in Preussen - Offiziersform. Alexander verstand kein Volk zu formen, nur ein Heer. Fehler Bismarcks. Habsburg hielt sich doch die Form, gute Diplomatie. Schlechte Form der Deutschen ... Welt beherscht man durch die Form. Weltkrieg - unmöglich daß die deutsche Form siegen konnte, wohl die deutsche Armee. Schlechte Symbole der Deutschen, vor allem des heutigen Protestantismus, Priestertracht ... Superintendenten ... Kunst ist Traum, Schöpfung über Gott hinaus ...".
Die Stichwörter in dem mit Bleistift beschriebenen Heft befassen sich nicht nur mit kirchenpolitischen Einflüssen auf Kunst und Formgebung bei den Völkern, sondern auch direkt mit der politischen Entwicklung, die Poelzig durchaus kritisch sieht. "... Ohne Form kein Sieg ... die Formlosigkeit der Demokratie nach 1918 hat ihren Sturz besiegelt ... der Deutsche kein Augenmensch. Vorherrschaft der Kunsthistoriker. braucht keine schlechte Eigenschaft zu sein, philosophischer Sinn. - Die Wandlung des Städtebildes durch die Baupolizei ... Kunst ist zeitlos, sie gehört zum Sein" (etc.). - Die Bleistift-Skizzen mit Architekturdetails (ein Doppelblatt lose beiliegend) zeigen teils tempelartige Fassaden, teils mehrstöckige Fensterfronten unter einem flachen Satteldach (kein Zusammenhang mit dem Großen Schauspielhaus in Berlin). - Beiliegend 9 Zettel mit weiteren Notizen zum Thema "Form".
Bogenornamente
Kohle auf halbtransparentem Skizzenpapier. 1922/23.
32,5 x 25 cm.
Das Bogenornament: eine der kennzeichnenden Grundideen in Poelzigs architektonischem Schaffen. Er beschäftigt sich damit insbesondere im Kontext zu seinen Innenentwürfen für die legendäre expressionistische Ausgestaltung des Berliner Schauspielhauses und unter anderem auch für die dortige Inszenierung der "Räuber". Mit zahlreichen spontanen Gedankenskizzen und Studienblättern spürt er der Wirkung von Bogenformen nach, erkundet systematisch verschieden dichte Reihungen und Staffelungen, unterschiedlich spitze und gerundete Bögen. Wie Klangfolgen stehen die Ornamente nebeneinander in rhythmischer Reihung. Netzartig steigen sie empor und bilden ganze Raumsysteme, verwendbar ebenso für die Innenraumgestaltung wie fürs Bühnenbild (vgl. Heike Hambrock, Hans und Marlene Poelzig, Delmenhorst und Berlin 2005, S. 42, Abb. 69).
Provenienz: Nachlass Hans Poelzig
Bassenge, Berlin, Auktion 103, 30.05.2014, Lot 6884
Los 6841Poelzig, Hans
Majolikakapelle München
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 833)
Majolikakapelle München
Bleistift auf dünnem Skizzenbuchpapier. 1921.
22 x 17 cm.
Entwurf für die Weg- oder Grabkapelle der Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Die Skizze zeigt sowohl Grund- als auch Aufriss des kleinen, hohen Gebäudes mit seiner gestuften Maßwerkfassade. Die kristalline Wirkung des Entwurfes spiegelt sich in allen Formvarianten, die Poelzig hier zeichnet, ob eher an einer gotischen Kathedrale, einer Flamme oder einer Pyramide orientiert. Biraghi vergleicht die Majolikakapelle mit den Arbeiten aus dem Studio der Brüder Luckhardt. "Poelzigs Wegkapelle will eindeutig mehr sein als ein einfacher Ausstellungspavillon der Karlsruher Majolika-Manufaktur. Sie soll mehr sein als bloßes, angewandtes Muster der Konstruktionsmöglichkeiten von Majolika. Beispiel sind ihm Tauts Glaspavillon in Köln und das Denkmal für den Stahlwerksverband in Leipzig, die beide über ihre ursprüngliche Funktion, Denkmal der verwendeten Materialien zu sein, hinausgehen." (Marco Biraghi, Hans Poelzig. Architektur 1869-1936, Berlin 1993, S. 103).
Provenienz: Nachlass Hans Poelzig
Bassenge, Berlin, Auktion 103, 30.05.2014, Lot 6866
Literatur: Hambrock S. 119, Abb. 232
Poelzig, Hans, Architekt, Maler, Bühnenbildner, führender Vertreter der Neuen Sachlichkeit (1869-1936). Eigh. Brief m. U. "Poelzig" und Umschlag. 11/2 S. Gr. 4to. Potsdam-Wildpark 5.XI.1926.
An Helli Landsberger in Breslau, die in einer peinlichen Affäre vermittelt hatte. "... Gut, daß die leidige Angelegenheit, bei der der Alkohol eine diabolische Rolle spielte, aus der Welt ist. Ich hoffe, daß auch Herr Jaffé keinen üblen Nachgeschmack zurückbehalten hat ...". - Zwei Faltenrisse mit Transparentpapier unauffällig repariert.
Los 8469Poelzig, Hans
Dresden Hellerau: Entwurf für ein Landhaus mit gestuftem Walmdach
Auktion 117
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.375€ (US$ 1,528)
Dresden Hellerau: Entwurf für ein Landhaus mit gestuftem Walmdach
Grauer Graphitstift auf gelblichem Skizzenpapier. Um 1920.
33 x 25,2 cm.
Ansicht und Grundriss für ein eingeschossiges Haus mit gestuftem Dach, das um 1920 für die Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau entstand.
Los 8426Poelzig, Hans
Porträtstudien, Gemischte Blätter
Auktion 115
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,250)
Porträtstudien, Gemischte Blätter
Ca. 160 Blätter, dabei auch Doppelblätter. Bleistift, Kohle oder Kreide auf Pergamin bzw. Skizzenpapier.
Meist ca. 28 x 22 cm bzw. 32,5 x 25 cm.
Mit lockerer Hand und einem deutlichen karikaturistischen Talent zeichnet Poelzig seine Zeitgenossen: Familie, Schauspieler, Bühnenszenen etc. Dabei Porträts von Marlene Moeschke, Figurenstudien, Aktzeichnungen, Tierstudien und eine Titelskizze zum Film "Lebende Buddhas". Die Blätter gelegentlich mit handschriftlichen Notizen.
Los 8427Poelzig, Hans
Bühnen- und Filmentwürfe
Auktion 115
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,556)
Bühnen- und Filmentwürfe
Ca. 120 Zeichnungen. Kohle bzw. Pastellkreiden auf Skizzenpapier. Um 1916-26.
Meist ca. 32 x 25,5 cm.
Nicht nur begnadeter Architekt, auch Maler war Hans Poelzig, und er entwarf unzählige Bühnenbilder und Kostüme für das zeitgenössische avantgardistische Theater, u. a. für Inszenierungen von Max Reinhardt zu Macbeth, Hamlet, Don Giovanni, König Lear, Die Räuber, Gilles und Jeanne, den Urfaust und den Sommernachtstraum sowie für den Film "Der Golem"; "(...) das ist eine sehr interessante Malerei, so auf der Kippe zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, das sind flutende Visionen, flutende Gesichter, die da über die Leinwände treiben, und das sind Dinge, die er in Auseinandersetzung mit Kandinsky entwickelt hat und sicherlich auch unter dem Eindruck von Lovis Corinth, da wissen wir auch, dass er dessen Atelier in stummer Ehrfurcht besichtigt hat." (Wolfgang Pehnt, in: Adolf Stock, Kraftvolle Monumentalität, Interview Deutschlandradio Kultur vom 15.10.2007). Schemenhaft scheinen Figuren und Gesichter aus den Farbwirbeln herauszuschimmern, ganz ähnlich wie in Poelzigs malerischem Werk, und so liefert der Künstler hier nicht nur Bühnenbildentwürfe, sondern auch dramaturgische und choreographische Ideen. Farbe und Licht fließen ineinander, es entsteht ein dynamischer, wirbelnder Stimmungsraum anstelle konkreter Bühnenarchitekturen.
Los 8425Poelzig, Hans
Architekturentwürfe
Auktion 115
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,472)
Architekturentwürfe
Ca. 38 Zeichnungen. Bleistift, Kohle, Farbstifte und Farbkreiden auf verschiedenen Papieren. Um 1900-1930.
Ca. 20 x 24 bis 29,5 x 41,5 cm.
Poelzig zählt bereits kurz nach 1900 zur architektonischen Avantgarde; 1903 wird er Direktor an der Breslauer Kunstakademie und entwirft zunehmend Industrie- und Geschäftsbauten, für die er revolutionäre Lösungen findet. Hier eine Sammlung architektonischer Entwürfe Poelzigs, von frühen Blättern aus der Breslauer Zeit, dabei: Wohnhäuser, Kirchenentwürfe und Kuppelbauten, Rundbogen- und Figurenstudien, Brückenskizzen sowie Gebäude- und Kirchturmskizzen, bis hin zu seinen Zeichnungen zum Berliner Kino Capitol am Zoo und zum Messegelände Berlin.
Seine Studienblätter aus der frühen Zeit zeigen Poelzig bereits als inspirierten Zeichner, der immer wieder Naturform und Architektur nebeneinanderstellt. Zu den Schülern seiner Klassen und Ateliers zählt Egon Eiermann, Julius Posener und Rudolf Schwarz. Die Skizzen und Formstudien belegen immer wieder Poelzigs schwungvollen, künstlerischen Ansatz, zugleich mit dem Außen auch das Innen zu gestalten, oft in frei aus der Hand gezeichneten, lockeren Entwürfen.
Provenienz: Nachlass Hans Poelzig
Los 6806Poelzig, Hans
Gemäldestudien und Skizzenblätter
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,500)
Gemäldestudien und Skizzenblätter
26 Zeichnungen und ein Skizzenbuch mit 32 Blatt. Bleistift oder Kreide in Schwarz auf Pergamin bzw. Skizzenpapier. Seit 1916.
Ca. 28 x 22 bzw. 32,5 x 25 und 49 x 40 cm.
Eine Engelsstudie, von Poelzigs Familie stets "Marlene Dietrich" genannt, eine Prinzessin, dazu christliche Motive wie die Kreuzigung oder die Beweinung, Figurenskizzen, dabei auch das Blatt "Wikingerköpfe" und eine Skizze zu "Macbeth", dann Centauren, Gebäudeskizzen und symbolhafte Antikenstudien von Vasen oder Falken, Tiere und Bäume, teils auch frühe Blätter, zeigen das zeichnerische Talent der Mehrfachbegabung Hans Poelzig, der auch als Maler Anerkennung suchte, jedoch, wohl aus Scheu vor der Kunstkritik und wegen seiner hohen Reputation als Architekt, seine Gemälde nach 1918 nicht mehr ausstellte.
Los 6807Poelzig, Hans
Feuerwache Dresden
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,556)
Feuerwache Dresden
Sechs Zeichnungen. Kohle auf dünnem Skizzenpapier. 1916/17.
Meist ca. 25,5 x 32,5 cm.
Mit rauen, grob behauenen Steinen und Rundbögen gestaltet Poelzig die Fassade des Gebäudes. Die Sorgfalt, mit der er die eigenwillige Oberflächenstruktur liebevoll in seinen Skizzen andeutet, erinnert an die schon den frühesten Blättern eigene Feinheit der Beobachtung. Im Jahr 1916 verließ der Architekt seinen Posten als Direktor der Kunstakademie in Breslau und siedelte nach Dresden um, wo er sein Amt als Stadtbaurat antrat. Die neue Dresdener Hauptfeuerwache war in der Wilsdruffer Vorstadt geplant. Es hatte wohl ein ovaler Bau mit großem Innenhof werden sollen. Die Fassade wird von Rundbögen und einer rauen, aus grob behauenen Steinen gestalteten Außenhaut geprägt, die Poelzig detailfreudig in seinen Entwürfen wiedergibt. "Mit diesem Projekt beginnt in Poelzigs Werk etwas, das man phantastische Architektur nennen kann; und das wird eine Reihe von Jahren so bleiben." (Posener 1994, S. 115).
Los 6809Poelzig, Hans
Stadthaus Dresden, Vorentwürfe
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,861)
Stadthaus Dresden, Vorentwürfe
Fünf Zeichnungen. Kohle auf dünnem Skizzenpapier. 1918-21.
Meist ca. 25,3 x 32,5 cm.
Geschwungene, lockere Vorentwürfe, wohl für das geplante Dresdener Stadthaus. Noch vor einer detaillierten Durchgestaltung der Fassade erfasst Poelzig hier in wenigen Strichen stilisiert die Eleganz des Bauwerkes, das bewegt vor- und zurückschwingt. Mit großer Leichtigkeit entwirft er die letztlich nicht realisierte Vision eines zweiten, modernen Stadtzentrums in Dresden, direkt am Ring um die Altstadt. Büros, eine öffentliche Bibliothek und auch Festräume sollte der Bau enthalten und in Verbindung mit dem Gebäude des Dresdner Bankiers Arnhold der Stadt eine ebenso moderne wie monumentale Architekturvision hinzufügen. "Nur langsam konkretisiert sich für das Stadthaus die endgültige Umrissform heraus, in der Poelzig die fein gekurvte Linie asiatischer Baukunst mit der massigen Formwirkung deutscher Backsteinarchitektur verschmolzen wissen wollte." (Hambrock S. 115). Insbesondere die schwingende Linie des Dachabschlusses variiert Poelzig in seinen Zeichnungen, wobei der Architekt wohl stets auch den Dresdner Zwinger vor Augen hatte.
Literatur: Hambrock S. 114ff., S. 139, Abb. 263
Los 6810Poelzig, Hans
Dresden Stadthaus, Gebäudeskizzen
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.875€ (US$ 7,639)
Dresden Stadthaus, Gebäudeskizzen
Sieben Zeichnungen. Kohle auf dünnem Skizzenpapier. 1918-21.
Meist ca. 25,3 x 32,5 cm.
"Das Stadthaus ist beides: barock - und Poelzig", schreibt Julius Posener 1994 (S. 117). Studien zur Durchgestaltung und Rhythmisierung der Fassade, deren Dachabschluss und horizontale Gliederung bewegt vor- und zurückschwingt und Poelzigs barocke Formlust, gepaart mit monumentalem Anspruch, spiegelt. Die Grundform des Gebäudes leitet der Künstler aus der Tradition des Theaterbaus ab. Das Stadthaus Dresden wurde damals so nicht gebaut, sondern erst 1921 von Poelzigs Dresdener Mitarbeiter Ludwig Wirth errichtet, der auf Poelzigs Pläne sowohl für das Stadt-, als auch für das Bankhaus zurückgreifen konnte und hier dessen in rhythmische Wellen gelegte Fassadenentwürfe der Bank umsetzte.
Literatur: Hambrock S. 114, Abb. XLIX und S. 140, Abb. 266
Los 6811Poelzig, Hans
Bankhaus Dresden, Architekturdetails
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,319)
Bankhaus Dresden, Architekturdetails
Drei Zeichnungen. Kohle auf Pergamin bzw. Bleistift auf Skizzenpapier. Um 1918-21.
25,5 x 33 und 41,5 x 27 cm.
Eine in der Vertikalen gewellte Fassade strebt machtvoll himmelwärts. Mit nur wenigen Linien entwirft Poelzig das Gebäude in seiner Grundidee und Ausstrahlung. Die beiden Fassadenstudien entstanden möglicherweise zum Bauprojekt eines Bankgebäudes für die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Dresden. Eine weitere Entwurfszeichnung zeigt Fassadenstudien Poelzigs, wohl ebenfalls zum Dresdner Bankhaus, hier jedoch eine sich nach oben leicht verjüngende Grundform, die eher in der Horizontalen gegliedert ist. Das Bankgebäude wurde nicht realisiert.
Los 6800Poelzig, Hans
Natur, Kultur, Architektur. Frühe Studien. Zwei frühe Skizzenhefte
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,333)
Natur, Kultur, Architektur. Frühe Studien. Zwei frühe Skizzenhefte
34 und 16 sowie 10 lose Bl. Bleistift bzw. Aquarell und Feder in Schwarz auf Skizzenpapier. 1892.
49 x 34 und 33 x 21 cm. Orig.-Leinenband und Orig.-Broschur.
Ein Blatt signiert, zwei datiert, Skizzenheft mit Besitzvermerk.
Knorrige, eigenartige Pflanzen und knochige Hände neben kunstvoll behauenen Steinen und fein gearbeiteten Ornamenten - schon hier, in seiner Studienzeit, sucht Poelzig die Symbiose, aber auch die Gegensätzlichkeit von Natur- und Kunstform. Zwischen 1889 und 1895 studiert Hans Poelzig Architektur an der Technischen Hochschule in Berlin, u. a. bei Karl Schäfer; daran schließt er eine zweite Ausbildung als "Regierungsbauführer" an, schlägt also vorerst den Weg eines Baubeamten ein. Die beiden frühen Skizzenbücher aus Poelzigs späterer Studienzeit versammeln Architektur-, Landschafts- und Antikenstudien sowie Ornament- und Porträtskizzen, dazu anatomische Studien.
"Ein Blatt sticht besonders hervor. Es ist der Entwurf zu einem 'Dom mit Crematorium im Camposanto'.... Das Thema ist bemerkenswert, stand doch die Feuerbestattung in den Anfängen und wurde gemeinhin als materialistischer Angriff auf die christliche Pietät beargwöhnt... Auffällig gedrungen erhebt sich der Dom hinter der abweisenden Umfriedung des Camposanto... Das Krematorium erscheint als freistehende, ebenfalls steil bedachte Kapelle, deren schwerer, stumpfkegeliger Schlot von vier runden, geböschten Türmen begleitet wird. Hier wie dort sind es schwere Massen, die in üppiger Vegetation zu einem amorphen Ganzen zusammenfinden und deren knorpelige Bauplastik mit der Textur der Zeichnung verschmilzt." (H.-D. Nägelke, in: Pehnt/Schirren, S. 88f.).
Lose beiliegend zudem gedruckte Dokumentation zu Poelzigs Wettbewerbsbeitrag für den Schinkelpreis 1898, einem gotischen Rathausentwurf, für den er mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde.
Literatur: Pehnt/Schirren Abb. S. 89
Los 6812Poelzig, Hans
Entwurf zu einem Phantasiegebäude
Auktion 103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,389)
Entwurf zu einem Phantasiegebäude
Bleistift auf gelblichem dünnem Velin. Um 1918.
39,5 x 26,8 cm.
Visionärer Entwurf für ein modernes "Volkshaus", das als Kultbau einer Volksgemeinschaft, als ein dem Gemeinwohl dienendes Gesamtkunstwerk dienen sollte. Dieser Wunsch und Gedanke zahlreicher Architekten der Zeit, darunter neben Poelzig auch Bruno Taut und Adolf Behne entstand zum Ende des Ersten Weltkrieges - ein zutiefst demokratischer Gedanke, der Kultur einer breiten Masse zugänglich machen wollte. Poelzigs Skizze zeigt mit nur wenigen Linien einen Bau von kompakter Massigkeit in Vorder- und Rückansicht, in der leichten Untersicht überwältigend in seiner Wirkung.
Literatur: Hambrock Abb. S. 104
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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