Artist Index: Perrault, Charles

Perrault, Charles. Les portraits des hommes illustrés. 2 in 1 Band. Mit Kupfertitel, 3 Kupfervignetten auf dem Titel bzw. am Schluss und 103 Portrait-Kupfern auf Tafeln von Charles Perrault. 42,5 x 27 cm. Leder d. Z. (mit größeren Fehlstellen auf den Deckeln und Kapitale mit Einrissen) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. Paris, Antoine Dezallier, 1696-1700.
Graesse V, 206. Tchemerzine IX, 184. Brunet IV, 509. – Erste Ausgabe der Portrait- und Biographiensammlung Perraults, die von 1696 bis 1700 in zwei Bänden und mit insgesamt 100 Lebensbeschreibungen unter dem Titel Les hommes illustrés, qui ont paru en France pendant ce Siècle erschien. Mit den Lebensbeschreibungen und Portraits von Arnaud und Pascal (S. 15/16 u. 65/66), die beide später von der Zensur gestrichen wurden. – Vorsätze etwas leimschattig. Leicht stock-, finger- und braunfleckig und Seite 60 im ersten Band nur zur Hälfte vorhanden. Mit Exlibris auf dem Vorsatz.

(Perrault, Charles. Portraits des Hommes illustres des dix-septième et dix-huitième siècles). Teile I-II in 1 Band. 1 Bl., 40 S.; 32 S.; Mit 105 Porträtkupfern auf Tafeln und 1 Kupfertafel von Edelinck, J. Lubin, P. van Schuppen und Duflos. 38 x 25 cm. Modernes Halbleder (unter Verwendung des zeitgenössischen Rückenbezugs). (Paris, Volland, 1805).
Darstellung zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten wie Politiker, Schriftsteller, Geistliche, Wissenschaftler oder Philosophen des 18. Jahrhunderts. Enthalten sind zum Beispiel: "Le cardinal de Richelieu", "Sponde", "De Marca", "Camus", "Godeau", "Senault", "La Fontaine", "Poussin", "Descartes", "Balzac", "Lebrun", "Le Fèvre", "Du Metz", "Monsieur de Luxembourg", etc. Die letzten beiden Kupferporträts enthalten jeweils 20 kleine Porträts. – Titel im kleinen Fragment auf Karton montiert. Ersten beiden Blätter mit hinterlegten Stegen. Teilweise mit Randläsuren und etwas stock-, finger- und teilweise feuchtfleckig und -randig (Darstellungen vereinzelt betroffen). Mit Exlibris auf dem Vorsatz.

Perrault, Charles. La Belle au bois dormant & Le petit chaperon rouge. 38 s., 1 Bl. Mit goldgehöhtem doppelblattgroßem Frontispiz in Holszchnitt, 1 ganzseitigen Holzschnitt-Illustration, Titel- und Schlussvignette sowie zahlreichen Initialen von Lucien Pissarro. 19,5 x 12,5 cm. OPappband mit goldgepr. Deckeltitel. London, Eragny Press, 1899.

Eines von 200 Exemplaren (Gesamtauflage 224). – Exlibris; sehr schönes Exemplar.

Lit.: Tomkinson 5.

Perrault, Charles. Märchen neu erzählt von Moritz Hartmann. Dritte Auflage. 2 Bl., V, 70 S. Mit 41 Holzstich-Tafeln nach Gustav Doré. 35,5 x 29,5 cm. Blindgeprägter OLeinenband (etwas fleckig und berieben, Rücken ausgeblichen, Kapitale leicht bestoßen) mit Vorderdeckelillustration in Golddruck, 2 Messing-Eckbeschlägen sowie Goldschnitt. Stuttgart, Eduard Hallberger, (1872).
Vgl. Doderer I, 328. Leblanc 278. – Dritte Ausgabe von Moritz Hartmanns Bearbeitung der Contes des fées, mit den klassischen Illustrationen von Doré. In seinen Märchenillustrationen zeigt der Künstler eine Stillage "zwischen romantischer Weltfülle, phantastisch übersteigertem Realismus" (Doderer) und nahezu überschäumender Dynamik. Enthält Rotkäppchen, Der kleine Däumling, Dornröschen, Aschenputtel, Der gestiefelte Kater u. a. – Stockfleckig. Exemplar im Verlagseinband mit dem gestiefelten Kater als Vorderdeckelillustration.

(Perrault, Charles). Labyrinte de Versailles. 4 Bl., 79 S., 1 Bl. Mit radiertem Titelblatt, radierter Titelvignette, 40 ganzseitigen Radierungen von Sébastian Leclerc. 15,8 x 20,4 cm. Pergament d. Z. (Deckel etwas geworfen, gering fleckig und bestoßen) mit hs. RTitel. Paris, Imprimerie Royale (d. i. Amsterdam, Adrien Schoonebeek), 1693.
Vgl. Nagler II, 110. Ornamentstichsammlung 3605. PMM II, 96. BMC XXVI, 82. Brunet III, 723. – Die feine Amsterdamer Ausgabe des prachtvollen Gartenbuchs "Labyrinte de Versailles" von dem Schriftsteller und französischen Staatsbeamten Charles Perrault (1628-1703), der maßgeblich an der Planung des Louvre und des Schlosses und Gartens von Versailles beteiliegt war. Seinem Interesse an Märchen und Fabeln kam die Aufgabe zupass, die Brunnen des Lustgartens nach den Vorbildern der Fabeln des griechischen Äsop zu gestalten. Im Jahre 1665 hatte André Le Nôtre in einem Teil des Gartens ein Labyrinth geplant. Perrault riet jedoch seinem König Ludwig XIV., die Gartenarchitektur mit 39 Brunnen zu beleben und damit die Äsopschen Fabeln zu illustrieren: mittels feinen Wasserstrahlen und brausenden Fontänen werden die Zwiesprachen der Tiere dargestellt. Ausgeführt wurden die Arbeiten zwischen 1672 und 1677. Die Versailler Wasser-Sensation wurde dann von Ludwig dem XVI. zerstört, so dass die vorliegende Publikation eine der wenigen exakten Quellen bleibt. Eine Tafel zeigt den Grundriss mit der genauen Anordnung der Brunnen im Gartenlabyrinth.
"This attractive volume shows a happy balance between the layout of the text and the facing illustrations. These depict the various fountains at Versailles, illustrating 'Aesope's Fables', and were engraved by Sebebastian Le Clerc, who for once was not hampered by having to engrave the works of others, and was able to show his true qualities as a book-illustrator" (PMM).
Die vorliegende Amsterdamer Ausgabe erschien wohl im selben Jahr wie die auf dem Titelblatt typographisch genannte Pariser Ausgabe von 1693: "A Amsterdam, chez Adrien Schoonebeek, dans le Galverstraat. 1693 suivant la copie à Paris, de l'Imprimerie royale. MDCXCIII, 1693" (Bibliothèque nationale). Die Erstausgabe des beliebten Werkes hatte die Imprimerie Royale bereits 1677 herausgebracht. – Nur ganz vereinzelt leicht fleckig, kaum Papierläsuren, insgesamt sauberes Exemplar mit den herrlichen, gratigen Stichen in bestem Abdruck, zeitgenössisch gebunden.

Prachtexemplar in Ganzmaroquin
Perrault, (Charles). Les contes. Préface par P.-J. Stahl. XXIV, 59 S., 2 Bl. Mit grau getöntem Holzstich-Frontispiz, zahlreichen Holzstichvignetten und 40 getönten Holzstichtafeln nach Zeichnungen von Gustave Doré. 42 x 32,5 cm. Dunkelroter Maroquinband d. Z. (nur gering fleckig und berieben) mit reicher ornamentaler RVergoldung, dreifachen Deckelfileten mit Eckfleurons, Steh- und Innenkantenfileten sowie dreiseitigem Goldschnitt (signiert: "Dupré") in Halblederschuber. Paris, Hetzel, 1862.
Sander 563. Vicaire VI, 544. Leblanc 276f. Carteret II, 466. – Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen, hier in einem seltenen Exemplar der Vorzugsausgabe auf grand papier, die Tafeln auf sehr festem Chinapapier. Mit den reizvollen, teils skurrilen Illustrationen Dorés zu Rotkäppchen, Dornröschen, Aschenputtel, Blaubart etc. – Durchgehend leicht stockfleckig, sonst sehr schönes Exemplar. Prächtig gebunden.

Perrault, Charles. Contes. 72 S. Mit zahlr. teils ganzseit. farb. Abb. nach Félix Lorioux. 31,5 x 24,5 cm. Illustr. Orig.-HLwd (geringfügig berieben). Paris, Hachette (1927).
Kat. Köln 2662. – Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. "Lorioux' Illustrationen zeichnen sich durch Phantasiefülle u. Schwung aus sowie einen Einrahmungsstil, der die Bilderwelt der klassischen Texte neu belebt." (Kat. Köln). – Ordentliches Exemplar.

Perrault, Charles. Les contes des fées. VIII, 208 S. Mit einigen Holzschnitt-Textillustrationen und 9 kolorierten Holzschnitt-Tafeln von Adrian Emmanuel Marie. 15 x 9,5 cm. Roter OLeinenband (nur minimal fleckig) mit reicher Gold- und Blindprägung und dreiseitigem Goldschnitt. Paris, Guerin, (ca. 1885).
Daube, Katalog Benjamin 135.Titel verso gestempelt. Bindung etwas schwach, sonst sauber und wohlerhalten.