Artist Index: Neumenhandschrift


Es wurde 1 Los gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren

153050

Lose pro Seite


Los 1005Neumenhandschrift
"Si iniquitates domine". Einzelblatt aus einem Antiphonar

Auktion 125

Nachverkaufspreis
2.500€(US$ 2,604)

Details Los merken

Neumenhandschrift "Si iniquitates domine". Einzelblatt aus einem Antiphonar. Lateinische Handschrift in Sepia mit Neumennotation auf Pergament. 1 Bl. mit 2 S. 12 Zeilen. Schriftraum: 21 x 13 cm. Format: 27,8 x 19,2 cm. Karolingische Minuskelschrift mit Auszeichnungen in Rot, 6 kleineren Initialen, davon 5 in Schwarz auf Rot sowie 2 große Initialen "S" und D" in Rot. Wohl Frankreich Ende 12. Jahrhundert.
Frühes Beispiel für die Entwicklung der Notation aus den um 800 entstandenen Neumen, den "Winken", mit denen der Chorleiter die relativen Tonhöhen angab. Im 10.-11. Jahrhundert kam dann ein Liniensystem hinzu, um die Tonhöhen auch absolut verorten zu können, ein logischer Schritt und gleichzeitig ein Meilenstein der Musikgeschichte. Die erste, meist rote Linie kennzeichete die Tonhöhe "f", um das Jahr 1000 kam zu der f-Linie dann noch eine c-Linie hinzu, oft gelb gezogen. Der nächste Schritt bestand in weiteren Begleitlinien, wie es in der vorliegenden Handschrift sichtbar wird: Wir finden die rote f-Linie flankiert von zwei gelben, hier blau nachgezogenen (zusammen grünlichen) Linien, zwischen denen sich die Neumen wie Virga, Punctus, Pes, Clinis, aber auch Tremula für Vibration, Pilica für Doppelschlag und Quilisma für den Triller bewegen.

Vertont sind hier der Introitus mit dem Text nach Psalm 129,3-4: "Si iniquitates observaveris Domine, Domine quis sustinebit? Quia apud te propitiatio est, Deus Israel" (Wenn du auf das Unrecht acht hättest, Herr, Herr, wer könnte bestehen? Denn bei dir ist die Versöhnung, Du Gott Israels) für die "Dominica XXII" (Trinitatis), die vollständig erhalten ist. Verso schließt sich die gesungene Liturgie für die "Dominica XXIII" an. – Etwas angestaubt, mit einigen alten Randvermerken, die mit blauer Tinte ausgestrichen wurden (so dass es zu blauen Farbflecken kam), ingesamt sehr breitrandiges Blatt einer ordentlichen Handschrift. Von großer Seltenheit, haben sich doch nur wenige so frühe Musikhandschriften erhalten.

weiterlesen

Los 1001Neumenhandschrift
Fragment einer Neumenhandschrift mit Kreuzigungs-Miniatur

Auktion 106

Zuschlag
2.800€ (US$ 2,917)

Details

HANDSCHRIFTEN UND EINZELBLÄTTER
Neumenhandschrift. Fragment einer früh-hochmittelalterlichen Choralhandschrift mit braunschwarzem Text, einer kleinen roten Initiale "B", Neumen und recto einer Kreuzigungs-Miniatur in Deckfarben. 10,2 x 8,5 cm. Unfachgemäß montiert in Pergamentrahmen, der mit Papier unterklebt wurde (Textseite daher leicht überschnitten). Wohl Deutschland oder Frankreich, Anfang des 12. Jahrhunderts.
Interessantes, sehr frühes Fragment aus einer Neumenhandschrift, wohl aus dem ersten Viertel des 12. Jahrhunderts, worauf die Paleographie verweisen sollte: Eine frühgotische Minuskel auf fein geritzten Linien (im Abstand von ca. 4,7 mm) und Neumennotation auf einem System von jeweils drei Linien.
Die hübsche, sehr fein gemalte Miniatur ist möglicherweise späteren Datums, auch wenn der Stil ins 12. oder 13. Jahrhundert verweist. Sie zeigt in einem roten breiten über einem schmaleren grünen Rahmen den Gekreuzigten zwischen Maria und Johannes, oben zwei Engel vor blauem Grund, der einige weiße Sternchen zeigt.
Selbständige Miniaturen gab es im 13. Jahrhundert eigentlich noch nicht, es waren immer Initialen, die direkt im Zusammenhang mit dem Text standen, auch sind Miniaturen in Neumenhandschriften eher die Ausnahme. Der typische Goldgrund ist hier untypischerweise blau und die Miniatur ist auf einem Platz des Pergamentblattes gemalt, auf dem Textreste stehen (unten ist fast eine ganze Zeile zu sehen, die übermalt worden ist, oben links und rechts einige Buchstaben). – Etwas fleckig, kaum berieben, leicht angestaubt. Die Miniatur mit teils stärkerem Oberflächenabrieb und entsprechenden Farbabplatzungen, Knickspuren und horizontalen Brüchen (korrespondierend mit der eingeritzten Linierung). Sonst sehr farbfrisch.

weiterlesen

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge