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Los 722Caesar, Gaius Julius
Rerum ab se gestarum commentarii. Ad codicum vetustissimorum fidem summa diligentia castigati. Lyon, Sebastianus Gryphius, 1546. - Erste Ausgabe
Auktion 125
Nachverkaufspreis
700€(US$ 778)
Caesar, Gaius Julius. Rerum ab se gestarum commentarii. Ad codicum vetustissimorum fidem summa diligentia castigati. 695 S., 60 Bl. Mit Holzschnittvignette auf dem Titel, 5 Textholzschnitten und 1 (von 2) gefaltete Holzschnittkarte. 11,5 x 7 cm. Blindgeprägtes Leder d. Z. (berieben, bestoßen und mit mehreren Fehlstellen). Lyon, Sebastianus Gryphius, 1546.
STC 89. Vgl. Adams 39 (Ausgabe 1547). – Erste Ausgabe der Werke des Gaius Julius Caesar (100-44 v. Chr.) aus der Offizin des Sebastianus Gryphius (1492-1556). – Die ersten sieben Blätter und die Holzschnittkarte gelockert. Titel mit ausgeschnittenem Besitzvermerk und einem hs. Besitzvermerk d. Z. Etwas stock- und feuchtfleckig, knickspurig und circa die letzten 15 Blätter des Index am Innensteg verklebt bzw. vereinzelt mit kleinen Fehlstellen (kleiner Textverlust). Selten im Handel.
Caesar, (Caius Julius). Commentariorum elenchus. De bello Gallico libri VIII ... 16 (statt 14) nn., 325 num., 3 nn. Bl. Mit 2 doppelblattgroßen Holzschnittkarten, 5 ganzseitigen Textholzschnitten und Druckermarke auf dem letzten Blatt. 15 x 10,5 cm. Schweinsleder d. Z. (kleinere Fehlstellen an den Gelenken, etwas beschabt) über abgefasten Holzdeckeln mit blindgerpägten Stempeln auf dem Rücken, 2 (einem stark beschabten) RSchildern, reicher Rollenstempelblindprägung auf den Deckeln, 2 intakten Messingschließen und hs. Titel auf dem unteren Schnitt. Basel, (Thomas Wolff), 1528.
IA 128.676. VD16 C 32 (zit. nach Benzing). Schweiger II, 41. Vgl. STC 172 (Ausgabe von 1521). Nicht bei Adams. – Die zweite bei Thomas Wolff (gest. um 1535) gedruckte Ausgabe, ein in Basel tätiger Drucker, der nach dem Tod seines Vaters 1519 die Druckerei übernahm. Wolff "warf sich bald wie die andern Basler Meister auf den Wiederdruck der Schriften Luther's und seiner Anhänger; insbesondere druckte er 1523 Luther's Uebersetzung der Bücher Mosis ... Neben der Reformation war es insbesondere der Humanismus, den er förderte, indem er allerlei philologische Werke, insbesondere aber auch alte Dichter und Schriftsteller, z. B. einzelnes von Euripides, dann Cäsar, Juvenal und Persius, Silius Italicus u. s. f. herausgab" (ADB XLIV, 1898). Auf den Karten sind "Gallien" und "Hispanien" dargestellt, die fünf Holzschnitte zeigen Brücken, Festungsanlagen und Verteidigungsmethoden. – Titel mit hs. Notizen, Wasserfleck am Steg, kaum fleckig. Das letzte Blatt etwas größer, dadurch etwas lädiert. Innenspiegel mit Exlibris, mehrern hs. Notizen, so wie auch der fliegende Vorsatz, dieser fast vom Block gelöst. Nur das Holz des Rückdeckels vom Block gelöst. Gutes Exemplar. – Vorgebunden: (Plutarch. Opscula quaeda longe utilißma, Raphaele ac Ioane Regio, Nicolao Saguntino, et Guarino Veronen). S. 3-335 (Titelblatt fehlt). (Mainz, Johann Schöffer, 1522). - VD16 P 3584. - Titelblatt fehlt. Erstes Blatt stärker fleckig und mit hs. Besitzeintrag, Wasserfleck und mit Knickspuren. - II. (Georgius aus Ungarn). Libellus de ritu et moribus Turcorum. 84 Bl. (Nürnberg, sub Praelo Friderici Peypus, impensa Leonhardi à Quereu, Mense Martio), 1530. - VD16 G 1378. - Dritte Auflage. - Hs. Besitzeintrag auf Titel, Wasserfleck und knickspurig.
Los 1082Caesar, Gaius Julius
Hoc volumine continentur haec
Auktion 115
Zuschlag
2.600€ (US$ 2,889)
Caesar, Caius Julius. Hoc volumine continentur haec. Commentariorum de bello Gallico libri VIII. De bello ciuili pompeiano. libri IIII. De bello Alexandrino. liber I. De bello Africano. liber I. De bello hispaniensi. liber I. 20 nn. Bl., 295 (statt 296) num. Bl. Mit 3 wdhl. Holzschnittdrucker-Marken, doppelblattgroßer Holzschnittkarte und 5 blattgroßen Textholzschnitten. 16,5 x 10 cm. Blindgeprägtes Leder d. Z. (Rücken und Gelenke mit starken Gebrauchsspuren, unteres Kapitalbändchen gelöst). (Venedig), Aldus, (1513).
Renouard 60, 1. Mortimer 1, 96. BMSTC Italian Books 135. Adams C 26. – Erste Aldus-Ausgabe mit dem von Jucundus korrigierten Text. Die Holzschnitte zeigen zwei Brücken sowie die Befestigung von Alexia, Massilia und Uxellodunum. "The 1513 edition was the first Aldine edition of Caesar, to be followed by many more. It includes a map of Gaul and Germany, stenciled with colors at the time of publication to make the divisions easier to recognize. Although the original plan was to use six colors - purple, saffron, red, yellow, green and blue - the copy includes three colors only: red for Belgium; green for southeastern Gaul; and the seas appear to have a very light yellow tint, the original blue possibly having faded over the years. The 1513 Caesar is the only Aldine edition with colored maps. The woodcuts on leaf C1 have been hand labeled 'Massilia' and 'Uxellodunum'. These corrections were made because the woodcuts were inadvertently printed backwards and do not correspond to the explanations on the facing pages. As all the copies have these same corrections in the same hand, it is possible that they were made by Aldus himself. Certainly they were made at the press before distribution of the book." – Es fehlt ein Blatt (ev). Titel und wenige weitere Blätter zu Beginn mit Wurmfraß in der oberen äußeren Ecke (Blatt-, aber kein Textverlust). Titel mit zwei alten hs. Besitzvermerken. Die doppelblattgroße Holzschnittkarte später koloriert. Oftmals stärker braun- und stockfleckig sowie angeschmutzt, stellenweise mit Textunterstreichungen und Randanmerkungen. Als hinterer fliegender Vorsatz ist ein Makulaturblatt einer Pergamenthandschrift vom Ende des 14. Jahrhunderts eingebunden, der vordere fliegende Vorsatz fehlt. Innenspiegel mit Marmorpapier überklebt.
Los 1044Caesar, Gaius Julius
Commentariorum De Bello Gallico. Basel, Brylinger, 1579
Auktion 107
Zuschlag
850€ (US$ 944)
Caesar, Gaius Julius. Commentariorum libri VIII. Multò quàm antehac unquam emendatiores editi. 16 Bl., 630 S., 5 Bl. Mit typographischer TVignette und kleiner Holzschnitt-Druckermarke, 5 ganzseitigen Textholzschnitten, 2 doppelblattgroßen Holzschnitt-Karten (in Pag.) sowie zahlreiche, bis 7zeiligen Metallschnitt-Initialen. 15,8 x 10,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (nur minimal angestaubt und fleckig, kaum berieben, 2 neuere RSchilder) über abgefasten Holzdeckeln mit 2 ziselierten Messingschließen und hs. RTitel. Basel, Nikolaus Brylinger, 1579.
VD16 C 48. Nicht im STC und bei Adams. – Die zehnte Ausgabe der Caesar-Kommentare aus der Offizin von Nikolaus Brylinger in Basel. Die erste war dort 1544 gedruckt worden, es folgten Ausgaben von 1548, 1554, 1585, 1561, 1563, dann ab 1566 bei den "Haeredes Nicolai Brylingii", sodann 1571, 1575 und die vorliegende. Der "Caesar" gehörte damit zu den "Bestsellern" der Zeit, weitere Ausgaben waren ab 1521 in Frankfurt bzw. Basel bei Thomas Wolff, in Basel bei Herwagen, Freiburg im Breisgau bei Johannes Faber und Stephan Gravius erschienen. Herausgeber und Kommentator war u. a. der "Glareanus" genannte Schweizer Altphilologe und Universalgelehrte, Musiker, Musiktheoretiker, Dichter, Lehrer, Historiker, Geograph und Mathematiker Heinrich Loriti (1488-1563). Weitere Beiträge stammen von Aldus Pius Manutius und Giovanni Giocondo.
Die feinen Holzschnitte zeigen eine doppelblattgroße Karte von Frankreich und Spanien sowie Militäranlagen, Befestigungen, Belagerungstürme, Burgen und Festungen, die allerdings sehr spätmittelalterlich und weniger antik anmuten. Höchst interessant ist die Tafel mit der Wehr durch brennende, mit explosivem Zunder gefüllte Weinfässer, die zur Verteidigung der Burg den Hang herabgeworfen werden. – Ohne den vorderen Vorsatz, Titel mit 3 Ausschnitten (Textverlust nur verso), 2 älteren hs. Besitzvermerken, u. a. "Joannes Fridericus Gullmann 1779" sowie gestempelt. Etwas gebäunt, fleckig, sonst im Block meist sehr sauber und frisch. Bemerkenswert schön gebunden mit großem blindgeprägten Porträt-Medaillon auf dem VDeckel "Effigies MDLXXVIII Nicolai Reisneri Leorini Juriscos aeta(tis) XXXIII", umgeben von Putten, einem kleinen Löwenwappen, Rückdeckel mit reichem Renaissance-Bandelwerk.
Los 1055Caesar, Gaius Julius
Commentarii de bello gallico et civili.
Auktion 105
Zuschlag
320€ (US$ 356)
Caesar, Gaius Julius. Commentarii de bello gallico et civili. Eiusdem librorum, qui desiderantur, Fragmenta. Omnia nunc opera & iudicio viri docti emendata & edita (Justus Lipsius). 20 Bl., 444 S., 25 Bl. Mit Druckermarke, 5 großen Textholzschnitten und 2 gefalteten Landkarten in Holzschnitt. 17,5 x 11 cm. Geglätteter Lederband des 18. Jahrhunderts (Gelenke angeplatzt) mit Filetenvergoldung und vergoldeter Deckelvignette (Lorbeerkranz). Antverpiæ, Apud Christophorum Plantinum, 1586
Voet 858. – Erste Ausgabe in dieser Bearbeitung. Enthält insgesamt 5 Werke. – Leicht vergilbt. Die beiden Landkarten mit kleinen Ausrissen.
Los 1034Caesar, Gaius Julius
Historien vom Gallier + Plutarchus
Auktion 104
Zuschlag
2.400€ (US$ 2,667)
Caesar, Gaius Julius. Caij Julij Cesaris des großmechtigen ersten Rœmischen Keysers Historien vom Gallier vnd der Rœmer Burgerische krieg: so er selbst beschriben: ... von newem besichtiget ... gebessert auch so vormals außgelassen wider hinzu gethon. (Übers. von) M. Ringmannus Philesius. 36 nn. Bl., 166 num. Bl., mit vielen (14 ganzseitigen) Holzschnitten und 1 Druckermarke in Holzschnitt. 31 x 21 cm. Blindgepr. Schweinslederband d. Z. über Holzdeckeln auf 4 Bünden (etwas berieben, ohne die Schließen) mit Rankenrollen, Streicheisenornamenten und Monogramm als Mittelstück "ihs". Mainz, Ivo Schöffer, 1532.
VD16 C 57. Roth, Schöffer 182, 6. Vgl. Goedeke I, 446, 15 und Muther 1740 (Ausgabe 1530). – Zweite Mainzer Ausgabe, reich illustriert. Die großen Holzschnitte stammen von Straßburger Künstlern, die kleineren aus dem Schöffer'schen Hause, nach Roth aus der Schule des Hans Sebald Beham. - Beigebunden: Plutarch. Von den Leben und Ritterlichen geschichten, der aller Durchleüchtigsten Griechen und Römern ... verteutscht, und in sonderheyt von dem Zymbrischen, die C. Marius erlegt, daher die wohlgebornen Freyherrn von Zymbern, iren ursprung haben. 4 nn. Bl., 164 num. Bl. Mit großem Titelholzschnitt und neun großen Textholzschnitten von Hans Schäufelein u. a. Augsburg, H. Steiner, 1534. - VD 16, P 3777. BM, German Books 707. Goedeke II, 319, 6. Graesse V, 364. Dodgson II, 8. Muther 928. Die erste Teilübersetzung durch Hieronymus Boner, Stadtschultheiß von Colmar, wurde von seinen Zeitgenossen Luther und Melanchthon sehr geschätzt, weil er sich in seiner Sprache um wirklich volkstümliche Nähe bemühte. Die Holzschnitte von Hans Schäufelein gehören zu den schönsten aus der Schaffenszeit der reifen Jahre des Meisters. – Titelblatt von I mit größeren Randausrissen (etwas Textverlust). Stellenweise unbedeutend gebräunt bzw. braunfleckig. Gutes Exemplar. Die Holzschnitte in kräftigen Abdrucken.
Los 794Caesar, Gaius Julius
La Guerre de Jules César dans les Gauls. Parma 1786
Auktion 102
Zuschlag
1.100€ (US$ 1,222)
Caesar, Gaius Julius. La Guerre de Jules César dans les Gauls. 3 Bände. XXXII, 527 S., 1; 1 Bl., 548, 1; 1, 532, 1 S. Mit 3 Titelvignetten, gefalteter Kupfertafel und 7 mehrfach gefalteten Kupferstichkarten. 22,5 x 15,5 cm. Graue OInterimsbroschuren (teils angestaubt und stärker fleckig, eine Deckelklappe abgelöst, Fehlstellen). Parma, "De l'Imprimerie Royale" (Giambattista Bodoni), 1786.
Brooks 322. Weiss 82. Schweiger II, 54. – Die Kommentare des Gaius Julius Ceasar "De bellum gallicum", eine der berühmten Klassiker-Ausgaben aus der Königlichen Druckeroffizin des Giambattista Bodoni (1740-1813) in Parma, hier in der Übersetzung von de Pecis, gedruckt auf festem Papier. "Übersetzer ist de Pecis, welcher einen militairischen Commentar beifügte". – Nur unwesentlich unfrisches, sonst meist durchgehend sehr sauberes und wohlerhaltenes, unbeschnittenes Exemplar, wenige marginale Wasserschatten und einige Stauchspuren.
Los 1303Caesar, Gaius Julius
Commentaria. L. Panetius Olchinensis Komm. Venedig, de Zannis, 1511
Auktion 101
Zuschlag
1.800€ (US$ 2,000)
In Gold datierter und signierter Einband von Douglas Cockerell
Caesar, Gaius Julius. Invictissimi imperatoris commentaria: seculorum iniuria antea difficilia et valde mendosa. Nunc primum a viro docto [i. e. Lucas Panetius Olchinesis] expolita et optime recognita. 4 nn., 110 num., 8 nn. Bl. Mit großem schwarzgedruckten Titelholzschnitt in vierteiliger, breiter rotgedruckter Holzschnitt-Groteskenbordüre, 12 Textholzschnitten und 15 Holzschnitt-Initialen. 31 x 20,5 cm. Geglätteter rotbrauner Kalbslederband von 1901 (Gelenke gebrochen, Kapital restauriert, fleckig, bestoßen und beschabt) mit goldgeprägtem Titel auf Rücken und VDeckel, Blindprägung, Steh- und doppelten Innenkantenfileten (signiert und datiert "DC 1901"). (Venedig, Agostino de Zannis, 1511).
IA 128.655. Essling 1727. Sander 1503 und Abb. 323. Schweiger II,
40. Panzer VIII, 403, 540. - Nicht bei Adams und Mortimer. – Erste illustrierte Ausgabe der Commentarii des Julius Caesar, De bello gallico in 8 Büchern, De bello civili mit De bello Alexandrino, De bello africo, De bello hispaniensi in 6 Büchern und einem ausführlichen Index commentariorum sowie einer Tabula der Namen am Anfang. Diese Ausgabe des Druckers Agostino de Zannis (Agostino Zani) gehört zu den schönsten venezianischen Postinkunabeln und ist ein hervorragendes Beispiel der frühen Buchillustration der Lagunenstadt. Die feinen Holzschnitte
gehen auf den bei Giunta gedruckten Livius von 1493 zurück, Hind (478) nennt den Künstler "the popular designer" und rühmt die ausdrucksstarken Gesichter der Figuren sowie die Ausgewogenheit ihrer Gesten und Posen. Auch die Initialen oft in Chiaroscuro-Manier sind bemerkenswert hübsch und eindrucksvoll in Linieament und Textur. – Titel etwas fleckig und mit altem Besitzvermerk, sonst nur wenige alte Marginalien. Einige kleine Papierläsuren und -fehlstellen sorgsam und fachkundig ergänzt, nur stellenweise minimaler Textverlust, gelegentliche Knickspuren sowie Flecken, 2-3 unwesentliche Wurmlöchlein, teils schonend gesäubert, kaum Einrisse oder Schäden, insgesamt sehr schönes Exemplar "from the library of Laurence W. Hodson, Compton Hall, near Wolverhampton" und mit einem weiteren Exlibris in einem der seltenen Einbände des berühmten Schülers von Cobden-Sandersons "Doves Bindery", Douglas Cockerell, der 1897 seine eigene Buchbinderwerkstatt in London gegründet hatte und zu einem der führenden Meister der "Central School of Arts and Crafts" gehörte und im selben Jahr seines Caesar-Einbandes seine zukunftsweisende Schrift über Einbände (Bookbinding and the Care of Books, London 1901) herausgegeben hatte. Die vorliegende Ausgabe des Caesar ist ein Beispiel für das Interesse der englischen Arts and Crafts Bewegung für die Meisterwerke der frühesten Druckkunst, die wieder zum Leben erweckt werden sollte.
Los 531Caesar, Gaius Julius
Commentarii. Venedig, Nicolas Jenson
Auktion 100
Zuschlag
16.000€ (US$ 17,778)
Bellum Gallicum mit Goldinitialen im venezianischen Sarkophag-Einband
Caesar, Gaius Julius. Commentarii. 144 (statt 148) nn. Bl. 39 Zeilen. Rom. Typ. Schriftraum: 22,2 x 13,5 cm. Format: 33,3 x 23,3 cm. Mit 14 eingemalten 6-8zeiligen Goldinitialen mit reichem Flechtwerk in Rot, Blau und Grün auf blauem Rechteckgrund, die erste in 24zeiligem Knotenflechtwerk auslaufend. Reich blindgeprägter dunkelbrauner Kalbslederband d. Z. (brüchig, abgeschabt und mit Fehlstellen, meisterhaft restauriert und ergänzt, Rücken unter Verwendung alten Materials kompett erneuert) über schweren Holzdeckeln mit 2 Schließen auf 6 Messingbeschlägen (Schließbänder erneuert) und 8 Messingbuckeln. Venedig, Nicolas Jenson, 1471.
Hain 4213. GW 5864. Goff C-17. Proctor 4074. Pellechet 3140. Bodleian C-005. Chantilly 348. Collijn 388. Günther 3294. Kind 249. Madsen 969. 970. Rhodes 489. Walsh 1558. BMC V, 169. CIBN C-5. CBB 950. CIH 871. CSA 111. IDL 1097. IGI 2321. ISTC ic00017000. Kein Exemplar in München! – Zweite Ausgabe der Commentarii des Gaius Julius Cäsar (100-44 v. Chr.), den "Gaii Iulii Caesaris commentariorvm libri de bello gallico ab ipso confecto" (Titel) mit den Siegen über Gallien und die Italer, beginnend mit dem berühmten - hier von einer in prachtvollem Knotenschlingwerk auslaufenden Initiale "G" - Anfangsatz "Gallia est omnis divisa in partes tris: quarum unam incolunt belgae: aliam aquitani: tertiam qui ipsorum lingua celtae: nostra galli appelantur". Es ist das einzige vollständig enthaltene Werk des Feldherren und späteren Alleinherrschers, hier mit Kommentaren zu den Feldzügen nach Afrika, Alexandria und auf die iberische Halbinsel. Der in Venedig tätige Drucker Nicolas Jenson folgte in seiner Ausgabe der ersten, die 2 Jahre früher bei Sweynheym und Pannartz in Rom erschienen war (Hain 4212. GW 5863. Goff C-16).
Auf die außergewöhnliche Schönheit des Jenson-Drucks wird bei Dibdin hingewiesen: "Clement justly praises the beauty of its typographical execution: and observes that ‚l'on peut assurer sans crainte que c'est un bijou de bibliothèque' (Bibliotheca Spenceriana I, 289)" und Bruce Rogers bewunderte die klare, ausgezeichnete romanische Type: „the roman letter was done once, perfectly, and for all time.“
Die 14 prächtige in Gold und Farben illuminierten Initialen stammen möglicherweise vom sogenannten Putti-Meister, der 1470-72 eng mit Jensons Offizin zusammenarbeitete (vgl. dazu Gutenberg-Jahrbuch 1988, S. 43-53 sowie Sotheby's, Abrams-Collection, 188, Los 51, und den Druck von Gellius' Noctes Atticae von 1472 in einem Exemplar Quartich 1178, 75, bei dem sich dem unseren Exemplar extrem ähnliche Initialen finden. Interessanterweise sind in dem vorliegenden Exemplar die Knoten- und Knollenranken der Initialen oft nicht ganz zu Ende geführt worden, denn bei vielen der weißen Ranken sind die Silberstiftunterzeichnungen erkennbar, ein aufschlussreiches Detail zur Rekonstruktion der Zeichenpraxis in der italienischen Renaissance.
Der Einband gehört zu den seltenen Sarkophag-Einbänden (vgl. Hobson 89, Seite 68ff.) mit einer Blindprägung, die an eine Grabstele oder ein Totenportal erinnert: in 7facher Blindfilete läuft eine 6fache Blindfilete radial auf eine weitere, durch Blindfileten konstituierte Ädikulaarchitektur in Form eines Fensters, eines Portals oder einer Grabplatte mit Rundbogenschluss zu. Der Rahmen ist aus Akanthus- und Greifenstempeln gebildet, der Segmentbogenabschluss aus Zickzackflechtwerk. Über dem Bogen heben sich die Blindfileten zu einem aufragenden Zacken, der ebenfalls mit zu runden Haken auslaufendem Flechtwerk gefüllt ist. Zu der absoluten Seltenheit venezianischer Sarkophageinbände im architektonischen Stil vgl. Goldschmidt Cat. XIV, Nr. 8 (HL 1992).
Der bedeutende Einband wurde 1991 fachmännisch und aufwändig restauriert: die originalen Holzdeckel, die tlw. Fehlstellen aufwiesen, sind voll erhalten geblieben; fehlende Ecken wurden vorsichtig ergänzt, ebenso wie größere Teile an den Kanten, die teils stilgerecht nachgeschaffen wurden und auf die sonst völlig neu aufgebundenen Deckel aufgebracht wurden. Vorsätze mit altem Papier erneuert und - leider - angeblich stilgerecht angeschmutzt, Schließen wohl noch aus der Zeit, die Buckel sicherlich Nachgüsse. – Das erste weiße Blatt ist vorhanden (mit hinterlegtem Durchschnitt und mehreren geschlossenen Löchlein), das letzte fehlt (p12), weiterhin fehlen 3 Blätter Text (g9 und g10 sowie n9), eine Lage verbunden (wohl 4. und 5. Lage d8 und e8) miteinander vertauscht durchgehend etwas stärker fingerfleckig, mit leichten Wasserrändern von den Rändern her sowie Braun- und Stockflecken, nur vereinzelte Wurmlöchlein im Block, kaum Buchstabenverlust, insgesamt sauberes, sehr wohlerhaltenes und außergewöhnlich breitrandiges Exemplar (7-8 cm Rand!) aus der Bibliothek von H. Legel mit dessen Exlibris.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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